Zwei Gründer wollen die Onlinecommunity der Universität Zürich zum Startup ausbauen.
Wer an der Uni Zürich studiert hat, kennt es wahrscheinlich: das Uniboard, ein Onlineforum für Studis. Wirtschaftsstudent Andreas Schwarzinger betreut das Forum zusammen mit dem Informatikstudenten Malte Spielberger. Entstanden 2002 als Projekt von drei Zürcher Informatikstudenten, ist das Uniboard seit 2010 ein Verein. Schwarzinger selbst ist seit seinem Studiumsbeginn auf dem Uniboard aktiv, mit fast 11’000 Posts als eifrigster Nutzer.
Jetzt wollen die beiden Studenten aus dem ehrenamtlichen Engagement ein Startup machen. Ziel sei, das Uniboard zur «grössten, aktivsten und sinnvollsten Plattform für Studierende in der Schweiz» zu entwickeln und mittels eines Karrierebereichs zu monetarisieren.
Für die Nutzer soll sich nicht viel ändern. Das Uniboard will weiterhin dasselbe bieten: eine Mischung aus Onlinegeplauder und Studiums-Selbsthilfe. Allerdings möchten die Uniboard-Leute das Forum vermehrt für Karrierethemen nutzen und auf diesem Weg Erträge generieren. Schon jetzt können Arbeitgeber Jobanzeigen oder Events platzieren. Künftig sollen sich ausserdem Unternehmen mit Studierenden austauschen – sofern sie das Forum sponsern.
Zeit bis Ende Jahr
Falls sich damit ausreichend Geld verdienen lässt, soll das Angebot ausgebaut werden. Die Uniboard-Leute möchten bis Ende 2013 das Projekt in ein Unternehmen überführen. Ein GmbH wolle man gründen, sofern bis Herbst aus den laufenden Erträgen das nötige Kapital dafür zusammenkomme – oder man einen Investor auftue.
Aktuell arbeiten Schwarzinger und Spielberger zu 50 Prozent, um zu leben, schreiben an ihren Abschlussarbeiten und investieren die übrige Zeit ins Uniboard. Sollte die Sache ins Rollen kommen, wollen sich beide voll für das Forum engagieren. Damit das funktioniert, müssten die Besucherzahler ordentlich wachsen. Immerhin steigerten Schwarzinger und Spielberger die registrierten Nutzer letztes Jahr um 6’000 auf rund 24’000. Mit durchschnittlich 20’000 Unique Users pro Monat ist das Uniboard aber kein Traffic-Schwergewicht. Zum Vergleich: students.ch etwa fährt rund 120’000 Unique Clients ein. Um hier zuzulegen, möchte das Team das Uniboard auch an anderen Hochschulen bekannt machen. Die Forenbereiche dazu gibt es bereits. Bisher tut sich aber wenig auf den Boards der ETH und der Unis Basel und Bern.
Helfen soll das Knüpfen von Kontakten vor Ort, zu Unis, Organisationen und studentischen Vereinen. Das Team ist jedenfalls motiviert: «Im schlimmsten Fall flyern wir sogar selbst», sagt Schwarzinger.