Das IT-Startup QSN hat den ersten Prix Technoark im Walliser Sierre gewonnen.

Der Inkubator in SierreEin neuer Förderpreis für die Westschweiz: Zum ersten Mal hat wurde der mit 150’000 dotierte Prix Technoark verliehen. Träger der Partnerschaft zur Promotion des Standorts Wallis sind die Stiftung The Ark, der Inkubator TechnoArk und die Stadt Sierre.
Den Wettbewerb konnte QSN Technology für sich entscheiden. Das Unternehmen setzte sich gegenüber 34 Mitbewerbern durch, Kriterien waren Innovationscharakter, technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Projekte. QSN erhält 30′000 Franken à fonds perdu, ein zinsloses Darlehen von 40′000 Franken und darf während zweier Jahre unentgeltlich ein Büro im Inkubator in Sierre nutzen.

Konzept von QSN Technology sind mobile Applikationen mit Infos zu Produkten. Interessant ist das vor allem für Hersteller mit added value auf ihren Waren, der sich sonst schwer kommunizieren lässt. Der Grund: Verpackungen bieten wenig Platz und sollen nicht mit Informationen zugekleistert werden, das sonst die Gestaltung leidet. Gleichzeitig ist beigelegtes Infomaterial teuer und nicht für alle Kunden relevant. Die Idee von QSN ist, Informationen zu den Produkten über Bar- und QR-Codes abrufbar zu machen.
Die Inhalte kommen dabei im Unterschied zu bisherigen mobilen Apps in diesem Feld von den Herstellern selbst. Was also bei Shopper auf der hauseigenen Googlesuche oder bei Shopsavvy auf Preisvergleichsseiten im Web basiert, möchte QSM als Infrastruktur für den jeweiligen Anbieter entwickeln, mit der dazugehörigen Datenbank. Im Gespräch ist QSM zurzeit mit Nestlé, L’Oréal, Orange und Nielsen und hat bereits einen Scanner für den Grossverteiler Carrefour veröffentlicht.

Geld verdienen will QSN, indem es Plattformen mit den Herstellern zusammen entwickelt und diesen zur Verfügung stellt. Die mobile Applikation, die für alle Handyplattformen funktioniert, ist dagegen kostenlos. Laut Gründer René le Caignec gibt es eine ganze Reihe von denkbaren Plattformen. Die Palette reicht dabei von Zusatzinformationen zu Produktfeatures bis hin zu Bonuspunktesystemen.
Bei letzteren soll es zum Beispiel darum gehen, bestehende Punktesysteme mit einem Online-Benutzerkonto zu verbinden. Der Kunde findet nach einem Kauf einen QR-Code auf der Innenseite der Verpackung, wo er seine Bonuspunkte validieren und auf sein Konto übertragen kann um zum Beispiel einen Gutschein dafür zu erhalten. Eine Anwendung zu Fairtrade dagegen informiert den unentschlossenen Kunden über Produktionsort und -Bedingungen. Über die blosse Anwesenheit eines Labels hinaus liefert die Webseite, die man per Code aufruft hier mehr Hintergrund zum Produkt und seiner Wertschöpfungskette und erklärt, warum ein höherer Preis für das T-Shirt, das er in der Hand hat, gerechtfertigt sein könnte. Zu Inhaltsstoffen und Ökologie von Waren gibt es ebenfalls Anwendungen die QSN im Auge hat, nämlich einen Check für Allergiker und Auskunft über den CO2-Fussabdruck.
Das ganze soll letztlich eingebettet sein in eine Gesamtplattform, in der die auch zusätzliche Anwendungen integriert werden können. Hier nennte René etwa einen Menuplaner, der mit einer unterwegs aufrufbaren Einkaufsliste gekoppelt ist.
Grundlage der ist eine eindeutige ID, die zusammen mit jeder App einem Benutzer zugeordnet wird. Sie erlaubt anonymisierte Benutzerprofile und das Zuordnen von Profilen, ohne das sich der Benutzer vorgängig überall registrieren muss.