Die Webplattform stablish.me, die sich als Alternative zum klassischen Lebenslauf etablieren will, liefert ihren Nutzern ab sofort personalisierte Jobangebote.


Stablish.me, das Startup hinter dem gleichnamigen Online-Fertigkeitsausweis, hat eine neue Funktion. Ab sofort sammelt der Dienst Jobanzeigen aus dem Netz und präsentiert Nutzern eine Auswahl davon, basierend auf ihren Kompetenzen. In einem ersten Test zeigten sich noch einige technische Macken. Laut Mitgründer Dominic Zünd sollen diese aber schnell ausgebügelt werden.

Bei der Auswahl der Jobs stützt sich der Dienst auf die Badges, die ein Nutzer bislang erhalten hat. Wir erinnern uns: stablish.me (unser Porträt) hat das Ziel, bestehende Onlineprofile um eine Plattform zu ergänzen, auf der man von seinen Kontakten bewertet wird. Nutzer können einander Abzeichen («Badges») verleihen, die für eine Fähigkeit oder eine Eigenschaft stehen. Zum Beispiel «ambitioniert», «Social Media» oder die Programmiersprache «PHP». Wird ein Nutzer konsequent und ehrlich durch sein Netzwerk bewertet, soll so ein verlässlicher Überblick über seine Fähigkeiten entstehen.

Knackpunkt Glaubwürdigkeit 

Offenbar besteht bei einem solchen Modell der Anreiz, zu betrügen. Ich frage darum Dominic Zünd, wie stablish.me Missbräuchen vorbeugen will.

Die Antwort: Stablish.me gewichtet Badges unterschiedlich. Berechnungen im Hintergrund sollen sicherstellen, dass Badges von gefälschten Accounts nicht mitgezählt werden. Glaubwürdigkeit hat ein Account, wenn er gut vernetzt ist und andere Onlineprofile mit stablish.me verbindet. Badges werden ausserdem höher gewertet, wenn sie von Personen stammen, die selber solche Besitzen. Die Idee dahinter sei, so Dominic Zünd, dass etwa ein Programmierer die Fähigkeiten eines anderen Programmierers am besten einschätzen könne.

Das neue Jobfeature markiert für die Gründer keine strategische Neuausrichtung. Stablish.me wolle die grosse Konkurrenz im Stellenmarkt nicht angreifen. Vielmehr möchte man den Nutzern einen zusätzlichen Anreiz bieten, ihre Profile zu pflegen.

Ganz oben auf der Agenda für die nächsten Monate steht eine Optimierung der Plattform. Daneben zielt das Startup laut Zünd auf eine weitere Finanzierungsrunde, insgesamt sollen 500’000 Franken zusammenkommen. Die Gründer hatten im vergangenen September 140’000 Franken per Crowdfunding eingesammelt.