AppAware ist unter den Preisträgern von Venture 2012. Ein Blick auf das unkonventionelle B2B-Geschäftsmodell des Startups.

Der Use Case von AppAware war von Anfang an bestechend einfach: „Wir helfen Dir beim Entdecken von coolen Apps“. Sicher ein Grund für den guten Auftakt der Android-Applikation.

Übersicht zu liefern im wuchernden Dschungel – es leuchtet sofort ein, dass da eine Nachfrage besteht. Nicht nur aufgrund der inflationären Zunahme an Anbietern im Market. 600’000 Android-Apps gibt es bereits, täglich kommen 1’200 neue dazu.

AppAwares Service ist es, den Market nach Trends zu durchsuchen und dem Nutzer aufgrund seines Profils passende Apps zu empfehlen. Dabei lässt sich das Profil auch mit anderen Nutzern teilen. Dazu gibt es Empfehlung für bestimmte Rubriken wie zum Beispiel Produktivität oder Games. 

Ein eigenes Mini-Netzwerk

Die soziale Komponente hat das Startup in der aktuellen Version nochmals aufgebohrt. Die Nutzer können nun einen eigenen Account anlegen, während die App vorher Empfehlungen nur über einen verbundenen Facebook- oder Twitteraccount zuliess. AppAware wird damit zu einem eigentlichen Mini-Netzwerk für Android-User.

Am Anfang des Startups stand ein Forschungsprojekt von Andrea Girardello und Bo Wang an der ETH Zürich. Obwohl die App bereits seit 2010 verfügbar ist, steht die Firma steht erst seit Mai 2011. Zu diesem Zeitpunkt haben die Gründer ihr Team gleich auch auf fünf Leute verstärkt.

Ein erste Seed-Finanzierung konnte das junge Startup im September 2011 einfahren, wo sich Gamma Capital Partners, UCTec und der Internetunternehmer Christophe Maire beteiligten. Kein Wunder, die Gründer hatten zu diesem Zeitpunkt schon eine Menge Traction vorzuweisen: Gegen 400’000 Downloads konnte die erste Inkarnation von AppAware verbuchen.

Seit Dezember findet sich die neue Version mit Netzwerk-Ansatz im Android Market. Anfangs Januar hatte sie 6’500 Downloads. Die Gründer haben sie vorerst in einer separaten Version veröffentlicht und wollen sich nun Gedanken um die Konversion der bestehenden Nutzer machen.

Monetarisierung über B2B

AppAware ist kostenlos und soll es laut den Gründern auch bleiben. Stattdessen will man über B2B Einnahmen generieren. Anbieter sollen ihre Apps gegen Gebühr prominent platzieren können.

Mit den neuen sozialen Features erweist sich dieser Weg wohl als zwingend – geht es doch darum, schnell möglichst viel Verbreitung zu erreichen und das eigene Usernetz zu bevölkern. Allein, der alternative Weg der Monetarisierung scheint noch etwas schwammig. Kern des Produkts ist die Qualität und Relevanz der Empfehlungen, die die App den Nutzern gibt. Diesen Nutzen darf das Startup nicht durch Promoplatzierungen von Apps aufweichen, das würden die Nutzer nicht goutieren. Hier wird es spannend sein zu erfahren, ob die Gründer diese Gratwanderung hinbekommen.