Welche Rolle spielt die Persönlichkeit des Unternehmers für den Erfolg seines Startups? Die Uni St. Gallen will es herausfinden. Für die Umfrage werden noch Gründer gesucht.

Maria Fantetti

Maria Fantetti erforscht Unternehmerpersönlichkeit und Erfolg

Sind selbstsichere, fordernde Persönlichkeiten die erfolgreicheren Unternehmer oder sorgfältige, abwägende? Was auf den ersten Blick wie eine rhetorische Frage wirkt, wird auf den zweiten – und in der diesjährigen Durchführung einer Forschungsumfrage am Lehrstuhl für Entrepreneurship der Universität St.Gallen – zum wissenschaftlichen Thema.

Dies auch deswegen, weil die Untersuchung zu einem grossen Teil auf das Konzept der Selbstwirksamkeit basiert: Mittels Umfrage ermittelt die Wissenschaftlerin Maria Fantetti, wie sich angehende Gründer („Nascent Enterpreneurs“) selbst einschätzen und setzt das in Relation zur (ebenso subjektiven) Beurteilungen des bereits Erreichten.

Ins Zentrum der Forschung stellt Fantetti dabei zwei Fragebereiche – die Art der Informationssuche und den Grad der Novelty (Neuheit) des Startups. In der Selbsteinschätzung kommen dabei Fragen zu den Dimensionen Planung, Führung, Finanzkompetenz etc. ins Spiel, etwa: Für wie gut schätzen Sie Ihre Fähigkeiten ein, Kundenwünsche für ein neues Produkt zu eruieren? …Einen Preis zu ermitteln? …Das Grundbedürfnis für ein Produkt zu erkunden?
Als Referenz wird dazu die persönliche Zielerreichung herangezogen, was bei bereits lancierten Startups in Form von Umsatz oder Meilensteinen gemessen werden kann, bei noch zu gründenden (eben den „nascent“) in Form der selbst gesetzten Zwischenetappen und Fortschritte auf dem Weg zum Startup.

Wie rhetorisch die Fragestellung am Ende wirklich war, muss sich erweisen: Bereits haben frühere Studien Ergebnisse gezeigt, die keineswegs der verbreiteten Erwartung entsprechen müssen. Erste Resultate der letzten Studie deuten darauf hin, dass Gründer mit höherer Setback-Erfahrung sich stärker mit dem Unternehmer-Sein identifizieren: Will heissen, Rückschläge spornen sie eher an, wo wir allgemein davon ausgehen würden, dass sie entmutigen.

Die Umfrage kann noch bis Ende Jahr über diese Website aufgerufen und beantwortet werden.