Zu den wichtigsten Sinnesorganen des Menschen zählen die Augen. Trotzdem vergessen wir oft, wie empfindlich sie eigentlich sind. Stattdessen strapazieren wir sie jeden Tag aufs Neue – wir arbeiten den ganzen Tag vorm Bildschirm, sehen uns in der Freizeit Serien auf Streaming-Plattformen an oder lesen ein gutes Buch auf dem eReader. Solange, bis wir irgendwann Probleme bekommen und eine Zwangspause einlegen müssen. Gerade im Büro achten wir zu wenig auf die Signale unseres Körpers – und dieses Phänomen betrifft sowohl die Führungsetage als auch die normalen Mitarbeiter. Dabei muss das nicht so sein. Nachdem wir euch bereits berichtet haben, wie wichtig Ergonomie am Arbeitsplatz ist, zeigen wir euch nun, was ihr für eure eigene Augengesundheit und die eurer Angestellten tun könnt.

Von Bürohengsten und Bauarbeitern – Sicherheit am Arbeitsplatz
Es ist egal, ob ihr den ganzen Tag vor einem Bildschirm verbringt, Chemikalien zusammenmischt oder komplizierte Baugerüste aufbaut – für alle diese Tätigkeiten benötigt ihr eure Augen. Daher ist es wichtig, dass ihr euch vor Verletzungen schützt. Meistens gibt es dafür gesetzlich vorgeschriebene Maßnahmen wie Sicherheitsbrillen. Die müsst ihr aber auch aufsetzen. Denn ein Spritzer einer Chemikalie oder ein Splitter des zu verarbeitenden Materials kann folgenschwere Schäden an euren Augen anrichten. Für gefährliche Berufe gibt es spezielle Vorschriften, die ihr einhalten müsst. Doch wie sieht es bei einem Bürojob aus?

Auch für Tätigkeiten am Bildschirm gibt es spezielle Arbeitsbrillen. Diese Sehhilfen sollen euch dabei helfen, gerötete Augen, Kopfschmerzen oder sogar kurzfristige Sehstörungen (verschwimmender Blick) sowie extreme Lichtempfindlichkeit zu verhindern. Für Arbeitnehmer, die sowieso schon durch Nachtblindheit vorbelastet sind, kann gerade Letzteres katastrophale Folgen haben, wenn sie im Dunkeln noch eine weite Strecke mit dem Auto zurücklegen müssen.

Letztendlich ist es irrelevant, welchen Beruf ihr genau ausübt. Sobald ihr euch über einen längeren Zeitraum auf einen bestimmten Punkt konzentrieren müsst, werden eure Augen belastet. Es ist daher ratsam, den Sehorganen zwischendurch eine Pause zu gönnen. Dafür benötigt ihr weder einen Power-Napping-Room noch spezielles Equipment. Die folgenden Übungen helfen euch dabei, regelmäßig für Entlastung zu sorgen.

Bewegung gegen Verspannung
Experten empfehlen rund 10.000 Schritte. An der frischen Luft. Jeden Tag. Doch gerade Bürokräfte tun sich mit solchen Vorgaben schwer. Natürlich weiß jeder von uns, dass Bewegung gut ist für Körper und Geist. Trotzdem ist sie nicht an jedem Arbeitsplatz uneingeschränkt möglich bzw. steht nicht jedem die Zeit zur Verfügung. Allerdings gibt es ein paar Übungen, die ihr und eure Angestellten zwischendurch und auch am Schreibtisch absolvieren könnt, um Verspannungen im Nacken oder an den Schultern zu verhindern und eure Muskeln zu lockern. Denn was viele nicht wissen, ist die Tatsache, dass sich solche Schmerzen auch auf die Augen legen können.

In der Regel reicht es aus, wenn ihr alle zwei Stunden von eurem Schreibtisch aufsteht und ein paar Schritte geht. Dadurch regt ihr die Durchblutung in eurem Körper an. Vielleicht wäre es genau dann wieder Zeit, um euch einen Kaffee aus der Küche zu holen. Ihr könnt euren Mitarbeitern aber auch Stehtische anbieten. Es gibt bei vielen Herstellern spezielle Aufsätze, die an den Schreibtisch befestigt werden. Für Menschen, die nicht immer im Sitzen arbeiten wollen, ist das eine sehr gute Alternative. Höhenverstellbare Arbeitsplätze sind ebenfalls sehr gut geeignet. Denn diese könnt ihr bei Bedarf einfach zu einem Stehtisch umfunktionieren.

Einfach mal die Perspektive ändern
Wenn ihr zu lange auf einen Punkt auf dem Bildschirmt starrt, werdet ihr folgende Beschwerden sicherlich bei euch wiedererkennen:

  • Müdigkeitserscheinungen
  • Trockene Augen
  • Kopfschmerzen
  • Konzentrationsschwierigkeiten

Je länger ihr diese Symptome nicht beachtet, umso schwerer fällt es euch, konzentriert zu bleiben. Das ist vollkommen natürlich. Daher müsst ihr euren Augen auch einmal eine Pause gönnen und gewissermaßen über den Tellerrand hinausschauen. Und wenn ihr schon dabei seid, solltet ihr gleich diese Augen-Yoga-Übungen durchführen:

  1. Blickt mit den Augen zuerst nach oben, dann nach unten und anschließend wieder geradeaus. Wiederholt diese Übung mehrmals hintereinander.
  2. Seht danach nach links, rechts, geradeaus.
  3. Zum Schluss geht euer Blick von links oben nach rechts unten und umgekehrt.

Diese drei kleinen Bewegungsabläufe der Augen könnt ihr alle anderthalb bis zwei Stunden durchführen – ihr müsst dafür nicht einmal den Platz verlassen. Aber ihr stärkt eure Augenmuskulatur und fördert die Durchblutung.

Ausreichend Abstand zum Bildschirm
Zur Augengesundheit zählt es auch, den Arbeitsplatz richtig einzurichten. So könnt ihr von Anfang an Sehschwierigkeiten und Überanstrengungen bei euren Mitarbeitern vorbeugen. Beginnt damit, dass der Monitor weit genug entfernt steht. Die Entfernung sollte zwischen 50 und 80 Zentimetern betragen. Außerdem solltet ihr auf ausreichend Beleuchtung achten. Am besten ist es natürlich immer, wenn eure Mitarbeiter das Tageslicht voll ausnutzen können. Wenn es aber zu dunkel wird, achtet bitte auf eine direkt-indirekte Beleuchtung. Diese strengt die Augen weniger an.