Am Dienstag, 17. März 2015, wird an der Verleihung des Pionierpreises im Technopark Zürich der glückliche Gewinner mit 98’696.04 ausgezeichnet. Startwerk stellt die drei Finalisten vor, die bereits Preise bei venture kick und venturelab absahnten.

Comfy
Comfy sichert das private Zuhause: als Glühbirne gibt sie Licht, als Alarmanlage hält sie unauffällig Wache. Die Lampenfassung enthält nicht nur simples Leuchtmittel, sondern ist bestückt mit Sensoren, die beobachten, Umgebungsdaten sammeln und aufbereiten. Die Glühbirne ist über das drahtlose Heimnetzwerk mit dem Internet verbunden und sendet Informationen in Echtzeit. Die Bewohner können sich jederzeit über ihr Mobiltelefon vergewissern, was in ihrem Zuhause vorgeht.

Weiter kann Comfy simulieren, dass die Bewohner zu Hause sind und das schreckt Einbrecher ab. Sollte dennoch eingebrochen werden, sendet das Gerät eine entsprechende Push-Nachricht an eine bestimmte Person. Und zuletzt kann Comfy einen Lichtalarm auslösen, der die Eindringlinge in die Flucht schlägt oder die Nachbarn auf den Einbruch aufmerksam macht.

Hinter dieser Idee stecken Marcus Koehler und Stefanie Turber, Doktoranden an der Universität St. Gallen. Die Unternehmensgründung soll im ersten Quartal dieses Jahres erfolgen. Voraus ging eine zweijährige Forschungs- und Projektarbeit am Bosch Internet of Things Lab. Mithilfe eines breiten Netzwerks von Mentoren und Unterstützern wird die Geschäftstätigkeit als Spin-off der Universität Sankt Gallen und ETH Zürich umgesetzt. So absolvierten die beiden gerade erfolgreich die zweite Runde bei Venture Kick und erhielten bereits 30’000 Franken.

Nanolive SA
Dieses Startup untersucht mit einer neuartigen Technologie lebende Zellen im dreidimensionalen Raum, ohne sie dabei zu beschädigen. Die Erforschung aktiver Zellen in ihrem natürlichen Zustand erlaubt es, 3D-Bilder zu erstellen, die zellulare Aktivitäten umfassend und verständlich darstellen.

Hinter der Technik steckt ein Mikroskop, das mit einem Laser eine Probe abtasten kann. Gleichzeitig erfasst eine Kamera das Objekt aus verschiedenen Blickwinkeln. Die Bilder werden verarbeitet, zusammengefügt und als 3D-Animation ausgegeben. Forscher können auf diese Weise beobachten, wie eine Zelle auf die Wirkung von Medikamenten und Chemikalien reagiert. Die einzigartigen Funktionen dieses „3D Zell-Explorers“ machen es möglich, mit der lebenden Zelle zu interagieren. Die Technologie ist weltweit einzigartig und patentiert. Als Ergebnis entsteht eine Tomographie lebender Zellen in Vollfarbe.

Im Sommer 2015 kommt die kommerzielle Version des Zell Explorers auf den Markt. Bereits heute wird das Gerät rege nachgefragt, über 40 Vorbestellungen sind eingegangen. Als Hauptmärkte stehen die Branchen Pharmazie, Kosmetik, Medizinaltechnik und insbesondere Biotechnologie im Fokus. Entwickelt wurde der 3D Zell-Explorer von Yann Cotte an der EPF Lausanne. 2013 entschloss er sich zur Gründung von Nanolive.

Nanolive nahm sowohl bei Venture Kick als auch beim Venture Leaders US Programm im Jahr 2013 teil und schloss Ende 2014 eine erste Finanzierungsrunde in Höhe von 2,7 Millionen Franken ab.

rqmicro GmbH
Trinkwasser und Nahrungsmittel schnell und sicher auf Sauberkeit prüfen zu können, rettet oft Leben. Das TOP 100 Startup von 2014 rqmicro hat eine Technologie entwickelt, die Krankheitserreger in Wasser und Lebensmitteln aufspürt. Die Detektion der Verunreinigungen funktioniert über ein neuartiges Gerät, das mit Mikrofluidik und Einzelzellanalyse arbeitet. Es analysiert wesentlich präziser als die Standardmethoden und kann sogar lebende von toten Organismen unterscheiden.

Herkömmliche Tests sind aufwändig und müssen im Labor durchgeführt werden. Eine breite, kommerzielle Anwendung ist nicht praktikabel. rqmicro entwickelte ein nutzerfreundliches, automatisiertes Testprinzip. Am ETH ieLab fand der Gründer und CEO Dr. Hans-Anton Keserue zusammen mit dem Lebensmittelingenieur Dr. David Bertsch sowie dem Mikrofluidik-Experten Dr. Daniel Schaffhauser ein Labor, in dem sie ihr interdisziplinäres Wissen verknüpfen konnten. Als erstes entstand ein Schnelltest für Legionellen, einem Krankheitserreger, der schwere Lungenentzündungen verursachen kann. Statt zehn bis vierzehn Tage dauert das neue Verfahren nur noch eine Stunde.

2013 wurde die rqmicro GmbH mit Unterstützung des Instituts für Jungunternehmen gegründet. Dieses Jahr will das Startup die ersten Testgeräte auf den Markt bringen und mit ausgewählten Partnern Ringversuche durchführen. Die Ergebnisse werden in die nächste Gerätegeneration und in die Akkreditierung der Tests einfliessen. rqmicro arbeitet zusätzlich an der Erweiterung des Testportfolios um weitere Krankheitserreger. CEO Dr. Hans-Anton Keserue konnte bereits sein Wissen als Referent und Trainer an venturelab-Events weitergeben.