Seit der Lancierung von venture kick im Jahr 2007 haben 298 Gründerprojekte an Schweizer Hochschulen insgesamt 11,5 Millionen Franken Startkapital erhalten und 2 433 Arbeitsplätze geschaffen. Die unterstützen Jungunternehmen haben wiederum Investitionen von 464 Millionen Franken erhalten. Darunter auch Europas grösstes Online-Ferienwohnungsportal HouseTrip, die mehrfach ausgezeichnete Notfall-App Uepaa! oder Climeworks, die seit Kurzem mit Audi zusammenarbeiten.

Innovative Ideen werden durch venture kick an professionelle Investoren und Partnern aus der Industrie herangetragen. Diese haben seit 2007 rund 464 Millionen Franken in diese Jungunternehmen gesteckt. Neun von den zehn besten Startups in der Top 100 der Schweiz haben ebenfalls vom venture kick Förderprogramm profitiert.  Im Durchschnitt verdoppeln die aktiven Startups von venture kick die Anzahl ihrer Arbeitsplätze alle zwei Jahre. Analysiert man den Geschäftsbericht 2013 von venture kick eröffnen sich interessante Zahlen: Von den unterstützen Projekten zwischen 2007 und 2009 sind auch heute noch 77 Prozent aktiv. Die Jungunternehmer, die in dieser Zeitspanne ein Startup mithilfe des Förderprogramms lanciert haben, schufen im Durchschnitt 17 Arbeitsplätze. Auch von den 160 Startups, die „nur“ die Summe von 10 000 Franken erhalten haben, sind noch 131 aktiv. Prominentestes Beispiel: Housetrip.

Positives Fazit

venture kick ist eine private Initiative. Getragen wird das Programm von einem Konsortium bestehend aus fünf Stiftungen und einem Unternehmen. Die Firma Debiopharm hat sich als  Privatunternehmen dem philanthropischen Zweck der Startup-Förderung von venture kick an Schweizer Universitäten verschrieben. Jordi Montserrat und Beat Schillig vom Institut für Jungunternehmen, welche für das operative Management von venture kick verantwortlich ist,  möchten künftig noch mehr Partner in der Privatwirtschaft gewinnen. Denn die Quantität und Qualität der Bewerberprojekte würden Jahr für Jahr ansteigen, so Schillig. Und damit auch der Bedarf an Startkapital für Projekte. Schillig zieht eine positive Bilanz über das vergangene Geschäftsjahr: „Die Qualität der präsentierten Projekte ist auf einem sehr hohen Level. Der Jury fällt die Wahl nicht leicht, weil regelmässig mehr überzeugende Startup-Projekte um mehr Förderbeträge buhlen als zu vergeben sind. Der Engpass sind nicht die guten Ideen, sondern die finanziellen Mittel“.

Der Impact von venture Kick basiert vor allem auf der Wahl der Jury. Bei monatlich drei Sessions beurteilen sie Projekte  und entscheiden, welches Startup eine Stufe weiterkommt und Unterstützung erhält. Dabei gibt es drei Stufen, die ein Jungunternehmen durchlaufen kann: Ein überzeugender Pitch wird mit 10 000 unterstützt, ein erfolgsversprechender Business Case mit 30 000 und eine gute Startup-Performance mit 100 000 Franken. Die Wahl der Jury spricht für sich: Sie haben in den vergangenen sieben Jahren für 58 Projekte den maximalen Betrag von 130 000 Franken gutgeheissen. Von diesen Projekten sind nur drei nicht mehr aktiv. Die 55 mit dem Maximalbetrag von 130 000 Franken unterstützen Startups  haben zusammen rund 200 Millionen Franken von Investoren erhalten und rund 900 Arbeitsplätze geschaffen.

Pascale Vonmont von der Gebert Rüf Stiftung

Pascale Vonmont von der Gebert Rüf Stiftung

Die Jury von venture kick setzt sich aus über 100 Personen zusammen, darunter Business Angels, Investoren und Vertreter aus der Industrie. Pascale Vonmont, stellvertretende Direktorin der Gebert Rüf Stiftung und Delegierte des Strategierates von venture kick sagt: „Der Transfer von wissenschaftlicher Innovation in die Privatwirtschaft ist für den Wohlstand der Schweiz zentral – bei dieser Förderung gab es eine Lücke“, sagt sie zur Gründung von venture kick. Startups seien in einer frühen Phase hohen Risiken ausgesetzt, die der Staat oder private Investoren nicht immer tragen können oder wollen.“Deshalb ist es eine philanthropische Aufgabe, Startups mit hohem Potenzial in einer frühen Phase den Weg zu ebnen“, sagt Vonmont.

Jury hilft Jungunternehmen 

Den Erfolg von venture kick sieht Vonmont in der hohen inhaltlichen Kompetenz des Managements und der Jury, die aus profilierten Persönlichkeiten und erfolgreichen Unternehmern bestehe. Und auch bei der Forderung nach „Unternehmertum“. Die Evaluation der Projekte durch die Jury und die wertvollen Feedbacks sowie die  Kickers Camp-Workshops würden entscheidend zum Erfolg der geförderten Unternehmen beitragen.

Des weiteren sieht sie in venture kick den Vorteil, dass diese Initiative die Innovationskette schliesst, weil die Jury die Projekte selektioniert und dadurch dazu beitrage, dass später eine weitere Finanzierung erfolgt. Vonmont sagt: „Bei venture kick werden aus Ideen innert neun Monaten Unternehmen. Dieser Zeitdruck ist förderlich“. Durch die Gründung der Firma, die eine Bedingung für den Erhalt des Geldes sei, würde aber auch ein klares Commitment der Gründer zu ihren Projekten eingefordert, so Vonmont.

Vonmont sagt aber auch, dass die Anzahl von guten Projekten das Budget von venture kick übersteige. „In der Vorselektion müssen daher manchmal vielversprechende Ideen ausscheiden“. Sie betont aber auch die Hebelwirkung der Initiative für die Schweizer Wirtschaft.“Jeder investierte Franken, der von Venture Kick kommt, wird später von Investoren um den Faktor 40 erhöht“.

2013 sorgten diverse Startups für Schlagzeilen 

Im vergangenen Jahr sorgten einige der von venture kick unterstützen Unternehmen für Erfolgsgeschichten: Das auf 3D-Zellkulturen spezialisierte Startup InSphero eröffnete im Frühling Niederlassungen in den USA und Deutschland und schloss weitere millionenschwere Finanzierungsrunde ab. Daneben schaffte es InSphero zum dritten Mal in Folge in die Top 10 der besten Schweizer Startups.Wenn es nach VirtaMed geht, entwickelt sich softwaregestütztes Simulationstraining in der Ausbildung von Chirurgen zum Standard. Das in diesem Bereich weltweit tätige Startup aus Schlieren gewann den Swiss Economic Award 2013. Uepaa! Swiss Alpine Technology wurde als eines der weltweit innovativsten e-Produkte mit dem World Summit Award (WSA) der UN ausgezeichnet.