Zwei High-Tech-Hochschulspinoffs haben die Schlussrunde bei venture kick gewonnen.

Zwei neue Startups haben die Juroren von venture kick überzeugt und erhalten je 100’000 Franken Starthilfe für den Gewinn der Schlussrunde. Kandou bringt eine Technologie zum Stromsparen für eine Stelle mit, wo man sie nicht erwartet. Die Gründer wollen mit einer neuartigen Technologie zur Signalübertragung den Stromverbrauch von Computersystemen senken.

Das käme nicht nur tragbaren Geräten zu Gute, die damit länger mit einer Akkuladung auskämen. Inzwischen liegt der Strombedarf von Computern weltweit bei geschätzten 150 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr und macht ein Prozent des Energieverbrauchs insgesamt aus, Tendenz steigend. Offenbar werden darum auch kleine Einsparungsmöglichkeiten wirtschaftlich relevant.

Ansatzpunkt der Technologie ist das Bus-System, also die Hardware-Verbindung von Prozessor und Peripherie. Statt n Bits wie bisher parallel über n Drähte zu übertragen, kommen weniger Drähte und ein Codierungsalgorithmus zur Verwendung. Die Geschwindigkeit soll den Gründern zufolge darunter nicht leiden, die Signalqualität sogar profitieren. Zurzeit ist Kandou ein Zwei-Mann-Team – Harm Cronie und Amin Shokrollahi. Entwickelt haben sie den Algorithmus hinter Kandoo an der ETH Lausanne, wo Shokrollahi eine Professorenstelle innehat.

Winterthur Instruments ist ebenfalls ein High-Tech-Startup und Hochschul-Spinoff. Das Unternehmen von Nils Reinke und Andor Bariska von der ZHAW kommerzialisiert eine Technologie rund um Infrarotsensorik für die zuverlässige Bestimmung von Schichteigenschaften. Mit ihrem Produkt können die Gründer zerstörungsfrei die Beschaffenheit von beispielsweise Lacken im Mikrometerbereich überprüfen. Gegenüber bestehenden Verfahren soll die Technologie Zeit sparen und gleichzeitig eine verlässliche Qualitätskontrolle ermöglichen. Weitere Tests und Marketing sollen aus dem Preisgeld finanziert werden, so die Gründer.