In der ersten Runde des Förderwettbewerbs Venture 2010 wurden soeben zehn Geschäftsideen aus einem Pool von 205 prämiert. Überwiegend High-Tech-Projekte haben das Rennen gemacht.

Förderwettbewerb Venture 2010Beim diesjährigen Förderwettbewerb Venture, der von Bund, ETH und McKinsey getragen wird, sind vor allem Pharma- und Biotechentwicklungen unter den Siegern. Von den eingereichten Projekten sind rund 60 Prozent in irgendeiner Form mit einer Hochschule verbunden, die überwiegende Mehrzahl darunter mit der ETH oder der EPFL.

Innovationen und Geschäftsideen gesucht

Der Venture-Wettbewerb gliedert sich in zwei Stufen, von denen die erste (Business idea) jetzt abgeschlossen ist. Nach dem Kick-off des Wettbewerbs anfang Oktober hatten die Bewerber bis zum 3. Dezember Zeit, ihre Geschäftsideen einzureichen. Für die zweite Phase, die Prämierung des besten Business-Plans läuft die Anmeldungfrist noch bis zum 31. März. Teilnehmen können auch Projekte, die bei der ersten Phase nicht dabei waren. Am 20. Mai findet die finale Präsentation und die Kür der fünf Businesspläne aus zehn Finalisten statt.

Venture hat sich dem Technologietranfer von Hochschulen in die Wirtschaft und der Förderung von Jungunternehmertum verschrieben. Business-Coaching, das inzwischen umfangreiche Netzwerk früherer Venture-Absolventen und Kontakte aus der Wirtschaft steht den Hoffnungsträgern dabei mit Rat und Tat zur Seite.

Übersicht der Gewinner

  • Biomonics hat ein System zum drahtlosen Monitoring von Vitalfunktionen entwickelt. Die am Körper einer Person erhobenen Messdaten können so ohne eine direkte Verbindung erfasst und ausgewertet werden.
  • Compliant Concept ist ein neuartiges Therapiebettsystem, das die Behandlung von bettlägerigen Patienten vereinfachen soll. Ein intelligentes Bett beugt dem Wundliegen von bewegungsunfähigen Patienten vor, indem es diese selbständig umlagert. So lässt sich unter anderem Pflegepersonal entlasten.
  • Labseed Sàrl hat eine Oberflächenbehandlung entwickelt, die die Einkapselung von Implantaten verhindern kann. (Firmenporträt auf Startwerk)
  • Marmota steht für ein System zur Überwachung von problematischem Baugrund mithilfe von Glasfasersensorik. Damit lässt sich ein umliegendes Gebiet beobachten, falls das wegen sich bewegenden Bodens nötig ist.
  • Proteomedix ist im Bereich der Krebsfrühdiagnose und -behandlung tätig. Über die Identifikation entsprechender Biomarker soll Krebs früher erkannt und eine personalisierte Behandlung des jeweiligen Patienten möglich werden.
  • Präzoplan steht für eine neuartige Hochpräzisionsfräsmaschine. Das Verfahren erlaubt eine höhere Genauigkeit und soll geringere Herstellungskosten als bisherige Lösungen haben.
  • Sweet Vaccines hat eine Reihe von neuen Impfstoffen entwickelt, die auf Zuckern basieren. Sie sind unter anderem gegen Lebensmittelvergiftungen einsetzbar und sollen die medizinische Bekämpfung von Wurmparasiten in Entwicklungsländern verbessern.
  • Topprobe ist ein Strommessgerät, das durch sein kompaktes Design über ein breites Einsatzfeld verfügt. Sowohl Gleichstrom wie Wechselstrom werden von je einem Sensor gemessen, die verschaltet sind zu einer Weitergabe der Signaldaten.
  • Virometix hat eine Technologie entwickelt um synthetische, Virus-ähnliche Partikel herzustellen, die statt biologisch hergestellter Impfstoffe zum Einsatz kommen können. Ein Vorteil des neuen Verfahrens ist die Möglichkeit, ohne Hilfsstoffe und Risiko auf Verunreinigungen beim Impfstoff auszukommen.
  • Vissee ist ein visuelles Sensorsystem zur Geschwindigkeitsmessung. Aufgrund seiner geringen Grösse hat es ein grosses Einsatzfeld, so kann es beispielsweise von Sportlern mitgeführt werden oder dem Bremssystem in Motorfahrzeugen assistieren.

Die Gewinner, von links nach rechts und von oben nach unten: Nico Karrer von Topprobe, Andreas Schmid und Michael Iten von Marmota, Lino Camponovo und Markus Aebi von Sweet Vaccines, Ralph Schiess von Proteomedix, Hicham Majd und Giorgio Pietramaggiori von Labseed, Axel Boesche von Biomonics, Nicola Rohrsetz von Vissee, sowie Nina Geib und Arin Ghasparian von Virometix.

Seit 1998 haben McKinsey und die ETH Zürich im Zweijahresrhythmus sieben Mal den Businessplanwettbewerb Venture durchgeführt. Laut Pressemitteilung sind aus dieser Arbeit über 200 Unternehmen hervorgegangen. Mit Venture 2010 stösst die Förderagentur des Bundes, KTI, zur Trägerschaft hinter Venture.
Der Wettbewerb läuft in zwei Phasen ab. In der ersten erarbeiten die teilnehmenden Teams ihre Geschäftsidee und reichen diese bei der Venture-Jury ein. Diese bewertet die Ideen und wählt die zehn besten aus – die übrigen bekommen ein ausführliches Feedback, das ihnen die Weiterentwicklung ihrer Idee ermöglichen soll.
In der zweiten Phase erarbeiten die Teams einen systematischen Business-Plan. Die Jury wählt die fünf überzeugendsten Pläne aus und lädt die entsprechenden Teams zu einer Schlusspräsentation ein. An dieser werden die Teams prämiert, die Sieger erhalten 60′000 Fr. in Bar. Insgesamt schüttet Venture 150′000 Fr. an Fördermitteln aus.