Es ist kein Geheimnis, dass die meisten Startups zu Beginn ihrer Laufbahn mit begrenzten finanziellen Mitteln und eher dürftigen Budgets arbeiten. Egal, ob Crowdfunding oder die eigenen Finanzen als Basis für die Gründung dienen, ist eine möglichst wirtschaftliche Kostenstruktur ein Sicherheitsfaktor für die Startphase. Gerade bei Startups, die von einem oder mehreren Unternehmern aus dem eigenen Kapital gefüttert werden, ist ein solider Überblick über die eigenen Finanzen wichtig. Schließlich muss genügend Geld für das Unternehmen vorhanden sein, ohne dass sich die privaten Finanzverhältnisse dramatisch verschlechtern. Unternehmensgründer, die eine laufende Immobilienfinanzierung bedienen müssen, sind daher besonders interessiert an der Senkung der monatlichen Belastung.

Ein genauerer Blick auf die aktuellen Hypothekarzinsen in der Schweiz kann ein sinnvoller Schritt sein. Hier wird schnell deutlich, ob die eigene Finanzierung optimiert werden kann. Stellt sich bei der Untersuchung der Modalitäten tatsächlich ein Einsparpotenzial dar, so ist eine Ablösung der bestehenden Hypothek verbunden mit einem Wechsel zu einer anderen Bank die richtige Strategie. Entscheidend hierfür ist jedoch nicht nur, dass günstigere Zinsen verfügbar sind, sondern dass diese im individuellen Fall auch bewilligt werden. Zudem ist auch der Zeitpunkt der Ablösung ein wichtiger Faktor.

Wann eine Ablösung sinnvoll ist
Ob sich die Ablösung der bisherigen Hypothek lohnt, wird vor allem von der Zinsbindung des laufenden Vertrages bestimmt. Beträgt die Restdauer der aktuellen Finanzierung noch mehr als zwei Jahre, so kann bei der derzeit in Anspruch genommenen Bank eine hohe Vorfälligkeitsentschädigung zum Tragen kommen. Dieser Betrag stellt für die Bank eine Schadensersatzleistung bezogen auf die „verlorenen“ Zinszahlungen dar. Je nach Höhe der Hypothek kommen hierbei schnell fünfstellige Beträge zustande. Die meisten Kunden kümmern sich um die Einholung alternativer Angebote, wenn die restliche Zinsfestschreibung zwischen einem Jahr und sechs Monaten beträgt. Entscheidend dabei ist nicht nur, dass Vorfälligkeitsentschädigungen auf den Plan treten können, denn auch das Unternehmen, das die Hypothek übernimmt, muss sich absichern. Geschieht das zu früh vor dem Ende der bisherigen Festschreibung, so erwarten den Kunden Aufschläge auf die angebotenen Zinsen. Die neue Hypothek fällt dann nicht so günstig aus, wie es potenziell möglich wäre. Auch von Fachleuten wird für die Einholung von Angeboten ein frühester Zeitpunkt von zwölf Monaten vor dem Ende der bestehenden Hypothek empfohlen.

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Die Dauer der Zinsfestschreibung muss vor der Unterzeichnung festgelegt werden. (Quelle: jarmoluk (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Mit einer langen Laufzeit binden sich Kunden also durchaus stärker an die Konditionen eines Vertrages. Dass jedoch gerade Laufzeiten von mehr als sechs Jahren durchaus an Beliebtheit gewinnen zeigt sich am aktuellen Marktgeschehen: „Wurden Ende 2014 bei 85 Prozent der Festhypotheken lange Laufzeiten nachgefragt, so kletterte dieser Anteil im Lauf des ersten Quartals auf 92 Prozent.“ (Handelszeitung)

