Dominik Tarolli, Mitgründer von Procedural und langjähriger Mitstreiter im Team des Startup Supporters venturelab, ist erfolgreich unterwegs. Mit seinem ETH-Spin-off gelang es ihm 2011 das kalifornische Unternehmen Esri von seiner Software für 3D-Modellierung von Gebäuden und Städten zu überzeugen und zu verkaufen. An der Preisverleihung des TOP 100 Swiss Startup Awards 2016 kannst du den erfolgreichen Gründer als Keynote-Speaker live erleben. Wir haben uns vorab mit ihm unterhalten.

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Dominik Tarolli zur Gründung von seinem Startup: «Wir gründeten Procedural 2008 – gleich zu Beginn der weltweiten Finanzkrise.» Bild: © 2016 Esri.

Einen sicheren Job aufzugeben und auf Risiko ein Jungunternehmen zu gründen, ist nicht einfach. Dominik Tarolli hat es aber gewagt. Er nennt dabei mehrere Gründe: «Ich entschloss mich aufgrund der Menschen in meinem Umfeld den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.» Ausserdem habe er so viele wunderbare Gründer und Gründerinnen in seiner früheren Tätigkeit getroffen, die ihn weiter fasziniert und inspiriert haben. Er fährt fort: «Schlussendlich waren es dann aber meine Procedural Mitgründer Pascal Mueller, Simon Schubiger und Luc Van Gool, die bis zum heutigen Tag beste Freunde und treue Weggefährten geblieben sind.» Ebenso wichtig war aber auch, dass er seine Frau, Familie und Freunde im Hintergrund hatte, die ihm den Rücken stärkten und ermöglichten, dass er Entrepreneur werden konnte.

Bad Timing
Der Start mit Procedural war nicht einfach, denn das Timing war nicht optimal. Tarolli erklärt: «Wir gründeten Procedural 2008 – gleich zu Beginn der weltweiten Finanzkrise.» Von einem Tag zum anderen Tag war es für Tech-Startups praktisch unmöglich, an neue Wachstumsgelder zu kommen, was sie eigentlich geplant hatten. Das Team konnte aber das Problem in eine Chance umwandeln und fokussierte sich gleich zu Beginn auf eine aggressive Vermarktung, was dem Startup schlussendlich ermöglichte, innerhalb von drei Jahren im Cashflow positiv zu werden.

Natürlich wurden auch Fehler gemacht. Aber Tarolli kann dem viel Positives abgewinnen. «Man muss wohl eher fragen, welche Fehler wir nicht gemacht haben», sagt er mit einem Lächeln. Er glaube fest daran, dass jeder Fehler dem Unternehmen geholfen habe, sich so zu formen, wie es heute ist. Er fügt an: «Wir haben durch diesen Prozess sehr viel gelernt und möchten im Nachhinein nichts missen.»

Meilensteine
Klar ist der Exit an Esri – eine der grössten privaten Software-Firmen der Welt – der grösste Meilenstein der Firmengeschichte. Dennoch möchte Tarolli noch einige weitere nennen. «Die zahlreichen Awards, die wir in den Anfangstagen einheimsten (Red Herring Top 100 Global, Monocle’s Global „20-To-Watch“ und Tech Tour Europe), haben uns mächtig stolz gemacht, aber haben uns auch enorm geholfen», sagt er. Ein weiterer Meilenstein ist die weltweite Nutzung ihrer Software. Tarolli sagt: «Die Software wird von Singapur über Hawaii bis nach Hollywood (z.B. in fantastischen Filmen wie Zootopia, Cars 2, Superman, Man of Steel, Big Hero 6 oder neu auch in Independence Day: Resurgence) verwendet.»

Keynote-Speaker an den TOP 100 Swiss Startups Awards 2016
An der Preisverleihung des TOP 100 Swiss Startups Awards 2016 wird Tarolli als Keynote-Speaker auftreten. «Ich nehme die Zuschauer auf meine Startup-Reise mit sieben Stationen mit» Die Stationen sind Orte wie Hollywood, Las Vegas, Redlands aber auch Schweizer Städte wie z.B. Zürich und St. Gallen. Er verwendet dafür eine Esri Story Map, die sich dafür besonders gut eigne. «Schlussendlich enthülle ich noch 3 Startups-Tipps, die die Zuschauer/innen wahrscheinlich vorher noch nie gehört haben», sagt er. Dass er eine so wichtige Rolle in diesem Event erhält, ehrt ihn sehr: «Als Menschen sind wir soziale Wesen, brauchen Anerkennung sowie Wettbewerb um Spitzenleistungen zu erbringen. Der Top 100 Startup Award vereint genau diese drei Faktoren.»

Auch Stefan Steiner, Managing Director Deutschschweiz von venturelab, äussert sich begeistert zu den TOP 100: «Am TOP 100 Swiss Startup Award wird das aussagekräftigste Ranking im Schweizer Startup Ökosystem bekanntgegeben, weil 100 Investoren und Experten, die Jungunternehmen mit dem grössten Potential gewählt haben.» Auch die Startups fiebern jedes Jahr auf den Anlass hin, weil sie wissen wollen, wie sie von den Investoren und Experten eingeschätzt werden und welchen Rang sie belegen.

Für Tarolli ist es am Award-Abend wichtig, die Spitzenleistungen der Startups sowie deren Supporter zu würdigen und anhand von Procedural aufzuzeigen, dass diese Arbeit sehr lukrativ für alle Seiten inklusive der Schweizer Volkswirtschaft sein kann.

Besonders freut sich Tarolli auf die Menschen, die erfolgreichen Top 100 Startups und «hoffentlich auf eine leckere St. Galler Bratwurst bei der anschliessenden Party! Die vermisse ich hier in Amerika ganz besonders.»

Zum Schluss hat Tarolli noch sieben Prinzipien für Jungunternehmer, die ihm auf seinem Startup-Weg begleitet haben:

#1: If you don’t execute, nothing will happen.
#2: Tell me how you start and I tell you how it will end
#3: If your startup doesn’t solve a problem, you have one.
#4: If your business model isn’t scalable, your earnings will neither.
#5: If the best players are not in your team, they will be somewhere else.
#6: If you don’t talk with potential customer, someone else will.
#7: Be interested, not interesting.

Hier kannst du dich für den TOP 100 Swiss Startup Award anmelden.