Die Menschen sind bereit, Dinge zu teilen statt zu besitzen – meint Patrick Senti, Gründer von Shrebo, und verweist auf weitere Dienste zum Teilen wie Sharely und Sharoo.

profile_xing„Autoteilet“ hiess der Konkurrent und spätere Fusionspartner einer Schweizer Erfolgsgeschichte: Jener der Auto-Sharing-Genossenschaft Mobility. Wie man sieht, setzte sich der englische Name durch, und auch heute heissen die neuen Dienste, die zum Teilen von Dingen dienen sollen, deshalb modisch „Sharely“, „Sharoo“ und „Shrebo“. So, wie anfangs des Jahrtausends in jedem Web-Startup ein X im Namen vorkommen musste, sind es heute einfache Buchstabenfolgen in englisch ausgesprochenen Wörtern. Wesentlicher aber ist, findet Patrick Senti, Entwickler und Gründer der Sharing-Community Shrebo, dass die Menschen heute auch bereit seien, Dinge zu teilen.

Noch vor einigen Jahren nämlich sei er glücklos geblieben, als er sich auf die Suche nach einem Anteil an einem Segelboot gemacht habe.

„Jetzt ist die Zeit reif“, sagt Senti, und macht nach der Gründung seines eigenen Teilen-Dienstes in einer Pressemitteilung gleich auf weitere Angebote aufmerksam. Er verortet mindestens drei neue Vertreter der Sharing-Economy: «Mobility macht es seit Jahren sehr erfolgreich vor: Das Auto-Teilen funktioniert. Gibt es auch einen Bedarf, sein Privatauto und anderes privates Eigentum – vom Rasenmäher bis zum Segelboot – mit Dritten zu teilen? Die Antwort auf diese Frage wollen in nächster Zeit gleich drei IT Startups mit Fokus auf den Schweizer Markt herausfinden:

shrebo entwickelt eine Plattform mit dem Motto „share anything now“. Mit shrebo können beliebige Dinge ausgeliehen, gemietet und vermietet werden. Es bestehen keine Einschränkungen der örtlichen Nähe von Angeboten. So können nebst Alltagsgegenständen auch z.B. Miet-Velos, ein Camper oder etwa Segelboote geteilt werden.
Die Wahl des Teilnehmerkreises und des Preises wird dem Anbieter überlassen: Die kostenlose Ausleihe oder Vermietung gegen Geld kann auf einen bestimmten Personenkreis eingeschränkt werden. Durch die sehr einfache Publikations- und Buchungsfunktion von shrebo können die Teilnehmer per Smartphone oder Tablet (iPhone, iPad, Android) neue Dinge online stellen, bestehende Angebote suchen, mieten oder ausleihen. shrebo startet im Oktober mit der private Beta.

Sharoo lanciert in Kooperation mit Migros einen neuen Service, mit dem Private ihr Auto teilen können. Dazu gibt der Halter die Angaben über sein Auto wie Standort, Autotyp und weitere Merkmale ein, und definiert den Personenkreis, der das Auto nutzen will. Sharoo will mit der Dienstleistung im Herbst 2013 mit dem Zielsegment Geschäftsautos starten, und nächsten Jahr auf Privatfahrzeuge ausweiten.

Sharely lanciert eine Miet- und Vermietplatform mit der Alltagsgegenstände wie Rasenmäher oder etwa Bohrmaschinen gegen eine Gebühr vermietet werden können. Das Grundangebot soll kostenlos sein, sharely.ch behält aber eine Kommission von 20% ein, sobald Geld fliesst. Wesentliches Merkmal von Sharely ist der Nachhaltigkeitsgedanke: Die angebotenen Objekte sollen in Gehdistanz erreichbar sein, so dass durch den Austausch keine zusätzliche Umweltbelastung entsteht. Der Dienst soll im Oktober gestartet werden.“ Die Gründer hatten das Prinzip mit einigem Echo auch schon an der Startup-Battel der Startup-Fair präsentiert.

Die Zeit zum Teilen sei reif, meint Patrick Senti, der vor rund einem Jahr seine one2seven GmbH, Betreiberin von Shrebo gegründet hat. Ob wir bald Bohrmaschinen, Leitern, Rasenmäher und auch Autos und Segelboote von Privaten mieten statt zu kaufen, das wird sich in den kommenden Monaten weisen. Das Gelingen von mindestens zwei der Startups hängt davon ab.