Numbrs will als übergreifende Banking-App seinen Nutzern dabei helfen, ihre Finanzen zu überwachen. Das Centralway-Startup erhalte dafür ein Millioneninvestment.

Numbrs möchte eine App für jegliche Konten sein: bankenübergreifend, international und kostenlos. Die App will es Smartphone-Nutzern ermöglichen, ihre Finanzen von überall zu verwalten. Laut Mitgründer Dennis Just hat sich das Schweizer Startup gerade eine Finanzierung über 7,5 Millionen Franken gesichert. Zweck ist die weitere Software-Entwicklung und der Marktstart in der Schweiz, Grossbritannien und Deutschland.

Mit dem Geld strebt das Numbrs-Team um die Gründer Julien Arnold, Dennis Just und Johannes Hübner die bessere Anbindung an europäische Banken an, ausserdem die Internationalisierung. Ende des Jahres soll ein Büro in London eröffnet werden.

Neue Bedienideen 

Numbrs will das Management der persönlichen Finanzen vereinfachen. So benachrichtigt die App Nutzer automatisch bei Ereignissen wie Gehaltseingang, Mietzahlung oder bei ungewöhnlichen Kontobewegungen. Es gibt auch eine Übersicht über geplante Kontobewegungen, die es Nutzern ermöglichen soll, ihre Cash Flows zu überwachen – so dass nicht überraschend Ebbe herrscht. Zahlungsein- und Ausgänge lassen sich kategorisieren, was für eine übersichtliche Darstellung von Finanzströmen sorge.

Künftiger Cash Flow im Überblick mit numbrs

Künftiger Cash Flow im Überblick mit numbrs

Zuguterletzt ermöglicht Numbrs auch das Zahlen von Rechnungen von unterwegs. Wichtig ist somit also auch die Sicherheit der App, wobei ausser SSL-Verschlüsselung bislang nicht erwähnt wird, wie Numbrs diese garantieren will.

Derzeit sucht das Startup auf der eigenen Webseite nach Interessenten für eine geplante Betaphase im Sommer.

Drei Wahlschweizer

Das Startup kommt aus dem Inkubator des Company-Builders Centralway. Mit Numbrs zeigt Centralway-Gründer Martin Saidler nun also das erste seiner angekündigten Finance-Projekte.

Das in Zug registrierte Startup ist ein Projekt dreier Wahlschweizer. Gründer und CEO Julien Arnold kam über eine Beteiligungsfirma und Rocket Internet zu DeinDeal.ch, bevor er bei Numbrs die strategische Entwicklung sowie Personal und Finanzen übernahm. Mitgründer und COO Dennis Just gründete sein erstes Unternehmen mit 16 Jahren, bevor er einen Nischen-E-Commerce-Anbieter entwickelte und 2011 verkaufte. Er kümmert sich um Produktentwicklung, Marketing und Kommunikation. Vervollständigt wird das Trio durch CTO Johannes Hübner, der früher Erfahrungen im Consulting rund um IT-Qualitätssicherung gesammelt hat und Jobzippers mitgegründet hat.

Update (von jr): Ist diese vermeldete Finanzierung vor allem ein PR-Stunt? Es fragt sich, ob Saidlers Centralway, bei der die drei Gründer auch angestellt sind, diese Summe tatsächlich definitv für die Entwicklung von Numbrs einschiesst oder damit in erster Linie eine solche Meldung im Auge hatte, um Hype zu generieren. Der Centralway-Inkubator dürfte ohnehin die Mehrheit an Numbrs halten, Saidler ist seit der Gründung Verwaltungsratspräsident. Ausserdem muss man sich bei einer Finanzierung in dieser Höhe fragen, welchen Sinn sie in einer so frühen Phase macht.

Update 2 (von jr): In einem Gespräch mit mir stellt CEO Julien Arnold korrigierend fest, dass die genannte Summe vollumfänglich fliesst und für den Aufbau von Numbrs verwendet wird. Offenbar stammen die 7,5 Millionen Franken aus einem Luxemburger Fonds, an dem externe Investoren partizipieren und der sich an Centralway-Startups beteiligt. Die Gründer haben angeboten, das vollumfänglich zu belegen.

Update 3 (von jr): Inzwischen war ich mehrfach in Kontakt mit Centralway und konnte folgende Erkenntnis gewinnen: Die Geschäftsführung der Gesellschaft hat belegt, dass die ordentlichen Kapitalerhöhungen im Handelsregister eingetragen wurden. Der Ausgabebetrag von CHF 7.5 Millionen wurde in bar auf das Geschäftskonto der Gesellschaft eingezahlt und steht der Gesellschaft zur Finanzierung der Betriebsmittel frei zur Verfügung.