Ende August wird Spontacts lanciert. Mit Hilfe des mobilen Internets wollen die Gründer den Leuten helfen, mehr gemeinsam zu unternehmen.

Spontanacts-Gründer Dani Kästli, Florian Specker und Christoph Seitz (von vorne nach hinten) bei Dani Kästlis HochzeitDie drei Gründer von Spontacts, Florian Specker, Daniel Kästli und Christoph Seitz kennen sich schon lange: Christoph und Florian waren zusammen in der Schule, Dani und Christoph kennen sich von den Pfadfindern. Zum Studium verschlug es die drei an verschiedene Universitäten, doch die Begeisterung für Unternehmertum und das Internet als Möglichkeit führte zur Gründung von Spontacts.

Sowohl Daniel Kästli als auch Florian Specker waren schon davor mit eigenen Internetprojekten beschäftigt. Da die Gründer von Spontacts alle sehr aktiv sind und viel unternehmen, lag es nahe, dass auch diese sich mit der Freizeitgestaltung befassten. Von Christoph Seitz zusammengebracht, entwickelten die drei dann in einem Brainstorming die Idee für Spontacts: Die Plattform soll es einerseits ermöglichen, Freizeitaktivitäten effizient zu organisieren, indem man direkt über die Kontaktliste des iPhones Freunde dazu einlädt. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, sich mit anderen Interessierten zusammenzutun um etwas zusammen zu unternehmen.

Dieser Aspekt ist den Gründern besonders wichtig: Gerade weil die meisten sich heute eher mit ihrerm Natel beschäftigen als mit ihrer Umgebung, könnte das mobile Internet der Schlüssel dazu sein, Leute mit ähnlichen Interessen vom Bildschirm weg und nach draussen zu bringen.

Die Aktivitäten stehen im Vordergrund

Auf den ersten Blick erinnert das Konzept von Spontacts an Foursquare, eine Amerikanische Plattform, welche es ebenfalls vereinfacht, sich mit Freunden zu treffen. Doch die Gründer widersprechen: Während bei Foursquare der Ort im Vordergrund steht – man kann „Mayor“ eines Orts werden, indem man sich dort oft aufhält und das über Foursquare bekannt gibt – soll sich Spontacts vor allem um Aktivitäten drehen. Anders als dort, wo entsprechend die Besitzer von Bars und Restaurants einen Anreiz haben, die „Mayors“ zu belohnen, soll bei Spontacts der Anreiz eher von der Aktivität selbst ausgehen. So wäre es denkbar, dass man dereinst eine Freizeitidee im Internet (z.B. einen Konzertbesuch) direkt in eine Spontacts-Aktivität umwandelt und dafür mit Punkten und Vergünstigungen belohnt wird.

Damit das funktioniert ist eine bestimmte kritische Masse von Nutzern nötig, die einerseits in der gleichen Gegend leben, andererseits ähnliche Interessen haben. Dabei soll es sowohl für exotischere Hobbys, als auch für einfache Kinobesuche oder gemeinsames Jogging möglich sein, sich einer Gruppe anzuschliessen und so neue Leute kennen zu lernen. Auf die Befürchtung, dass gerade unter den Early Adopters viele Geeks sein könnten, die sich dann eh nur zum Computerspielen treffen meint Florian: „Wenn die sich zu einer LAN-Party treffen, dann sitzen sie wenigstens nicht allein vor dem PC und wir haben unser Ziel erreicht.“

Sponsoring und Premium Angebote

Wenn die erste Version von Spontacts Ende August veröffentlicht wird, soll diese vorerst relativ simpel sein. Die Gründer erhoffen sich dann von den ersten Nutzern Feedback, welches sie zur Verbesserung und Weiterentwicklung nutzen können. Später sind dann mehr Funktionen angedacht, so könnte man zum Beispiel gegen Bezahlung die Möglichkeit einräumen, Singles einfacher kennen zu lernen. Dabei müssen die Gründer aber aufpassen, dass Spontacts nicht zur Dating-Website verkommt. Es soll jederzeit möglich sein, einen Joggingparner wirklich nur aus sportlichen Gründen zu suchen.

Die Einnahmen sollen aber nicht in erster Linie durch Premiumangebote generiert werden. Im ersten Jahr sei das Sponsoring am wichtigsten. Vielen Sponsoren ist es wichtig, in einem Bereich als dominant wahrgenommen zu werden.Deshalb sind Exklusivpartnerschaften für bestimmte Aktivitätskategorien möglich – mit der Migros ist denn auch bereits ein Launchpartner für Golf und einige andere Freizeitinteressen an Bord.. Während diese Partnerschaften vorläufig vor allem Publizität für Spontacts bringen, dürften sie sich mit steigenden Nutzerzahlen auch zunehmend versilbern lassen.

Konkurrenz inspiriert

Die langfristige Entwicklung von Spontacts ist noch nicht in Stein gemeisselt. Vorerst will man sich auf die Schweiz als den idealen – da kleinen – Testmarkt beschränken. Sobald die Plattform ausgereift ist und hier Erfolg hat wird der deutsche Markt in Angriff genommen. Um das möglich zu machen, wäre auch ein Crowdfunding, zum Beispiel via GrowVC oder investiere.ch (selbst noch in der Betaphase) denkbar. Diese Finanzierungsmethoden hätten den Vorteil, dass viele Leute am Unternehmen beteiligt sind und so wiederum ein Interesse daran haben, andere für Spontacts zu begeistern.

Optimistisch nehmen die Macher von Spontacts, dass mit Gonnado bereits ein Konkurrent aufgetaucht ist. Dass andere eine ähnliche Idee hatten, bestätigt nur, dass die Zeit dafür reif ist. Ausserdem sind Konkurrenten immer auch eine Inspiration und ein Ansporn, sich zu verbessern.

www.spontacts.ch