Zeit sparen durch Onlinedienste
Die Ablösung einer bestehenden Hypothek ist gerade zu Beginn des Vorhabens ein zeitaufwändiges Projekt. Wer den klassischen Weg geht und sich bei Banken vor Ort informieren möchte, muss Beratungsgespräche und längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Gerade für Startup-Gründer, die durch ihr neues Unternehmen und die zeitaufwändige Neukundengewinnung ohnehin zeitlich sehr eingespannt sind, kann dieser immense Zeitaufwand ein Problem darstellen. Sinnvoller kann es da sein, alternative Angebote über das Internet einzuholen. Bei einem Online-Anbieter kann durch die Eingabe der Liegenschaftsdaten und persönlicher Angaben ein Kreditrating berechnet werden, welche dann verschiedenen Banken zugestellt wird. Der Kunde erhält hierdurch in einem Schritt Angebote verschiedener Banken und muss nicht selbst vor Ort sein. Auch der Vergleich der Angebote fällt dann leichter, denn die Sichtung händisch zusammengetragener Daten und Unterlagen gestaltet sich unter Umständen etwas kompliziert. Der gesamte Ablauf wird in einem Video des Anbieters www.hypoguide.ch detailliert erläutert. Bei Hypoguide handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, die ihren Sitz in Zürich hat und sich selbst noch als Startup bezeichnet. Ziel des Unternehmens ist es nach eigenen Angaben, das Vergleichen und Suchen von Angeboten für die private Liegenschaftsfinanzierung zu optimieren bzw. zu vereinfachen, indem in nur wenigen Schritten der Interessent passende und individualisierte Angebote erhält.

Im Prinzip kann die Ablösung einer Hypothek über einen Online-Dienst komplett ohne persönliche Vorstellung abgewickelt werden. Erforderliche Dokumente werden per Post versandt und auch die finalen Vertragsunterlagen können im eigenen Zuhause gesichtet und unterschrieben werden. Erst wenn das neue Angebot unterzeichnet ist, sollten Kunden die neue Bank über die Ablösung informieren, sodass weitere Schritte in die Wege geleitet werden können.

Wie sich der Hypothekarzins zusammensetzt
Die Berechnung des letztendlichen Hypothekarzinssatzes erfolgt auf der Basis verschiedenster Aspekte. Zuvorderst sei hier die allgemeine Marktlage erwähnt. Liegen die Leitzinsen am Markt auf einem niedrigen Niveau, so können auch bei der Ablösung einer Hypothek niedrigere Zinssätze gewährt werden.

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Zustand und Ausstattung einer Immobilie entscheiden ebenfalls über die Höhe des Hypothekarzinssatzes. (Quelle: taoge (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Doch dieser Aspekt alleine genügt nicht, denn Banken sichern sich durch eine individuelle Zinsberechnung gegen das Risiko, welches der jeweilige Kunde mit sich bringt, ab. Details, die hier ebenfalls zählen, sind

  • die Bonität des Kunden
  • mögliches Eigenkapital
  • der Wert der Immobilie
  • die Ausstattung und das Umfeld der Immobilie
  • die Laufzeit der Zinsfestschreibung

Je besser die Voraussetzungen sind, desto vielversprechender ist die Übernahme der Hypothek auch für die Bank. Verbunden hiermit sind Banken dann in der Lage, günstigere Zinsen zu gewährleisten. Ein Einblick in aktuelle Hypothekarzinsen bei unterschiedlichen Hypothekenmodellen kann bereits sehr aufschlussreich sein.

Selbstverständlich unterliegt der angebotene Hypothekarzins Schwankungen, die von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich hoch ausfallen. Für Kunden, die einen Wechsel der Bank in Betracht ziehen, sollte ein gründlicher Vergleich der verfügbaren Anbieter also zu den Hauptaufgaben zählen. Anderenfalls nehmen Kunden das Risiko, sich trotz besserer Alternativen für einen schlechteren Zinssatz zu entscheiden, in Kauf. Allgemein jedoch steckt bei entsprechenden Voraussetzungen in der Ablösung der Hypothek ein nennenswertes Einsparpotenzial. Das gilt sowohl für Startup-Gründer als auch für Privatleute, die ihre Fixkosten senken möchten.