Am Venture Kick Finale in Zürich holten sich das Startup Bitsplitters mit ihrer UV-Strahlen-Mess-App sowie Noonee mit einem neuartigen Mischung zwischen Stuhl und Bein-Assistenten je 130’000 Franken Startkapital.

Die dritte Phase von Venture Kick, bei dem es um weitere Fördermittel von 100 000 Franken für vier Startups ging, brachte wieder hochkarätige Geschäftsmodelle und Ideen hervor. Alle beteiligten Startups hatten überzeugende Schritte seit der ersten Venture Kick-Session unternommen. So haben sie ihre Produkte auf den Markt gebracht, Medienaufmerksamkeit erhalten und ihren Business Plan entscheidend voran gebracht. Dabei kamen die Ideen aus ganz unterschiedlichen Ecken: ETH und andere Hochschulen, Apps und technische Innovationen  – gemeinsam hatten sie alle, dass sie zum Wohlbefinden der Menschen beitragen.

Bitsplitters und Noonee haben sich schliesslich gegen zwei weitere Startups durchgesetzt, die auch schon in den Pendlerzeitung 20 Minuten porträtiert wurden: Dermalockin möchte die Diagnose von Hautkrebs mithilfe einer Infrarotkamera verbessern. Matthias Bonmarin hatte bei venture kick den zweiten Meilenstein geschafft. Die App Flatastic will das WG-Zusammenleben verbessern und hat ihr Produkt bereits auf den Markt gebracht. Über den Werdegang des Zürcher Startups hat Startwerk berichtet.

Genau Erkennung der UV-Strahlung via App

Samuel Weltem von BitSplitters hat zusammen mit seinem Team sein Startup als Spin-off der ETH 2013 gegründet. Mit dem Ziel, Hautkrebs zu bekämpfen. Dabei hat BitSplitters mit ihrem Produkt Sunbeat ein effizientes Instrument zur Messung der UV-Einstrahlung entwickelt. Mittels kleiner Sensoren, die als Wearable an das Bikini, den Sonnenhut oder andere Kleidungsstücke angebracht werden können, kann die UV-Strahlung auf einzelne Personen gemessen werden. Die UVA/UVB-Strahlen werden erfasst und auf dem Smartphone durch eine App angezeigt. Wenn eine Familie mit Kindern den Tag am Strand verbringt, kann genau gemessen werden, welches Familienmitglied welchen Strahlen ausgesetzt ist.

Keine Rückenschmerz mehr für Mitarbeiter in der Produktion

Keith Gunura von nonnee könnte mit seinem Chairolution vielleicht schon bald das Leiden von Produktionsmitarbeitern, die am Fliessband arbeiten oder sonstigen Arbeitnehmern, die den ganzen Tag stehen müssen, lindern. Der Chairolution ist ein neuartiges Wearable für die Beine, das direkt am Körper getragen wird. Die Inspiration stammt aus dem Robotik-Labor der ETH und wurde patentiert. Der „stuhllose“ Stuhl ist eine Technologie, die die Beine entlasten soll und dem Nutzer mehr Gesundheit, Komfort und Produktivität verspricht. Es ist ein Wearable, das direkt an den Beinen angebracht wird, und ein bequemes Laufen, aber auch Sitzen ermöglicht. Damit möchte Noonee die Arbeitsweise von Produktionsmitarbeitern in der Industrie, aber auch in anderen Berufen, revolutionieren. Wie die genaue Technologie von noonee funktioniert, ist in diesem kurzen Video auf Youtube ersichtlich.

Kooperation mit einem Autokonzern
Keith Gunura, der neben Samuel Welten von Bitsplitters in der nächsten Woche mit dem venture leaders Programm nach Boston und New York fliegt, sagte über das venture kick Programm: „venture kick hat uns dabei unterstützt, richtig mit unseren Ressourcen umzugehen, um unser Startup erfolgreich zu machen“. Momentan entwickelt das Team das Produktdesign und startet einen Pilotversuch in den Fabrikanlagen eines grossen deutschen Autokonzerns. Als nächsten Schritt planen sie die Serienproduktion des „stuhllosen“ Stuhls.