Innovative Ideen müssen gefördert werden. Die Post und venturelab machen dies mit PostVenture15. Projektleiter Roland Keller spricht über das Programm, über die Zukunft und über den Test von Drohnen für die Zustellung in Notfällen oder für Spezialtransporte.

Roland Keller

Roland Keller ist Projektleiter von PostVenture15.

Die Schweizerische Post testet Drohnen für die Zustellung in Notfällen oder für Spezialtransporte. Hast du ebenfalls eine kreative Geschäftsidee in den Bereichen elektronische Kommunikationslösungen, E-Commerce, Direct Marketing, Dokumentenmanagement, Mobile und E-Banking oder Mobilitätslösungen und noch keine Firma gegründet? Dann bewirb dich für PostVenture15 und erhalte finanzielle Unterstützung bis zu CHF 50’000, um deine Idee zusammen mit der Post umzusetzen. Beschreibe deine Idee als Elevator Pitch in 300 Wörter (Kundenprofil, Marktleistung, Marktpotenzial). Zehn Gewinner erhalten eine Anschubfinanzierung von bis zu CHF 50’000.

Roland Keller ist Projektleiter des PostVenture15. Im Interview erzählt er uns, was die Ziele des Programms sind, was es den Teilnehmenden bieten kann und welche Ziele er für die nächsten zwölf Monate verfolgt.

Roland, du bist für PostVenture15 zuständig. Was sind deine Aufgaben?
Ich arbeite im Innovationsmanagement der Post auf Stufe Konzern und leite u.a. das Projekt PostVenture15 im Auftrag des Ausschusses für Innovation der Konzernleitung. Als Projektleiter bin ich verantwortlich für die Planung und Umsetzung, das Budget und die Zielerreichung.

Du bist bei der Post aktiv in der Förderung und Entwicklung neuer innovativer Geschäftsideen. Hast du eine interessante oder lustige Geschichte aus deinem Arbeitsalltag, die diese Aufgabe verdeutlicht?
Ich verstehe mich als Ermöglicher. Damit meine ich, dass ich internen und externen Ideengebern dabei helfen möchte, ihre Idee zusammen mit der Post zum Erfolg zu bringen. Besonders gefreut habe ich mich, als ich eine Teilzeitmitarbeiterin, die bei der Post ohne Computer arbeitet, dazu bewegen konnte, ihre Geschäftsidee einzureichen. So habe ich ihr zu einer Ausbildung verholfen, dank der sie gelernt hat, einen Businessplan zu schreiben. Ihre Idee konnte ein laufendes Projekt anreichern.

Was ist PostVenture15 genau?
PostVenture15 ist eine Massnahme, mit der die Post gezielt intern und extern nach frischen Ideen sucht, um so ihre Angebote in ihren Geschäftsfeldern weiterzuentwickeln. Im Rahmen von PostVenture15 engagiert sich die Post partnerschaftlich für junge Talente und Unternehmer, die mit neuen Geschäftsmodellen den Markt erobern möchten. Die Post ist bereit, frische Ideen in einem sehr frühen Stadium der Umsetzung mit bis zu CHF 50‘000.- zu fördern.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, PostVenture ins Leben zu rufen?
Die Gesellschaft – und somit auch die Bedürfnisse unserer Kunden – verändern sich. Zudem bieten neue Technologien neue Möglichkeiten.  PostVenture ist eine Massnahme, mit der wir einen Personenkreis ansprechen wollen, der bisher nicht direkt an der Entwicklung von Ideen und Innovationen beteiligt war. Bereits 2012/13 konnten wir PostVenture ein erstes Mal durchführen; damals als rein interne Massnahme. Mit PostVenture15 richten wir uns auch an externe Personen.

Was bietet PostVenture15 den Teilnehmenden?
Externe PostVenture15-Teilnehmende erhalten die Möglichkeit, bereits vor einer möglichen Firmengründung mit uns zusammenzuarbeiten. Diese Zusammenarbeit beinhaltet eine Anschubfinanzierung von bis zu CHF 50‘000.-, Zugang zu internen Experten, Coaching und Hinweise, wie sie ihre Erfolgschancen verbessern können, und nicht zu vergessen die Möglichkeit, sehr früh eine Geschäftsbeziehung zur Post aufzubauen.

Drohnenflugtest der Post. (Yoshiko Kusano)

Drohneneinsätze für die Zustellung in Notfällen oder für Spezialtransporte könnten bald Realität werden. (Bild: Yoshiko Kusano/zvg)

Ihr arbeitet eng mit venturelab zusammen. Wie ist die Zusammenarbeit entstanden? Und was erhoffst du dir davon?
Wir haben uns für venturelab entschieden, weil sie uns den Zugang zu innovativen Jungunternehmern verschaffen. venturelab ist schweizweit präsent, besitzt wertvolle Erfahrungen im Innovationsbereich und geniesst in der Startup-Szene einen guten Ruf. Ich erhoffe mir, dass wir durch die Zusammenarbeit Einblick in viele neue Geschäftsideen erhalten.

Die Post testet den kommerziellen Einsatz von Drohnen. Wie seid ihr drauf gekommen?
Wir verfolgen aufmerksam verschiedene Trends – auch technologische. Wir schätzen diese Entwicklungen ein und überlegen, ob sich daraus Chancen für die Post ergeben. Die Drohnentechnologie, auch wenn sie noch nicht voll ausgereift ist, bietet viele Möglichkeiten. Diese wollen wir prüfen und bei Erfolg sinnvoll nutzen. Zum Beispiel für die Zustellung in Ausnahmesituationen oder etwa den Transport von hochprioritären Kuriersendungen, wie Laborproben oder dringend benötigten Medikamenten.

Was sind eure Pläne in den nächsten zwölf Monaten?
Wir sind kontinuierlich bestrebt, mit interessanten Startups zusammen zu arbeiten. Mit PostVenture15 möchten wir zehn neue Geschäftsideen identifizieren und deren Umsetzung aktiv vorantreiben. Ich bin überzeugt, dass wir in einem Jahr schon erste Erfolge vorweisen können.