Staff Finder ist eine einzigartige Erfolgsstory. So hat die Firma im vergangenen Monat verlauten lassen, dass sie nach nur vier jähriger Existenz über 50‘000 Arbeitnehmer verzeichnen konnte. Wir haben CEO Viktor Calabró letzte Woche beim venturelab Acceleration Workshop einige Fragen stellen können und einige interessante Antworten hervorlocken können.

Viktor, du hast Staff Finder 2009 gegründet. Was waren die bisherigen Meilensteine dieser Erfolgsstory?
2011, als die erste Version unseres Systems online ging, war sicherlich auch der erste grössere Meilenstein. Von der Venture Leader Team Mitgliedschaft 2012 über unsere Expansion in die Romandie, der Erhalt des „Swissstaffing-Qualitätsstandards“ und die Auszeichnung zum EY Entrepreneur of the Year 2014 – und dazwischen gab es noch einige mehr. Der letzte grosse Meilenstein für uns war das Erreichen der 50‘000 registrierten Arbeitnehmern und 3‘000 Arbeitgebern in der Schweiz.

Staff Finder ist der Markt-Leader in diesem Bereich. Gibt es ernstzunehmende Konkurrenz? Falls ja, wie willst du oben auf bleiben?
Ernstzunehmende Konkurrenz gibt es immer. Stillstand ist Rückschritt. Wir setzen daher gezielt auf Innovation und Wachstum.

Das Startup ist innerhalb von ein paar Jahren zu einem der grössten Arbeitgeber der Schweiz geworden. Wie schätzt du die Entwicklung ein?
Wachstum ist immer mit grossen Herausforderungen verbunden. Ein solcher Sprung ist nicht einfach so möglich und ich bin sehr froh, dass unser Team diese Leistung vollbracht hat. Ohne den unermüdlichen Einsatz jedes Einzelnen wäre sowas nicht machbar.

Kann Staff Finder, das immerhin 50’000 Angestellte hat die Menge an Arbeit überhaupt noch bewältigen? Wo sind die Grenzen?
Es sind 50‘000 registrierte Arbeitnehmer, die je nach Arbeitsvolumen eingesetzt werden. Die Administration der arbeitenden Leute ist jedoch tatsächlich ein Thema welches wir nach und nach angehen. Bisher konnten wir jedoch die steigenden Bedürfnisse mit optimalen Prozessen und Automatisierung gut skalieren.

Wie gross ist das Wachstumspotenzial? Geht es noch markant weiter?
Das Wachstumspotential ist noch sehr gross und wir gehen davon aus, dass wir weiter stark wachsen werden. Wie schnell, ist jedoch schwer einzuschätzen. Unsere Strategie verfolgt verschiedene Expansionsrichtungen und wir sind zuversichtlich, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen.

Gibt es gar Expansionspläne ins Ausland – insbesondere USA?
Das Ausland ist auf jeden Fall ein Thema und wir arbeiten aktiv an diesen Plänen. Die USA ist jedoch nicht unsere erste Priorität.

In der Entwicklung des Arbeitsmarktes stehen die Zeichen auf flexible Workforces. Wie sieht du die Entwicklung?
Flexible Workforces sind die Zukunft. Wie sich diese Konzepte genau in die Praxis umsetzen lassen, ist jeweils von den Unternehmen abhängig. Wir konnten solche Konzepte schon in verschiedenen Bereichen diskutieren und glauben daher fest an eine solche Entwicklung. Diese Art der Arbeit ist nicht nur für grosse Unternehmen sondern auch für kleine oder Start-ups ein Segen. Das Management ist jedoch grundlegend anders und die Firmen müssen lernen damit zu arbeiten.

Welche Massnahmen sind vom Staat nötig, um entsprechend auf diese Entwicklung reagieren zu können?
Das rechtliche Umfeld ist bisher nicht optimal, aber wenn nicht weitere Hürden dazu kommen, sollte eigentlich eine Flexibilisierung machbar sein. Alle Partner sollten sich jedoch auf solche Arbeitsmodelle einrichten. Bisher sind vor allem Versicherer und die Behörden mit solchen kurzfristigen und kurzzeitigen Einsätzen überfordert.

Du hast vergangenes Jahr den EY Entrepreneur of the Year Award in der Kategorie <Emerging Entrepreneur> gewonnen. Wie hat sich das angefühlt? Was bedeutet dir die Auszeichnung?
Solche Auszeichnungen sind immer eine Wertschätzung für die geleistete Arbeit. Ausserdem hilft dies sicherlich bei der Aussenwahrnehmung von Staff Finder. Anfühlen? Gut :)

Das Venture Leaders Programm steht bald wieder an. Du warst ja auch dabei. Erzähl uns vom Programm. Wie hat sich das auf dein Startup geäussert?
Das Venture Leaders Programm kann ich nur empfehlen. Die Kontakte sowie die Erfahrungen sind Gold wert. Ausserdem ist schon nur die Bewerbung ein Gratis-Feedback. Unbedingt machen! Für uns war es eine super Erfahrung. Ausserdem haben wir dort auch einen Investor gefunden.

Was hast du für Tipps für Startups, die gerade in den Startlöchern stehen und ähnlich erfolgreich sein wollen wie du?
Es gibt viele Tipps. Wir haben auf unserem Blog einen interessanten Artikel zum Thema.

Welche Events darf man in diesem Jahr nicht verpassen, um neue Kontakte zu knüpfen?
Ich bin nicht mehr oft an Start-up Events. Wir haben ja das Glück, uns bereits als etabliertes Jungunternehmen bezeichnen zu dürfen und spielen mit den Grossen mit. Um zu networken kann ich z.B. die Veranstaltungen vom IFJ oder vom venturelab empfehlen.

Viktor war kürzlich bei Cédric Bollag von Global Tech Box im Video-Interview: