Die Geschäftsidee ist da, aber das Geld fehlt? Wir haben eine Checkliste zusammengestellt, die erste Anhaltspunkte für die Suche nach Finanzierung liefert.

Die Geldfrage (Bild: istockphoto)

Die eigenen Ziele bestimmen

Startpunkt sollte immer das Klären des eigentlichen Bedarfs sein. In welcher Höhe braucht ihr Finanzierung? Wie genau wollt ihr sie einsetzen? Geht es auch ohne? Antworten auf diese Fragen helfen dabei, sich über das geeignete Vorgehen klar zu werden.

Den Pitch perfektionieren

Das Pitchen meint das Präsentieren der eigenen Geschäftsidee. Egal, was für Geldgeber angesprochen werden sollen: Ein überzeugender Pitch ist die Voraussetzung, das Gegenüber zu bezirzen. Es lohnt sich, sowohl den Elevatorpitch also auch eine Standardpräsentation so gut zu trainieren, dass man sie aus dem Effeff abspulen kann.

Die richtige Quelle

Wer Geld braucht, um sein Startup in der harzigen Anfangszeit über die Runden zu bringen, sollte zuerst den einfachsten Weg versuchen: FFF. «Family, friends & fools» lautet die Formel dafür, erst einmal das persönliche Umfeld auf mögliche Geldgeber abzuklopfen. Aussenfinanzierung ist dagegen eher etwas für die Minderheit. Nur wer ein Modell mit Wachstumspotential mitbringt und einen lukrativen Exit in Aussicht stellen kann, hat Aussichten auf Geld bei Business Angels (Liste) oder Venturekapitalisten (Liste). Oder man versucht es auf unkonventionellen Wegen.

Kredit statt Eigenkapital

Auch wenn Banken für die meisten Gründer kein offenes Ohr haben: Für High-Tech-Startups lohnt es sich, bei ihnen vorstellig zu werden. So sind unter anderem Kantonalbanken wie die ZKB eifrig dabei, in junge Technologieunternehmen zu investieren.

Braucht man nur vergleichsweise wenig Geld, kann sich auch eine Mikrokreditstelle als gute Adresse erweisen.

Den Bewerbungsprozess kennen

Egal, bei wem man vorstellig wird: Zum wichtigsten gehört, über Anforderungen und Prozedere Bescheid zu wissen und zum Portfolio des Investors zu passen. Es ist zentral, das vor der Bewerbung zu klären. Andernfalls ist der beste Antrag für die Katz. Dazu gehört, sich über informelle Gespräche und Intros proaktiv bei Investoren bekannt zu machen. Ein bekannter Zürcher VC zum Beispiel sagt, dass er vor der eigentlichen Bewerbung schon zwei- bis dreimal mit dem Team in Kontakt gewesen sein will.

Geld und Netzwerk

Je nach Finanzierungsbedarf und gesuchtem Betrag gibt es unterschiedliche Investoren, die sich eignen. Ein wichtige Frage lautet: Braucht ihr nur Geld oder auch Wissen und Netzwerk? Bei letzterem spricht man von «smart money»: Viele Investoren sind ehemalige Gründer oder anderweitig gut vernetzt. Oft sind ihre Erfahrung und Kontakte wertvoller als das Geld, das sie einem Startup zur Verfügung stellen.

Dem Investor auf den Zahn fühlen

Ein bisschen neudeutsch: Investoren «screenen» ihre «Cases», bevor sie mit den Gründern in Verhandlungen treten. Das sollten Startups umgekehrt auch tun: Wer sich entscheidet zu pitchen, sollte zuvor über seinen potentiellen Investor Bescheid wissen. Dazu schaut man sich am besten dessen bisherige Investments an. Geht es diesen Startups gut? Sind die Gründer zufrieden mit ihrem Investor? Eine solche Recherche ist aus Sicherheitsgründen dringend empfohlen.

F&E finanzieren lassen

Startups mit Technologiehintergrund und Nähe zu Hochschulen können einen Zustupf von staatlicher Seite erhalten. Der Bund hat in der Vergangenheit vor allem mit zwei Programmen Forschung und Entwicklung von Startups mitfinanziert. Zum einen gibt es die KTI-Projekte, zum anderen die Innovationsschecks, die regelmässig in Tranchen angeboten werden.

Geld gewinnen

Startup-Wettbewerbe (unsere Liste) bieten eine gute Möglichkeit, um einen Gründungszustupf zu kommen – vorausgesetzt, man erfüllt die Kriterien und hat eine ausreichend innovative Idee. Angenehmer Nebeneffekt: In den Jurys von Förderwettbewerben sitzen fast immer Investoren. Das Bewerben um Gründerpreise sorgt so beinahe automatisch auch für Sichtbarkeit bei wichtigen Kapitalgebern.

 

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