Mila kooperiert neu mit der Swisscom und bietet auf ihrer Shareconomy-Plattform privaten Supportdienst bei technischen Fragen für Swisscom-Produkte an. Mit diesem Schritt öffnet sich Mila erstmals einem Grosskonzern und bietet ihm Zugang zu der Mila-Community und deren Skills. „Eine Win-Win-Situation“, sagt Mila-Gründer Manuel Grenacher.

Manuel GrenacherManuel Grenacher, Gründer von Coresystems und Mila, sitzt zurzeit in Berlin und arbeitet am Fortschritt seines Startups. Die Shareconomy-Plattform Mila, die Dienstleistungen an Privatpersonen vermittelt, hat mit der Zusammenarbeit mit Swisscom eine neue Richtung eingeschlagen. Manuel Grenacher spricht im Startwerk-Interview über die Kooperation mit Swisscom.

Manuel Grenacher, warum die Kooperation mit der Swisscom?

Mila eröffnet mit der Zusammenarbeit einen neuen Support-Kanal für die Swisscom. Der Grosskonzern kann so mit einem neuen Ansatz mit ihren Kunden in Kontakt treten. Nachbarn können sich gegenseitig bei technischen Problemen mit dem Internet oder dem TV helfen. Solche „Offline“-Supporter werden heute wieder wichtig, weil die Konsumenten nicht alles über Telefon und Internet abwickeln möchten. Es ist aber auch nicht immer sinnvoll, wegen eines kleinen Problems einen Swisscom-Techniker einzusetzen. Die Kooperation mit der Swisscom ist eine Win-Win-Situation. 

Aber entspricht dieser Schritt immer noch dem Grundsatz von Mila, einen Marktplatz für Dienstleistungen von Privatpersonen anzubieten?

Wir sind nach wie vor ein Marktplatz für Dienstleistungen von Privatpersonen und Kleinunternehmen. Bei der Zusammenarbeit mit der Swisscom kommen auch Privatpersonen, die sich mit technischen Geräten auskennen, zum Einsatz. Wie in einer Nachbarschaftshilfe. Sie können sich mit dieser Dienstleistungen einen Nebenverdienst erwerben. Um die Qualität sicherzustellen, werden sie von der Comminity bezüglich ihrer Fähigkeit bewertet. Wir brauchen bei Mila solche strategischen Partnerschaften um zu wachsen. Wir möchten noch mehr von dieser qualifizierten Service-Crowd bei Mila versammeln. Die Leute treffen sich durch die digitale Plattform Mila erfreulicherweise wieder physisch und persönlich.

Wie sieht das Anstellungsverhältnis der Service-Supporter aus? Ist dieses von der Swisscom geregelt?

Swisscom vermittelt nur die Leute durch die Mila-Plattform. Das ist kein Arbeitsverhältnis, sondern viel mehr ein Auftragsverhältnis. Das heisst, die Leute, die dir beim TV oder Internet helfen, müssen sich selbst um Versicherungen etc. kümmern und wie sie diese Art von Arbeit für sich verbuchen.

Möchten Sie in Zukunft noch mehr solcher Kooperationen eingehen?

In erster Linie möchte Mila Privatpersonen und Kleinunternehmen wie etwa ein Putzinstitut oder kleines Umzugsunternehmen fördern. Wir wollen diesen Kleinunternehmen eine Plattform für ihre Dienstleistungen anbieten, die sie sonst nirgendwo haben. Ich kann mir vorstellen, dass wir künftig auch mit anderen Grossunternehmen für Service und Supportleistungen kooperieren. Beispielsweise mit Ikea, wo sich die Crowd beim Möbelbauen helfen kann. Immer mehr Servicepersonal wird bei Unternehmen abgebaut und deshalb ist es sinnvoll, wenn Kunden durch neue Kanäle einen persönlichen Support erhalten.

Wie läuft es eigentlich mit Mila? Ich habe gehört, dass ihr das Büro in Hongkong wieder geschlossen habt?

Wir haben uns aus Asien zurückgezogen und arbeiten auf Hochtouren im europäischen Markt. Besonders der Ausbau im Markt Deutschland ist für uns sehr wichtig. Wir sind jetzt rund 25 Mitarbeiter, die Hälfte davon arbeitet in Berlin. Wir werden in den nächsten Monaten auch noch weitere Finanzierungsrunden von Investoren einholen. Für mich bleibt es sehr spannend.