Das Webstartup BuddyBroker bringt Jobanzeigen mit einem Empfehlungssystem unter die Leute. Damit wollen die Gründer Unternehmen die Kraft sozialer Netzwerke zur Verfügung stellen.

hero-1«Social recruiting» ist so etwas wie das next big thing im HR-Bereich. Das Zürcher Startup BuddyBroker arbeitet daran, diese goldene Nuss zu knacken.

Dafür setzt es auf Daten aus sozialen Netzwerken. BuddyBroker holt sich Informationen aus den verbundenen Profilen seiner Nutzer, um per Matching passende Stellen für sie auszusuchen. Das funktioniert in beide Richtungen: inserierenden Firmen werden nur geeignete Kandidaten für Stellen vorgeschlagen. Ziel sei, so Gründer Flurin Müller, den Suchaufwand für beide Seiten zu reduzieren.

Grob sind es zwei Kernideen, die die Gründer umtreiben. Zum einen wollen sie ein Ökosystem aufbauen, in dem Empfehlungen belohnt werden. Zum anderen soll es für Nutzer eine Art Karrierefenster geben, mit welchem sie personalisiert passende Jobs für sich und ihre Freunde finden – basierend auf Infos aus Xing- oder LinkedIn-Profilen.

Broker werden belohnt 

Kandidaten-Empfehlungen und Bewerbungen kommen als anonymisierte Profile bei Unternehmen an. Möchte ein Unternehmen die konkreten Daten eines Nutzer sehen, kann es das Profil «aufdecken» und den Kandidaten kontaktieren. Für beides, das Aufdecken und die erfolgreiche Vermittlung – wenn unterschrieben wird -, streichen BuddyBroker und der Empfehler ein Entgelt ein.

Daher auch der Name des Startups: Bekannte sollen einander als «Broker», also Vermittler, Jobs zuschanzen und dafür – zusätzlich zur Reputation – auch finanziell profitieren.

Damit das funktioniert und motivierend daherkommt, soll der Empfehlungsprozess möglichst einfach funktionieren, ebenso das Bekunden von Interesse an einem Job. Müller und sein Team haben dabei vor allem den Markt der passiv Suchenden im Auge. Ihnen will es das Startup besonders einfach machen, sich für einen anderen Job zu bewerben. «Ein Klick reicht», sagt Müller.

Abgrenzung zur Konkurrenz

Dass im August mit Silp ein Webdienst gestartet ist, der ebenfalls auf Social Recruiting und Empfehlungen setzt, ist für Müller kein Problem: «Der Markt verträgt mehr als einen Anbieter.» Er sieht sein Startup aber auch anders positioniert.

Anders als Silp sei BuddyBroker «kein Dienst im luftleeren Raum, sondern ein Plattform zum anfassen». Auf Silp seien die Nutzer zum Warten verdammt, während sie auf BuddyBroker selbst aktiv werden können, sowohl auf der Suche nach der nächsten Karrierechance als auch bei Empfehlungen für Freunde.

Die Gründer wollen ihren Dienst Ende Juni offiziell lancieren. Wie viele Stellenangebote dann bereits verfügbar sein werden, kann das Jungunternehmen noch nicht sagen. Gegenwärtig befindet sich BuddyBroker noch in einem geschlossenen Test. Gegründet wurde das Startup im Februar, erste Schritte unternahm Gründer Flurin Müller aber schon im März 2012. Für ihn ist es das erste eigene Startup, obwohl er bereits 2009 fast Mitgründer von Housetrip geworden wäre. Müller schrieb das erste technische Konzept der House-Sharing-Plattform, entschloss sich aber gegen den Einstieg. Dafür kennt er seinen CFO Adrian Dubler aus dieser Zeit – einer der Investoren bei Housetrip. Dritter Mitgründer ist Business Angel Roland Zeller, bekannt durch travel.ch und bei GetYourGuide und Foap.com an Bord. Zurzeit arbeitet ein zwölfköpfiges Team an der Umsetzung.