Jasmin Schmidt erklärt in einem Gastbeitrag wie wichtig Corporate Design für ein Unternehmen und vor allem für ein Startup sein kann. 

Gerade in Zeiten, in denen es mit Hilfe des Internet möglich ist, das Angebot einer Ware oder einer Dienstleistung einfach und schnell zu lancieren, ist es verführerisch, sich nicht zu sehr mit Designfragen „aufzuhalten“. Wir bieten ja was Tolles an, das werden die Kunden schon merken. Leider ist ein solches Vorgehen zum Scheitern verurteilt. Da kann das Produkt noch so gut sein, es wird ohne Investition in das Corporate Design nicht unter die Leute kommen. Denn in der Vielfalt des Netzes liegt für jeden Einzelnen auch die Gefahr: In der Flut von Informationen wahrgenommen zu werden, ist eine nicht zu unterschätzende Aufgabe.

An dieser Stelle setzen wir mal voraus, dass das Unternehmen sich hinreichend Gedanken über sein Produkt gemacht hat, welchen Mehrwert es dem Interessenten bringt, welche ideellen Werte vermittelt werden sollen. Sind diese Punkte formuliert und man hat sich außerdem Gedanken gemacht, mit welchen Vorzügen wie Verbindlichkeit, Tempo und Qualität man gegen die Konkurrenz punkten möchte, wird es Zeit, ein Corporate Design zu entwerfen.

Corporate Design – Was ist das eigentlich?
Im Marketing spricht man von Corporate Design als Bestandteil der Corporate Identity. Definiert wird es als gesamtes, möglichst einheitliches Erscheinungsbild eines Unternehmens. Das heißt, die Medien, mit denen man an die Öffentlichkeit tritt, sollen zu den Inhalten passen. Das bezieht sich auf alle Bestandteile, die oft nicht komplett als wichtig erachtet werden. Es ist jedoch unerlässlich, Farben, Schriften, Bilder und ein einprägsames Logo zu definieren, die zum Produkt passen. In einem groben Beispiel kann man sagen: Ein Matratzenhersteller wird keine aggressiven Farben wie Rot verwenden, sondern eher weiche Mischfarben. Er wird keine steile Schrift in möglichst großen und fetten Lettern wählen, sondern geschwungene, beruhigende Schreibschriften. Sein Logo wird kein Blitz sein, sondern ein Schäfchen.

Wichtiges Kriterium ist auch die Zielgruppe, die erreicht werden soll. Ein junges Produkt soll andere Werte transportieren als die Werbung für altersgerechte Gehhilfen. Danach müssen sich eben die Mittel für die Aussage des Produktes richten. Es sind jeweils ganz andere Farben zu wählen, Schriften müssen angepasst und auch ein entsprechendes Logo geschaffen werden.

Hier ein harmonisches Erscheinungsbild zu erreichen, ist Hauptanforderung an das Corporate Design. Dabei ist zu berücksichtigen, dass verschiedene Medien auch ganz spezifische Anforderungen haben. In der Vielfalt von Website, sozialen Medien und eher klassischen Mitteln wie Flyer oder Katalog soll die Corporate Identity vermittelt werden. Ein Logo muss so konzipiert sein, dass es sowohl auf dem Katalog als auch bei Facebook oder Google+ wiedererkannt werden kann. Dieser Wiedererkennungswert ist das A und O heutiger Öffentlichkeitsarbeit. Denn die Aufmerksamkeit des Publikums ist begrenzt. Wenn das jeweilige Medium nicht innerhalb von Sekunden „einhaken“ kann, ist der Kunde schon wieder zehn Klicks weiter. Hat er das Logo und die typische Farbzusammenstellung schon auf einem Flyer oder anderen Materialien gesehen, erhöht sich die Chance, seine Aufmerksamkeit zu fesseln, deutlich. So kann weitaus erfolgreicher auf die Vorzüge und Qualitäten des Unternehmens hingewiesen werden.

Einheit von Marke, Qualität und Auftreten
Über die visuellen Aspekte hinaus ist nicht zu vernachlässigen, mit der tatsächlichen Qualität des Produktes seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Zufriedene Kunden kommen gerne auf den Anbieter zurück und werden vielleicht Stammkunden. Der zufriedene Stammkunde spricht über seine positiven Erfahrungen und wirbt so auch weitere Kundschaft. Zu dieser Zufriedenheit gehört neben dem eigentlichen Produkt ein erstklassiger Service, Fachkenntnis und Motivation des Personals. Auch das ist Werbung im besten Sinne. Wer dann noch aktuell auf seinem Fachgebiet ist, innovative Produkte anbieten kann, wird es leichter haben, auf einer soliden Vertrauensbasis weitere Verkäufe zu tätigen.

Der rote Faden hilft, neue Herausforderungen zu meistern
So bezeichnet man das Corporate Design auch als den roten Faden für alles, was die Öffentlichkeit vom Unternehmen wahrnimmt. Das Ganze ist bei jungen Startup-Unternehmen besonders relevant, da hierbei ein prägnantes Bild gerade mit der Gründung fortan assoziiert wird bzw. werden kann. Die Mühe, die in eine klug gegliederte Website gesteckt wird, zahlt sich ebenso aus wie eine Visitenkarte, ein Logo, Flyer oder sonstiges, deren Erscheinungsbild leicht wiedererkannt wird. Eindeutige Links schonen die Geduld des Interessenten, eine ausgewogene Mischung aus emotionaler Ansprache und Faktenvermittlung zieht das Interesse weit mehr auf sich als reißerische Werbeversprechen. Das Auftreten der Menschen, auf die der Kunde trifft, sei es persönlich, telefonisch, schriftlich oder im Chat, ergänzt das positive Bild und führt im besten Fall zu guten Abschlüssen. Das gilt im Übrigen für das Personal im Callcenter genauso wie für Führungskräfte und Unternehmensleitung. Denn soziale Komponenten treten stärker in den Fokus einer Kaufentscheidung. Auch die Darstellung von Bemühungen um Ökologie und Nachhaltigkeit werden immer häufiger zum Kriterium


Autorenprofil
Jasmin Schmidt ist Redakteurin bei Overnightprints. Recherchen zu Branchenentwicklungen im Druckbereich, neue Drucktechnologien sowie Marketingstrategien mit Printmedien und klimaneutrale Produktion gehören zu den bevorzugten Themengebieten. http://www.overnightprints.at als Online Druckerei legt dabei Schwerpunkte auf ein kleines aber sorgfältig ausgewähltes Sortiment hochwertiger Printprodukte.