Mit einem Vergleichstool für Vermögensverwalter wollen die Assetinum-Gründer einen wenig web-affinen Markt fürs Internet begeistern.

Für die Finanzbranche ist es eine turbulente Zeit: Viel Kritik, politischer Druck und Regulierungen dürften in naher Zukunft zu kleinen und grossen Umbrüchen und Neuordnungen führen. Was die etablierten Player ins Schwitzen bringt, eröffnet aber Möglichkeiten für neue Anbieter.

Eine gute Chance hat, wer in diesem Umfeld Übersicht und Orientierung bietet. Das versucht Assetinum, ein Zürcher Startup im Finance-Sektor mit dem Fokus Vermögensverwaltung. Das ist Neuland – während Banking und Trading via Internet bereits breit Fuss gefasst haben, sind Webangebote zur Vermögenswaltung im Netz noch kaum vertreten. Assetinum will hier für eine wenig transparente Angebotsvielfalt Vergleichsmöglichkeiten eröffnen: Zurzeit stellen in der Schweiz rund 2’500 externe Vermögenswalter plus Banken Anleger vor die Qual der Wahl.

Bald Gebührenvergleich und Ratings

Ihnen wollen es die Gründer leichter machen, einen zu ihren Anlagewünschen passenden Anbieter zu finden. Für den Nutzer bietet die Plattform auf dem jetzigen Stand ein nach Angaben sortierbares Listing. So kann zum Beispiel gefiltert werden nach Anbietern, die auf bestimmte Anlagebereiche spezialisiert sind (z.B. Nachhaltigkeit) oder man kann den Beratern den Vorzug geben, die auf Retrozessionen verzichten, also keine Vermittlungsprämien von Banken erhalten.

Von eigentlichen Vergleichsfeatures ist zurzeit noch nicht viel zu sehen. Die Seite erlaubt erst, das Listing nach Kriterien zu durchsuchen und dann von drei Anbietern Gratis-Offerten anzufordern – das Hauptaugenmerk liegt damit auf dem Vergleich nach der Kontaktaufnahme.

Weitere Features sollen hinzukommen. So arbeiten die Gründer an einem Gebührenrechner zur Herstellung von Kostentransparenz. Angedacht ist auch ein Ratingsystem, mit dem Assetinum den Nutzern zusätzliche Orientierung bieten will.
Hinter den Kulissen wird ausserdem an einer Möglichkeit gearbeitet, die Qualität der Anbieter mittels eines Kriterienkatalogs sicherzustellen. Das gilt im Speziellen bei den Familiy Offices, die sich um besonders vermögende Kunden kümmern.

Journalistische Komponente mit Anlage-News

Neben dem Such-Werkzeug möchten die Gründer auch ein redaktionelles Angebot auf ihrer Seite aufbauen. Dieser Newsbereich Teil soll dabei kein blosses Anhängsel der Plattform werden, das lediglich zu SEO-Zwecken gepflegt wird. Vielmehr wollen die Gründer ein eigenständiges Magazin aufbauen, das Berichte rund um Anlagethemen bereit stellt.

Das Team: Benjamin Manz, Internet-Unternehmer Samuel Manz und Kean Madjdpour haben Assetinum im Mai 2011 gegründet, online ist die Plattform ist seit Ende August. Zurzeit fahren die Gründer eine Pilotphase. Die Seite ist bereits benutzbar, vorerst aber noch komplett kostenlos und quasi im Betastadium, ein erstes Redesign steht bereits an. Momentan ist auch erst eine geringe Anzahl von Anbietern präsent. Auf dem Programm steht nun darum vor allem der Aufbau des Listings.

Die Monetarisierung der Plattform ist laut Benjamin noch offen, die Gründer haben zwei Modelle im Blick: Zum einen Online-Werbung, zum anderen eine Lead-Provision, die von den vermittelten Anbietern käme.