What’s in a name? Einige Tools und Strategien, die beim Finden von Firmennamen helfen können – für weniger Kopfzerbrechen.

Was einen guten Firmennamen ausmacht

Da die Artikel auf Startwerk mit Tipps und Tricks zur Namensfindung Dauerbrenner sind – wie uns die Seitenstatistik verrät – hier der Versuch, einen etwas ausführlicheren Ratgeber zusammen zu stellen.

Positionierung, Markenversprechen, Produkt: Das alles soll im Namen des Unternehmens anklingen. Dieser soll effektiv und einprägsam zusammenfassen, was man zu bieten hat und am besten auch gleich noch, warum. Gut klingen soll der Name, positive Assoziationen wecken, auch Fremdsprachlern leicht über die Lippen kommen und vor allem originell sein. Hier fangen die Probleme an – wie soll man allen diesen Ansprüchen gerecht werden? Um jede Menge Brainstorming, ein klares Bild vom gewünschten Image des Produkts und Ideen zur Abgrenzung von der Konkurrenz kommt man dabei nicht herum.

Wer aber schon eine – wenn auch vage – Idee hat, wo es hingehen soll, kann sich mit ein paar Webapplikationen einiges an Herumprobieren sparen.

Hilfreiche Tools

Im Internet existiert nämlich eine ganze Reihe von Werkzeugen, die beim Wörterbasteln behilflich sind.

Ein sehr simples Tool ist Nameboy, das einfach aus einem Haupt- und einem Zweitwort mögliche Kombinationen zimmert – Suche nach freien Internet-Domains inbegriffen.
Mehr in Richtung Domainsuche geht der Domaintyper, der zwei nette Funktionen zusammen bringt: Einerseits den Web2.0-Name-Generator, der jede Menge Fantasie-Firmennamen ausspuckt, andererseits die Suchfunktion, die in Echtzeit die Verfügbarkeit von Domainnamen überprüft.
Ein Standard ist Domaincrawler, er erlaubt schlicht die Überprüfung von freien Domains für alle europäische Endungen.
Suggest name, lädt wie der Dotomator, den wir schon einmal erwähnt hatten, dazu ein, mit thematischen Wortteilen zu spielen und sie verschieden zu kombinieren. Aus zwei Listen lässt sich jeweils ein Sujet für einen ersten und einen zweiten Wortteil auswählen. Wie bei allen bisher genannten Applikationen funktioniert sie nur mit englischen Wörtern.
Wordoid hatten wir ebenfalls schon letztes Mal vorgestellt, darum hier nur eine Erwähnung der Vollständigkeit halber. Wordoid baut Begriffe in verschiedenen Sprachen um einen vorgegebenen Ausdruck herum.

So geht es auch: Crowdsourcing

Auch bei der Namensfindung gilt: je mehr Gehirnschmalz, desto bester. Namethis ist ein englischsprachiger Dienst, der genau dabei helfen will, nämlich möglichst viele Leute über die besten Vorschläge brüten zu lassen. Zurzeit ist die Webseite allerdings im Schlafmodus. Eine deutsche Version des Diensts gibt es meines Wissens (noch) nicht – das wäre vielleicht eine mögliche Geschäftsidee. Wer vorher schon Crowdsourcing für seinen Firmennamen betreiben will, kann die Plattformen Atizo, designlassen.de oder Starmind in Anspruch nehmen.

Strategien
Wer eine tiefer gehende Ressource zur Diskussion der richtigen Benamsung sucht, sollte es hier versuchen: Der Name Inspector ist ein Blogger, der sich ganz spezifisch nur mit Namensfindung auseinandersetzt. Eine gute Übersicht vermittelt der Beitrag 10 name types, hier geht es um die verschiedenen Arten, Namen zu bilden. Er unterscheidet, jeweils mit Pro und Kontra, zehn unterschiedliche Strategien:

1. Existierende Worte – Zum Beispiel Pandora, Apple oder Flickr (in der leicht angepassten Schreibweise). Wörter in anderen Sprachen als Englisch sind natürlich auch möglich, und dabei einerseits unverbrauchter, anderseits oft inhaltsfrei: Ubuntu, Rojo, Ciao.
2. Zusammengesetzte Worte – Paypal, Firefox, Wordpress, Fashion Friends: Die klassische Möglichkeit, um an einen unbenutzten Begriff zu kommen. Hierbei sind obenerwähnte Tools hilfreich.
3. Wortkombinationen – Mehrere Wörter zusammengesetzt zu einem Halbsatz oder einer passenden Aussage, Beispiele: Allofmp3, Myspace, Du darfst.
4. Verschmelzungen – Microsoft (Microcomputer + Software), Skype (Sky + Peer-to-Peer), Wikipedia (wiki + encyclopedia). Mit der einen Hälfte lässt sich das Produkt oder die eigene Dienstleistung ansprechen. Der zweite Teil beschreibt dieses dann näher oder macht ein vorteilhaftes Statement dazu.
5. Leicht modifizierte Worte – Poken, Google, iPhone. Sie irritieren anfangs, sind unverbraucht oder kommen ein wenig schräg daher und generieren so Aufmerksamkeit.
6. Begriffe kombiniert mit Affixen – Feedster, CoComment. Sind relativ einfach zu bilden, wirken aber oft etwas bemüht.
7. Fantasieworte – Meebo, Zalando, Zimbra. Gleich wie bei 5. – sehr farbige Begriffe sind möglich, die von sich aber keine eigene Bedeutung transportieren.
8. Kalauer – Dooyoo, Teuxdeux, Automattic (Matt ist der Name des Firmengründers) – humorige Schreibweisen oder Anspielungen, die auf einem bestehenden Wort oder Spruch basieren.
9. Echte Namen – Ford, Zweifel, Toyota. Für die ganz Ideenlosen.
10. Abkürzungen – BMW, AOL, oder als aussprechbares Akronym: ICQ.

Einen weiteren lohnenden Artikel hält ausserdem Onstartups bereit, mit How To Pick A Company Name.

Google ist dein Freund

Nicht zu vergessen bei der Namenssuche ist die Frage, wie gut sich ein Begriff googeln lässt. Die Gründer der Fotoplattform flickr wählten die spezielle Schreibweise für ihren Dienst nur, weil die gewünschte Domain flicker.com zu teuer war. Was ihnen dabei aber auffiel: flickr war einprägsamer und leichter zu googeln. Der Vorteil eines Worts, das es sonst nicht gibt, liegt auf der Hand. Es ist per Suchmaschine einfacher zu finden und es besteht weniger Verwechslungsgefahr. Legen Sie sich also wenn möglich einen einmaligen Namen zu.

Markenschutz

Bei jeder Art von Suche natürlich absolut essentiell: Die Verfügbarkeit eines Namens frühzeitig abklären und die eigene Marke schützen lassen. Die erste Anlaufstelle, um die Verfügbarkeit eines Marktennamens für die Schweiz abzuchecken, ist das Institut für geistiges Eigentum (in Deutschland ist es das DPMA). Europaweiter Schutz ist auch möglich – das OHIM ist verantwortlich für Schutzrechte, ihre Anmeldung und Durchsetzung in der EU.

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