Restorm erweitert das Angebot rund um seine Musik-Plattform und erlaubt Künstlern die Lizenzierung ihrer Songs.
Das Musiker-Netzwerk restorm hat einen neuen Dienst gestartet, für den CEO Philippe Perreaux derzeit auch in New York die Werbetrommel rührt: Die im Mai 2011 bekannt gegebene Clearing-Lösung ist für Kunden nutzbar.
Damit schafft sich restorm eine neue Monetarisierungsmöglichkeit, die auch als wichtigste Einnahmequelle angepeilt werden dürfte. Das macht Sinn: Das bisherige Haupt-Ertragsmodell, der Musikverkauf an den Endnutzer, ist ein umkämpftes Feld und Streamingplattformen wie das schwedische Spotify sind dabei, den Markt nachhaltig umzukrempeln. Restorm will weiterhin Musik zu Kauf anbieten, wird aber ein long-tail-Anbieter bleiben.
Die Idee von rightclearing.com ist, Musik für Projekte aller Art zur Lizenzierung anzubieten. Ziel ist der Markt der nichtprivaten «art buyers», der sich nach Schätzungen der Gründer auf weltweit 2,5 Milliarden Dollar pro Jahr beläuft: Werbeagenturen, Verlage und andere Unternehmen haben Bedarf nach Musikstücken für die Produktion von Videos, Audiobüchern, Computerspielen, Werbespots und anderen Inhalten. Die dazu nötigen Transaktionen sollen mit rightclearing deutlich einfacher werden. Letzlich will restorm einen simplen und rechtssicheren Marktplatz für Musiker und Musiknutzer schaffen, ähnlich wie das Stockphoto-Plattformen im Stil von fotolia bereits für Bilder tun.
Das wichtigste Zielsegment für rightclearing ist der Preisbereich bis 1000 Franken. Hier ist der Aufwand für Lizenznehmer und Künstler für direkte Verhandlungen und das Aufsetzen von Verträgen nicht rentabel; beide Seiten profitieren darum von einer unkomplizierten und standardisierten Lösung. Für diese Dienstleistung erhält rightclearing eine Kommission auf den Lizenzbetrag in Höhe von zehn bis dreissig Prozent.
Convenience als USP
Um Kunden zu gewinnen, setzt restorm auf eine Lösung mit der Benutzerfreundlichkeit von iTunes. Musiker können ihre Stücke auf restorm zur Lizenzierung anmelden und Tarife für den jeweiligen Verwendungszweck erheben. Das ist denkbar einfach gehalten: Der Künstler wählt eine Basisgebühr und einen prozentualen Zuschlag entsprechend den Gesamtkosten des jeweiligen Projekts. Nutzer können dann auf rightclearing Musik nach verschiedenen Kriterien oder Schlagworten suchen oder per Upload eines ähnlichen Stücks. Der Checkout-Prozess funktioniert wie in einem Onlineshop, abgesehen davon, dass der Käufer zusammen mit dem Musiktitel gleich auch eine vertragliche Nutzungserlaubnis erhält.
Schlüssel zur Erhöhung der Reichweite wie auch zur Erweiterung des Musik-Pools sind für die Gründer Partnerschaften. Momentan sind rund 12’000 Titel über rightclearing.com verfügbar. In der nächsten Zeit soll der Katalog mit Kooperationen wachsen. Plattformen wie Rumblefish oder Jamendo werden Teile ihres Musikpools zur Lizenzierung zur Verfügung stellen, mit Musikgesellschaften sind die Gründer im Gespräch. Bereits im Lauf der nächsten Monate soll der Katalog auf mehrere 100’000 Stücke erweitert werden.
Investiert bei restorm sind Redalpine Venture Partners und die ZKB.
- restorm
- rightclearing.com
- Wir waren 2010 auf Hausbesuch bei restorm
- restorm gehört zu den Top 100 Startups
bleibt zu hoffen dass da acta nicht noch einen strich durch die rechnung macht!
Acta dürfte keinen Einfluss auf rightclearing haben – die Idee des System ist, dass Künstler und Lizenznehmer miteinander einen direkten Nutzungsvertrag schliessen, bloss vermittelt durch die Plattform. Acta hingegen richtet sich gegen illegales Filesharing.