Mit linksert lassen sich per Verlinkung Kommissionen von Onlinehändlern ergattern. Das St. Galler Startup will das sogenannte Affiliatemarketing für eine breite Netzgemeinde erschliessen.

«Kein grosser Knall» beim Start, sondern ein Testlauf ohne viel Wirbel: So wollen die Gründer von linksert herausfinden, wie ihr Dienst bei den Nutzern ankommt und ob die Technik wie gedacht funktioniert.

Die Gründer sind Zachar Tolmachev, Garry Spanz, Benjamin Bremmer und Simon Kreuz. Ihr frisch lanciertes Startup ist linksert, ein Dienst, mit dem sich ohne Aufwand Affiliatelinks erstellen lassen. Affiliateprogramme sind eine feste Grösse im Onlinehandel. Die Idee ist stets dieselbe: Wer einem Anbieter Kunden verschafft, erhält im Gegenzug eine Kommission auf den Umsatz.

Die einfachste Form dieses Prinzips ist die Verlinkung. Ein Beispiel: Wer per Link einen Webnutzer auf eine Amazon-Produktseite lotst, erhält fünf Prozent Kommission, falls der Artikel über den virtuellen Ladentisch geht. Bedingung ist einzig, dass es sich um einen Affiliatelink handelt. Um solche Links zu erhalten, müssen sich Nutzer erst beim jeweiligen Onlinehändler registrieren und dort Zahlungsinformationen hinterlegen. Linksert will seinen Nutzern diese Arbeit abnehmen.

Aus dem Originallink wird auf der linksert-Webseite per copy-paste ein verkürzter Affiliatelink. Die Anmeldung bei den einzelnen Händlern fällt weg. Um Links verschiedener Anbieter zu nutzen, reicht eine einzelne Anmeldung bei linksert. Für diesen Service schöpft linksert einen Fünftel der Kommission ab. Das Startup hat neben Webriesen wie Amazon, Zalando, LeShop oder iTunes auch Affiliate-Netzwerke mit Kleinanbietern im Programm, die die Anzahl der angeschlossenen Shops auf 18’000 heben.

Blogger in Boot holen

Linksert zielt darauf, ein bisher von vielen Internetnutzern ungenutztes Verdienstpotential zu erschliessen. Die Gründer hoffen, mit einer einfachen Lösung die Blogger und Twitterer ins Boot zu holen, denen Affiliatemarketing bisher unbekannt oder zu anstrengend war. Dafür hat das Startup zwei Zielgruppen im Visier. Zum einen hofft linksert auf grosse Blog- und Forenbetreiber, die ein gewisses Publikum mitbringen. Sie wollen die Gründer direkt kontaktieren und so die Werbetrommel für linksert rühren. Zum anderen sollen später über Öffentlichkeitsarbeit auch kleinere Websites vom Dienst erfahren. Als zusätzliches Angebot an Blogger bietet linksert ein Plugin, das für Nutzer der verbreiteteten Wordpress-Plattform die Verlinkung automatisiert. Laut Mitgründer Benjamin Bremmer will das Team Anbindungen an weitere Blogsysteme nachliefern.

US-Konkurrent mit Millionenfinanzierung

Linksert muss sich auf Konkurrenz gefasst machen. Mit dem US-Startup referly hat linksert einen Wettbewerber, der am 15. Oktober eine stattliche Seedfinanzierung geben konnte. Das Team rund um Gründerin Danielle Morill erhält von verschiedenen Investoren insgesamt eine Million Dollar, um das Wachstum der Plattform zu forcieren. Für Garry Spanz ist die Finanzierung aber kein Grund zur Sorge. Vielmehr sei sie ein Beleg, «dass im Affiliatemarketing-Markt Bewegung und Vertrauen steckt». Linksert hofft, sich von referly mit Hilfe des angebotenen Plugins und der Shortener-Funktion genügend abzugrenzen.

Als erstes Ziel wollen die Gründer im Laufe der kommenden Shoppingsaison «einen Grundstock an aktiven Nutzern» erreichen, so Garry Spanz. Wenn der Kundenzuwachs zeige, dass die Idee funktioniert, sei auch eine Suche nach Finanzierung im kommenden Jahr möglich.