Alessandro Barnetta verkauft Fussball-Trikots und neuerdings auch Winter- und Schulsport-Materialien. Wie der Bruder von Nati-Kicker Tranquillo Barnetta auf diese aussergewöhnlichen Ideen kam, hat er uns im Gespräch erzählt.

Bild Tranquillo Alesssandro

Alessandro Barnetta (r) posiert mit seinem Bruder Tranquillo vor seiner Ware. Bild: zvg.

Seit vergangenem Samstag weiss die Schweizer Fussball Nationalmannschaft, auf wen sie an der Europameisterschaft im Sommer treffen wird: Albanien, Rumänien und Gastgeber Frankreich. Dies ist indirekt der Startschuss für Barnetta. Doch reden wir nicht über den Flügelflitzer Tranquillo, der seit Jahren Teil der Nati war, sondern wir reden über seinen Bruder Alessandro, der mit seinen Shops die Schweiz und die Welt mit Trikots der Nationalmannschaften und Vereinen beliefert. «Ich habe an der ETH Maschineningenieurwissenschaften studiert und verkaufe nun Trikots», sagt Barnetta mit einem Schmunzeln.

Das Ganze habe mit der WM 2006 in Deutschland und der EM 2008 in der Schweiz begonnen. «Ich habe das Merchandising für meinen Bruder übernommen, Sponsoren mit unterschriebenen Trikots beliefert und kurz darauf eine Homepage erstellt, auf der die Fans seine Trikots kaufen konnten», sagt er.

Exklusive Angebote locken Kunden auf der ganzen Welt
Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich Alessandro Barnetta entschlossen hatte, nicht nur Trikots seines Bruders anzubieten, sondern das Angebot zu erweitern: «Der Umsatz war immer an den Leistungen meines Bruders gekoppelt. Wenn er mal schlechter gespielt hat, gingen die Verkäufe runter.» Wenn man aber alle Trikots von allen Vereinen und Nationalmannschaften anbiete, gäbe es immer ein Team, das gut spiele. Somit entstanden die Seiten natitrikot.ch und klubtrikot.ch.

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Auch am St. Galler Bahnhof ist Barnetta anzutreffen. Bild: zvg.

Im hartumkämpften Markt setzt sich Barnetta mit exklusiven Angeboten durch. So bietet er beispielsweise Trikots von amerikanischen Vereinen an. Oder verschickt Trikots nach Indien.

Wie man eine Firma richtig pusht, lernte Barnetta beim Institut für Jungunternehmen (IFJ). «Ich habe während meiner Studienzeit für das IFJ gearbeitet und an Veranstaltungen das neu lancierte Programm „Venture Kick“ vorgestellt», sagt er. Mittlerweile sei die Initiative der Venture Kick Stiftung für die meisten Schweizer High-Tech Startups ein sehr wichtiges Programm für den erfolgreichen Start ins Unternehmertum. Und die daraus resultierenden Erfolge seien eindrücklich. «Das zeigt, wie gut das IFJ junge Firmen unterstützen kann», sagt Barnetta.

Neu im Angebot: Winter- und Schulsport-Materialien
Barnetta hat diese Denkweise übernommen und ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren der eingangs erwähnten Projekte aus. Mittlerweile sind zwei weitere Projekte hinzugekommen. «Nach der WM 2014 in Brasilien, die für uns hervorragend lief, habe ich mich entschlossen, nicht nur Trikots anzubieten», sagt er. Neu bietet er auch Wintersport-Materialien (ski-stock.ch) und Schulsport-Materialien (schulsportmaterial.ch) an.

Das letztere ist ein ganz anderes Business, im Vergleich zu den drei anderen reinen E-Commerce-Seiten. «Ich kontaktiere Schulen und Sportlehrer persönlich, um ihnen meine Seite und mein Angebot schmackhaft zu machen.» Dann versuche Barnetta sie mit der Einfachheit und Übersichtlichkeit des grossen Sortiments und dem Service zu überzeugen. Die Schulen seien in solchen Belangen aber eher zurückhaltend und konservativ. Dennoch ist er zufrieden, dass er auch in diesem Geschäft auf eine immer grössere Kundschaft zählen darf.

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«Die Trikots sind innerhalb von 24 Stunden im Briefkasten vom Kunden», versichert Barnetta. Bild: zvg.

Lieferung innerhalb von 24 Stunden
Bei so vielen Webseiten und Angeboten taucht schnell die Frage auf, wie er es managt, dass die Ware rechtzeitig beim Kunden ist? «Ich habe verschiedene Aufgaben an Partner ausgelagert. Mit dem Tagesgeschäft habe ich nicht mehr viel zu tun. Und meine Partner können auch flexibel auf Spitzenzeiten an Turnieren (EM und WM) oder Weihnachten reagieren.» Darum schaffe man es, dass die Kunden die Trikots innerhalb von 24 Stunden im Briefkasten haben. Das sei Barnetta sehr wichtig. «Vor allem kurz vor Turnieren oder jetzt vor Weihnachten wollen viele noch ein Trikot kaufen. Wir stellen sicher, dass sie vor Anpfiff oder vor Heiligabend bei ihnen sind.» Bei den Wintersport-Materialien gestaltet sich das noch schwierig, da man diese nicht alle selber an Lager habe. Doch sei man bestrebt, auch diese Lücke in naher Zukunft zu füllen.