Das Luzerner Startup KEYP hat einen intelligenten Schlüsselfinder entwickelt. Nun suchen die Gründer die Mittel, um ihr Gadget auf den Markt zu bringen.

Wie wäre es, wenn verlorene Schlüssel künftig per SMS melden würden, wo sie liegen? Das Startup KEYP hat einen Schlüsselanhänger entwickelt, der das kann. Und noch mehr. KEYP in-touch heisst ein elektronisches Gadget, das Wiederfinden von Schlüsseln mit moderner Ortungstechnik erleichtern will.

Noch ist das Gerät Zukunftsmusik. Die Erfinder Yvan Kurzo und Christian Berger arbeiten noch daran, ihr Baby auf den Markt zu bringen. Die Idee entstand bereit 2009. Kurzo machte sie zum Thema einer Modularbeit während seines Studiums in Innovation Engineering. Das Projekt packte den Maschinenbauer: Statt der gefragten 40 Stunden investierte er über 200 Stunden in seine Arbeit , es entstand ein umfassender Business Case. Kurzo und Berger suchten daraufhin Investoren und gründeten 2011 ihr Unternehmen.

Vollgestopft mit Technik

So soll sich der Schlüsselanhänger orten lassen: 

Liegt der KEYP in der näheren Umgebung, hilft ein Anruf auf eine Servicenummer. Das Gadget beginnt zu blinken und zu klingeln. Bleibt die Suche vor Ort erfolglos – zum Beispiel sind die Schlüssel unterwegs aus der Tasche gefallen – kann der Nutzer per E-Mail und SMS nachsehen, wo der KEYP liegt, da er seine Position bei Anruf meldet. Sicherheitsbewusste Nutzer haben in der Ortung auch eine Diebstahlsicherung. Wurde der Schüsselanhänger gestohlen, schlägt er Alarm, sobald er sich auf das eigene Haus oder die eigene Wohung zubewegt, beispielsweise weil der Dieb einen Einbruch begehen will. Zusätzlich wollen die Gründer noch weitere Funktionen im Gerät unterbringen, so ist eine Taschenlampe integriert und der KEYP taugt auch als Handyladegerät.

Zu kaufen gibt es den KEYP noch nicht. Die Gründer entwickelten das Gerät, blieben dann aber «in einer Finanzierungslücke stecken, wie das vielen Startups heute passiert», so Kurzo. Um die Produktion zu starten, fehlte das Geld. Die Gründer sind deshalb weiterhin auf Investorensuche, wollen aber nicht ganz von der Gunst externer Finanzierung abhängig sein. Deshalb nehmen sie den B2B-Markt ins Visier. Der Ansatz: mit einem zweiten Produkt das erste quersubventionieren. Dazu entstand der KEYP tagged, eine abgespeckte, günstigere Variante des KEYP in-touch. Ihn wollen Kurzo und Berger in grösseren Stückzahlen an Unternehmen verkaufen um so schneller am Markt zu sein. Die Geräte sollen als Werbegeschenke oder Goodies für Angestellte und Kunden ein erstes Publikum finden.

Mit den Erträgen aus dem B2B-Geschäften hoffen die Gründer dann ihr Flaggschiffprodukt, den KEYP in-touch marktreif zu machen. Die Gründer zielen primär auf die deutschsprachigen Länder, wollen aber längerfristig ganz Europa ins Visier nehmen – Schlüssel gehen schliesslich überall verloren.