Zwei Spin-offs der ETH Lausanne und Zürich erhalten je 130‘000 Franken am Venture Kick Finale. Während xorlab von der ETH Zürich Unternehmen und Regierungen bestmöglichen Schutz vor Cyber-Angriffen bietet, verbreiten sich dank des EPFL Spin-offs SThAR virale Marketing-Kampagnen wie ein Lauffeuer.

Cyber-Attacken auf Unternehmen und Regierungen haben in den letzten Jahren massiv zugenommen. Nicht nur der Deutsche Bundestag war von einem solchen Angriff kürzlich betroffen, sondern auch das US-Aussenministerium oder die HSBC Bank, die sich gezwungen sah, ihren Online-Banking-Service abzuschalten.

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Das Team von xorlab: Marco Nembrini (COO), Matthias Ganz (CTO), Antonio Barresi (CEO) (Foto: Tina Sturzenegger)

Bestmöglicher Schutz vor ausgeklügelten Cyber-Angriffen
Das ETH Spin-off xorlab bietet eine neuartige Software-Lösung gegen anspruchsvolle Cyber-Attacken, welche sich gezielt einen Weg in die IT-Infrastruktur von Unternehmen und Regierungen suchen. Über herkömmliche Sicherheitslösungen hinausgehend kann das Produkt in das Kunden-Netzwerk integriert werden, um mögliche Hackerangriffe in den Daten von E-Mails, PDFs, Word- oder Excel-Dokumenten sowie Websites zu finden. Der Gewinn bei Venture Kick kommt für Antonio Barresi, CEO von xorlab, zur richtigen Zeit: «Wir haben bereits zwei Pilotkunden. Nun ist es unser Ziel die erste Beta-Version in einer produktiven Umgebung einzusetzen.» Die Unterstützung durch die Förderinitiative war für Barresi entscheidend seine Ziele zu erreichen: «Die direkten Feedbacks und die hohen Anforderungen an den Workshops haben unser Projekt schneller vorangetrieben. Wir waren gezwungen, die nächsten strategischen Schritte zu wagen und uns nicht nur auf die Technologie zu konzentrieren.» Letzten August haben wir uns mit Barresi zusamengesetzt und uns über das Startup unterhalten.

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Der CEO von SThAR Alberto Hernando (Foto: Alain Herzog)

Wenn physikalische Gesetze für das Marketing gelten
Was passiert, wenn ein Algorithmus kollektives Verhalten voraussagen und zielgerichtete Botschaften an relevante Personengruppen, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort senden kann? Sicherlich würden Marketingexperten das System verwenden, um effizient virale Werbe- oder Wahlkampagnen entwerfen zu können. Genau diese neuartige Marketingmöglichkeit bietet das EPFL Spin-off SThAR.

Die Vorhersagemodelle des Startups stammen aus der Physik, das Fachgebiet des CEOs Alberto Hernando: «Nach meiner Promotion in Quantenmechanik und komplexen Systemen, begann ich, soziale und wirtschaftliche Prozesse hinter Wahlergebnissen oder demographischen Strukturen mit mathematischen Methoden zu untersuchen. Ich erhielt sehr gute Ergebnisse über die Beschreibung und Vorhersage von Bevölkerungsbewegungen und Meinungs-Dynamiken», erklärt Hernando. Das System von SThAR wurde bereits erfolgreich bei spanischen Kommunalwahlen getestet und ist nun, dank der Unterstützung von Venture Kick, auf dem besten Weg den Markt zu erobern: «Das Programm fördert Startups nicht nur mit Geld, sondern auch mit einem einmaligen Zugang zu hervorragenden Experten und Trainern, die die Robustheit unserer Geschäftsstrategie verbessert und unseren Markteintritt zur Realität gemacht haben.» Bereits zu Beginn des Jahres hat Hernando seine Firma bei uns vorgestellt. Im Juni 2016 wird Hernando zudem seine Big-Data-Technologie vor amerikanischen Investoren im Rahmen des venture leaders Technology Programms in New York präsentieren.

Weitere Infos über die Förderinitiative Venture Kick findest du hier im Jahresbericht.