Die Partnersuche verlagert sich zunehmend ins Internet. Vorbei an den grossen Playern, die man aus Radio, Fernsehen und Werbekampagnen kennt, versucht das Startup sympMe einen neuen Ansatz.

sympMe_AppIcon_HDDenn die digitale Partnersuche hat einen entscheidenden Nachteil: Jeder kann in sein Profil schreiben, was er möchte – einen echten Eindruck vermittelt erst ein persönliches Treffen. Christian Henzi, Martin Joller und David Zogg aus St. Gallen haben sich aus diesem Grund einfallen lassen, den Suchenden nicht nur mit einem einfachen Profilbild vorzustellen, sondern ihn ein kurzes Video aufnehmen zu lassen.

«Der wichtigste Mehrwert, welchen unsere User in sympMe sehen, ist, dass sie einen viel besseren Eindruck von den Personen bekommen», erklärt David Zogg das Konzept dahinter. Nach der Anmeldung muss der Nutzer – wenn er gefunden werden möchte – einen Clip von sich hochladen.

Nach einem Countdown bekommt er vor der Aufnahme eine Frage gestellt, die er spontan und in wenigen Sätzen beantworten muss. «Berge oder Strand?», «Draussen oder drinnen?» oder «Du hast einen Dinosaurier als Haustier, wie taufst du ihn?» zum Beispiel. Bei der Durchsicht passender Profile kann ein Nutzer Video inklusive Frage sehen und zusätzliche Informationen über Alter, Wohnort und Interessen abrufen.

5‘000 Downloads und 300 aktive Nutzer

Durch die Videolösung sind Fakeprofile so gut wie ausgeschlossen. Ein Foto aus dem Internet zu kopieren ist einfach, eine Videoantwort auf eine der zufällig ausgewählten Fragen zu fälschen dürfte hingegen schwer werden. «Das Produkt wurde vor allem für die weiblichen Nutzer konzipiert», so Zogg, der sich zusammen mit Christian Henzi um Konzeption und Marketing kümmert. Das spiegele sich auch in den Benutzungszahlen wider. SympMe habe ein Verhältnis von Mann zu Frau bei der Registrierung von 1:4. Bei der Erstellung der Videos sei das Verhältnis ausgeglichen.

Offen ist, ob das Verhältnis kippt, sobald eine kritische Masse an Nutzern erreicht wurde. Aktuell hat sympMe etwa 300 aktive Nutzer mit Videoprofil. Bei 5‘000 Downloads der Smartphone-App ist das ein noch recht kleiner Anteil. Zu beachten sei jedoch, dass sie bewusst noch keine grossen Marketingaktionen gemacht und auf PR verzichtet hätten, sagt David Zogg.

Weiterentwicklung ab August

Basierend auf den ersten Testergebnissen habe man sich entschieden, das Produkt zu erweitern. Dazu möchte sympMe das IT-Team um Martin Joller ausbauen und per Update das Verhältnis von Registrierungen zu Videoprofilen verbessern. Zudem sollen die Nutzer länger in der App bleiben. Das könnte, so Zogg, mit Gamification funktionieren. Das Prinzip, aus der Nutzung von Programmen eine Art Spiel zu machen, ist etwa von Foursquare bekannt, wo die Nutzer Achievements und Titel sammeln können, je öfter sie an Orten einchecken.

Außerdem soll das Update ein erstes Monetarisierungskonzept mitbringen – Werbung oder andere Ansätze sind aktuell noch nicht in der sympMe-App zu finden. Dafür und für die IT-Teamerweiterung sucht das Team nach Geldgebern. «Aktuell sind wir mit diversen Investoren und strategischen Partnern in Gesprächen», sagt Zogg. «Ziel ist, dass wir das Produkt ab August unter Hochdruck weiterentwickeln können.»