Immer öfter werden Aufträge für kreative und graphische Dienstleistungen, beispielsweise für ein Logo­Design, Webdesign oder eine Namensfindung nicht mehr als klassischer Auftrag an eine Agentur oder einen einzelnen Kreativen vergeben, sondern per Crowdsourcing ​als offener Wettbewerb ausgeschrieben.

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Das Neue hierbei ist, dass viele Kreative gleichzeitig an einem Projekt arbeiten und man aus einer großen Anzahl an Vorschlägen den passenden Entwurf auswählen kann, ohne die Katze im Sack zu kaufen. Erfolgreiche Projekte erhalten häufig über 100 Designs von dutzenden Designern. Der Autor dieses Beitrags ist Gründer der größten deutschsprachigen Plattform designenlassen.de und will Dir in diesem Beitrag zeigen, wie Du den größtmöglichen Erfolg mit Deinem eigenen Designwettbewerb erzielst:

Mache Dir im Vorfeld Gedanken und schreibe ein gutes Briefing
Ein gutes Briefing sollte selbstverständlich sein und ist die Basis für den Erfolg Deines Designwettbewerbs. Nur wenn die Designer wissen, wer Deine Zielgruppe ist, was Dein Unternehmen macht und welche Vorstellungen Du von Deinem Design hast, können sie zielgerichtet in die gewünschte Richtung arbeiten.

Wie aber sieht ein gutes Briefing konkret aus? Die goldene Regel ist: Gib so viel Information wie nötig an, halte Dein Briefing aber kurz und knackig und konzentriere Dich auf klare und kreativ verwertbare Informationen.

Überlege Dir, welche konkreten Hinweise Du zum gewünschten Ergebnis geben kannst. Das kann eine selbst angefertigte Skizze sein, ein Link zu einem Positiv­ oder Negativbeispiel eines Wettbewerbers oder natürlich passende Assoziationen und Farbwünsche. Falls bestimmte Einschränkungen beachtet werden müssen, sollten diese selbstverständlich auch kommuniziert werden.

Briefing

Einige Beispielprojekte und Briefings kannst Du Dir auf folgender Seite anschauen: http://www.designen-lassen.ch/logo-design

Stelle Skizzen oder Beispiele zur Verfügung
Ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte. Bevor Du Dir die Mühe machst, mühevoll eine gewünschte Form oder Farbe textlich zu beschreiben, ist es oft sinnvoller schnell per Hand eine Skizze anzufertigen oder ein Beispiel zu fotografieren und als Anhang in den Wettbewerb hochzuladen. So können die Designer am besten einschätzen, in welche Richtung es gehen soll und zielgerichtete Entwürfe abliefern.

Schreibe ein angemessenes Preisgeld aus
Der mit Abstand wichtigste Anreiz bei einem Crowdsourcing­Designprojekt ist das Preisgeld. Daher sollte hier nicht am falschen Ende gespart werden. Ein angemessenes Preisgeld führt dazu, dass sich ausreichend Designer am Projekt beteiligen und so eine gute Chance besteht am Ende einen Gewinner zu finden. Bei einem Logo­Design ist erfahrungsgemäß ein Preisgeld zwischen 300 CHF und 500 SFR angemessen. Bei komplexeren Designaufgaben, beispielsweise einem Webdesign, sollten mindestens 500 SFR ­ 800 CHF geboten werden.

Preise

Lade gezielt Designer ein, deren Arbeit Du gut findest
Jeder Designer hat auf einer Crowdsourcing­Plattform die Möglichkeit, sein eigens Profil zu pflegen und Beispieldesigns zu präsentieren. Als Auftraggeber kann man sich durch die Profile klicken und Designer, deren Stil man ansprechend findet gezielt in das eigene Projekt einladen. So erhöht man natürlich die Chance, dass der betreffende Designer das Wunschdesign abliefert und man den Wettbewerb mit Erfolg abschließen kann.

Gib Feedback, ein Wettbewerb ist keine Einbahnstraße
Dieser Tipp ist absolut essentiell. Die Designer sind auf Dein Feedback angewiesen, denn sonst tappen sie im Dunkeln und können ihre Entwürfe nicht an Deine Vorstellungen anpassen.

Feedback

Die einfachste Möglichkeit besteht darin, Entwürfe anhand der bekannten 5­Sterne Systematik zu bewerten. Das geht schnell und jeder Designer weiß sofort, wo er steht und welcher Entwurf ankam und welcher nicht.

Ausführliches und konstruktives Feedback kann per schriftlichem Kommentar gegeben werden. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn ein Entwurf schon in die richtige Richtung geht, jedoch noch an der ein oder anderen Stelle abgewandelt werden müsste. Diese ausführlichen Kommentare können dann auch nur von dem betreffenden Designer eingesehen werden.

Wickle Folgeaufträge direkt ab
Normalerweise startet man mit einem Logo­Design und benötigt im Anschluss dann immer wieder Unterstützung eines Designers, beispielsweise für Flyer­Design, Werbebanner, Visitenkarten oder eine Fahrzeugbeschriftung. Hierfür muss nicht zwingend immer ein Wettbewerb unter zahlreichen Designern gestartet werden. Oft geht es schneller und unkomplizierter, wenn man mit “seinem” Designer diese Anschlussaufträge direkt abwickelt.

Über den Autor:
Michael_Kubens_designenlassen.deMichael Kubens ist Gründer und Geschäftsführer von designenlassen.de, der größten deutschsprachigen Crowdsourcing ­Plattform für Designleistungen. Mehr als 20.000 Gründer und Kleinunternehmen haben auf designenlassen.de bereits Ihr Wunschdesign durch einen Designwettbewerb gefunden. Die Plattform wurde mit mehreren Gründerpreisen, unter anderem dem IHK­-Gründerpreis ausgezeichnet. Michael ist Gründer aus Leidenschaft, überzeugter Bootstrapper (Gründer ohne externes Kapital) und Experte für das Thema Crowdsourcing.