Die BKW hat seit längerem einen Blick auf Startups geworfen. Nun ist der Konzern nach einem einjährigen Pilotprojekt eine Zusammenarbeit mit dem Zürcher Startup BuddyBroker – und ihrem Produkt Eqipia – eingegangen, von der beide Seiten profitieren werden.

Der Berner Energiekonzern BKW hat in den vergangenen Jahren einiges zur Startup-Förderung beigetragen. So hat er im Rahmen seiner Startup-Initative „Level-Up“ einen Smart Home Event organisiert, der die teilnehmenden Startups sehr imponiert hat. Des Weiteren hat man intern als Pilotprojekt das Mitarbeiterempfehlungsprogramm Eqipia von BuddyBroker lanciert.

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Sonja Michel war schon lange der Meinung, dass sich in ihren Mitarbeitern ein grosses Potential birgt.

Eqipia ist ein automatisiertes und intelligentes Mitarbeiterempfehlungstool, mit welchem Unternehmen einfach und effizient über ihr Mitarbeiternetzwerk rekrutieren können. Die Zusammenarbeit haben Sonja Michel, Spezialistin Personalmarketing der BKW, und Patrick Mollet, Mitgründer von BuddyBroker, gestartet. «Die BKW arbeitet schon seit einigen Jahren mit Patrick Mollet zusammen», sagt Michel. Man habe für eine gewisse Zeit Dienstleistungen seiner ehemaligen Firma StudiMedia bezogen. In einem Meeting hat er ihr dann beiläufig erzählt, dass er ein neues Projekt zum Thema Mitarbeiterempfehlung hat. «Ich wurde neugierig und er hat mir Eqipia vorgestellt», sagt sie.

Einjähriger Pilotversuch lanciert
Michel war schon lange der Meinung, dass sich in ihren Mitarbeitern ein grosses Potential birgt. Sie hat via XING und LinkedIn manuell Links auf BKW Stelleninserate gepostet und an Arbeitskollegen mit der Bitte zum Teilen weitergeleitet. «Dass es nun ein Tool gibt, welches die Empfehlung von Stellen so vereinfacht, fand ich super.» Zusammen mit der HR Leiterin, Daniela Aeberhard, habe man deshalb entschieden, dass man Eqipia in einem einjährigen Pilotversuch in zwei Geschäftsbereichen der BKW (ICT und Markt) ausprobieren wolle.

Mollet’s Kollege und Mitgründer Flurin Müller, war letztes Jahr venture leaders Gewinner. Er stellt sich in einem Portrait-Video vor:

«Die Zusammenarbeit mit dem Startup ist sehr einfach», sagt Helen Wanner, Recruiting Partner der BKW. Sie hat das Projekt von Michel nach ein paar Monaten übernommen. Die Kommunikation mit dem Startup sei sehr unkompliziert. «Man trifft sich und tauscht sich offen und ehrlich aus.»

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Helen Wanner: «Die Zusammenarbeit mit dem Startup ist sehr einfach».

Tool begeistert Mitarbeiter
Wanner hat das Projekt in der BKW so richtig ins Rollen gebracht, indem sie ihre Arbeitskollegen dazu animierte das Tool zu brauchen. Sie erläutert: «Nachdem sie das Tool getestet hatten, waren die meisten überzeugt und brauchen es seither regelmässig.» Das Pilotprojekt endete im Februar und hat dementsprechend gute Resultate hervorgebracht. So hat man sich entschlossen Eqipia nun fest auf allen Bereichen in der BKW zu integrieren. Das wurde bereits intern kommuniziert.

Um früh auf solche Startups zu stossen, braucht es Hilfe von aussen. Christine Weber, Startup & Innovation Manager der BKW, ist deshalb froh, dass die BKW einen Partner wie venturelab hat, der eng mit dem Konzern arbeitet. Dank der Partnerschaft habe man «einen Zugang zu einem Pool von High-Class Startups, die man sonst nicht so einfach erreichen würde.» Mit der Expertise und Erfahrungen von venturelab bezüglich Startups profitiere die BKW. «So finden wir effizienter die erfolgreichen Startups, die für uns richtig sind», sagt sie.

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Christine Weber: «Das ist genau die Entwicklung, die wir uns mit unserer Startup-Initiative erhofft haben»

Weitere Zusammenarbeiten geplant
Dass die BKW bei BuddyBroker richtig lag, zeigten die Nachrichten im April. Es wurde gemeldet, dass das Zürcher Unternehmen für 3,2 Millionen Franken an XING verkauft wurde. Patrick Mollet äusserte sich dazu in einer Medienmitteilung: «Zusammen mit XING können wir unsere Produktvision noch schneller umsetzen und sogar noch bessere Resultate für unsere Kunden erzielen.» Das etablierte Vertriebsnetz von XING erlaube es dem Startup, Eqipia auf einen Schlag im ganzen D-A-CH-Raum anbieten zu können. Für die BKW hingegen hat sich nicht viel verändert. «Wir haben seither zwar eine andere Ansprechperson, doch ist es weiterhin sehr unkompliziert mit dem Startup», sagt Wanner. Ausserdem arbeite man bereits mit XING zusammen, was das Ganze weiter vereinfache.

Auch Weber freut sich über den Prozess. «Das ist genau die Entwicklung, die wir uns mit unserer Startup-Initiative erhofft haben», sagt sie. Die Kollaboration mit BuddyBroker laufe ideal, weil beide Partner sich gegenseitig Nutzen stiften. Genau das erwartet sie von einer Konzern-Startup-Kollaboration.  Es stimmt sie positiv, um auch in Zukunft mit Startups zusammen zu arbeiten. «Sie sind schnell, flexibel und nicht teuer – perfekt für uns», sagt sie. Startups wie BuddyBroker und Ampard sind nur der Anfang. Weitere Partnerschaften sollen folgen.