Nomoko AG aus Zürich gewinnt den Pionierpreis 2016 des Technopark Zürich und der Zürcher Kantonalbank. Der Preis wurde dieses Jahr zum 26. Mal vergeben. Im Finale konnte sich das Unternehmen gegen IRsweep und Pregnolia durchsetzen.

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v.l. Dr. Jörg Müller-Ganz (Bankratspräsident ZKB), Pedrini Vincent, Nilson Kufus, Kevin Mersch (alle drei Mitgründer Nomoko), Prof. Dr. Gian-Luca Bona (Stiftungspräsident des Technoparks Zürich)

Nomoko wurde von Nilson Kufus, Kevin Mersch und Vincent Pedrini mit der Vision gegründet, eines Tages die ganze Welt als digitales 3D-Modell so realistisch wie möglich zu erfassen. Das Unternehmen bietet einen rundum Service: es nimmt die Daten auf, kümmert sich um die Nachbearbeitung und liefert dem Kunden schlussendlich die Daten im gewünschten Format. Das Endprodukt ist also nicht die Kamera sondern die «lifelike 3D»-Daten. Der Preis wurde vor 430 Gästen von Gian-Luca Bona, Stiftungsratspräsident des Technoparks Zürich, und Jörg Müller-Ganz, Bankratspräsident der ZKB, überreicht.

Die Jury begründet ihre Entscheidung mit folgenden Worten. «Der grosse Unterschied zur Konkurrenz liegt in der Technologie. Die Bilder der Nomoko Kamera haben eine Auflösung von 1000 Megapixel und enthalten im Durchschnitt 50-mal mehr Information. Zusammen mit der Nomoko 3D-Software sind die daraus resultierenden 3D-Daten sogar bis zu 70-mal besser als bei den Mitbewerbern. Eine solche Qualität von 3D-Daten konnte bisher nur mittels manueller Bearbeitung erzielt werden.»

Wie es in einer Medienmitteilung steht, seien 3D-Daten wichtige Grundbausteine der Zukunft und vielseitig einsetzbar. Die zukünftigen Kunden von Nomoko werden deshalb aus den verschiedensten Industrien kommen: Architekten können die Daten für  städteplanerische Aufgaben nutzen, die Autoindustrie zur Entwicklung selbstfahrender Autos und die Unterhaltungsindustrie für Filme oder Computerspiele.

Der Markteintritt sei für 2017 geplant, wie Mitgründer Kufus bestätigt: «Ja, das ist das Ziel.» Mit dem Gewinn des Preisgelds kann man sicherlich besser in die Zukunft planen. «Wir haben es aber nicht gewagt mit dem Gewinn zu rechnen. Umso schöner war es, als unser Name aufgerufen wurde», sagt er. Da die Firma in der Nähe des Technoparks arbeitet, kamen fast alles Mitarbeiter mit zur Verleihung. Dementsprechend war der Jubel lauter als in den vorherigen Jahren.

Kufus erwähnt, dass der Pionierpreis neben dem Preisgeld auch eine Auszeichnung für Leistung sei, die das Team erbracht hat. «Wir sind 14 Personen und nur Dank der tollen Zusammenarbeit haben wir es überhaupt soweit gebracht. Ich möchte mich herzlich bei jedem bedanken», sagt Kufus. Bis zum Markteintritt soll die 1000 Megapixel-Grenze mit der Nomoko-Kamera überschritten und die Kamera selbst kompakter werden. Um in fünf Jahren weltweiter Marktleader in der Erstellung von ultrarealistischen «lifelike  3D»- Daten zu sein, soll die 3D-Software intelligent werden – 3D-Objekterkennung ist hier das Stichwort.

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IRsweep (in der Mitte) Dr. Markus Geiser, Dr. Andreas Hugi, Dr. Markus Mangold

Pregnolia und IRsweep waren die grossen Konkurrenten von Nomoko. Obwohl es nicht zum Sieg gereicht hat, freuen sich beide Firmen, dass sie es ins Finale geschafft haben. Markus Mangold, Geschäftsführer von IRsweep, sagt: «Ich finde es toll, dass der Pioniergeist hier am Event sehr präsent ist. Wenn man an ein Ziel glaubt, kommt man auch dorthin.» Dass man auf einen guten Weg ist, hat der Sieg im Venture Kick Finale gezeigt, in der man 130’000 Franken mit nach Hause nehmen konnte. Mangold versprach mit einem Lächeln: «Den nächsten Preis holen wir dann wieder!»

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Pregnolia (in der Mitte): Annette Burggraf, Dr. Francisco Delgado, Clemens Clausen

Franciso Delgado von Pregnolia sagt: «Wir haben zwar nicht gewonnen, sind aber sehr froh hier zu sein.» Neben der Preisverleihung sei das Networking-Apéro sehr wichtig, um neue Leute kennen zu lernen. Wichtige Leute kennen lernen werden Pregnolia im Sommer, denn CEO Sabrina Badir nimmt an der venture leaders Reise teil und wird ihre Firma in Boston vertreten. Mit Badir haben wir kürzlich über die Firma und ihre Teilnahme am Venture Kick gesprochen. Delgado hat in Boston studiert und kennt die Stadt gut. «Obwohl der US-Markt kein unmittelbares Ziel ist – jedoch wollen wir in naher Zukunft in diesen Markt einsteigen –, ist es immer gut ausländische Investoren und Partner zu treffen, die das Unternehmen unterstützen können.» Man habe den Fokus zurzeit auf den europäischen Markt.