Für Unternehmen, die sich in der Startphase befinden, sind finanzielle Sicherheit und ein gutes Risikomanagement essenziell. Gründer sollten daher neben der Konzentration auf innovative Ideen und Unternehmenswachstum einen umfassenden Versicherungsschutz nicht vernachlässigen. Dazu gehört auch ein angemessener Schutz für ihre Mitarbeitenden – die wichtigste Ressource eines jeden Unternehmens. In diesem Zusammenhang spielt die Krankentaggeldversicherung für Startups eine entscheidende Rolle.
Verluste durch Krankheit geringhalten
Es kann jederzeit passieren, dass Mitarbeitende durch Krankheit oder Mutterschaft für einen längeren Zeitraum einem Unternehmen mit ihrer Arbeitskraft nicht mehr zur Verfügung stehen. Arbeitgebende sind gemäss den gesetzlichen und vertraglichen Bestimmungen in der Regel dennoch für eine Lohnfortzahlung zuständig. Zusätzlich muss bei längerem Ausfall eines Mitarbeitenden nicht selten ein Ersatz eingestellt werden, wodurch zusätzliche Kosten entstehen. Vor allem junge Unternehmen, die sich in der Aufbauphase befinden, können diese finanziellen Belastungen schwer tragen. Gründer sollten deshalb darauf achten, das Risiko derartiger Kosten zu minimieren. Ferner sollten sie dafür sorgen, dass ihre Mitarbeitenden auch von schwerer Krankheit in Ruhe und ohne finanzielle Nöte genesen können. Es bietet sich an, eine Krankentaggeldversicherung für alle Mitarbeitenden im Startup abzuschliessen, um dies zu gewährleisten.
Das sollten Gründer wissen
Gemäss den geltenden gesetzlichen Vorschriften sind Arbeitgebende für einen bestimmten Zeitraum dazu verpflichtet, erkrankten Angestellten weiterhin Lohn zu bezahlen. Arbeitgebende haben demnach eine gewisse Fürsorgepflicht ihren Beschäftigten gegenüber. Die genaue Dauer der Lohnfortzahlungen hängt von der Beschäftigungsdauer des Mitarbeitenden sowie von individuellen vertraglichen Vereinbarungen ab. In der Regel beträgt die Dauer der Lohnfortzahlung zwischen drei Wochen für Mitarbeitende im ersten Jahr ihrer Tätigkeit und bis zu 46 Wochen für langjährige Mitarbeitende. Es gilt die Zürcher, Berner oder Basler Skala. Ist ein Mitarbeitender wiederholt krank, besteht der Anspruch auf die Fortzahlung des Lohns insgesamt auf das Jahr gerechnet, nicht pro Krankheit.
Übrigens: In den ersten drei Monaten der Anstellung gilt die Karenzfrist. In diesem Fall besteht kein gesetzlich vorgeschriebenes Recht auf Lohnfortzahlung. Gleiches gilt für kurze Aushilfsarbeitsverhältnisse.
Ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für eine bestimmte Krankentaggeldversicherung ist die Wartefrist. In der Regel greift die Taggeldversicherung erst ab einem bestimmten Zeitpunkt nach der Erkrankung eines Mitarbeitenden. Während der Wartefrist muss der Arbeitgebende die Lohnfortzahlung selbst tragen. Es ist also genau auszurechnen, wie lang die Wartefrist sein sollte, damit sich die Krankentaggeldversicherung bezahlt macht.
Darum ist eine Taggeldversicherung für Startups sinnvoll
Kollektive Taggeldversicherungen für Mitarbeitende decken für einen Zeitraum von 720 Tagen wenigstens 80 % des Erwerbsausfalls. Der Arbeitgebende übernimmt mindestens die Hälfte der Versicherungsprämie. Es entstehen also Kosten für das Unternehmen, doch dafür bekommt das Startup eine bessere Planungssicherheit.
Die Krankentaggeldversicherung gehört zu den freiwilligen Versicherungen. Sie kann einem Unternehmen Schutz vor den wirtschaftlichen Folgen der Arbeitsunfähigkeit seiner Angestellten bieten. Überdies bekommen durch die Krankentaggeldversicherung auch die Arbeitnehmenden mehr Sicherheit. Im Falle einer ernsten oder langwierigen Erkrankung bietet die Taggeldversicherung einen umfassenden Schutz durch eine finanzielle Unterstützung über längere Zeiträume. Existenzsorgen können somit vermieden werden.
Die Vorteile einer Krankentaggeldversicherung im Überblick:
Finanzielle Stabilität für Unternehmen und Mitarbeitende: Startups verfügen in der Regel über begrenzte finanzielle Ressourcen. Fällt ein Mitarbeiter durch Unfall aus, müssen sie den Lohn meist nur für 3 Tage weiterzahlen – danach greift die obligatorische Unfallversicherung. Doch bei einer langwierigen Erkrankung oder bei Mutterschaft belastet die Lohnfortzahlungspflicht das Unternehmen. Dies gilt besonders, wenn zusätzlich für einen Ersatz gesorgt werden muss, der selbstverständlich auch bezahlt sein will. Dann kommen für den Zeitraum der Erkrankung des Mitarbeitenden schnell doppelte Lohnkosten auf das Startup zu. Die Krankentaggeldversicherung bietet mehr finanzielle Sicherheit und kann die finanzielle Stabilität eines Startups gewährleisten.
Attraktiv für Mitarbeitende: Ein weiterer Vorteil der Krankentaggeldversicherung liegt in der verstärkten Mitarbeiterbindung. Eine angemessene finanzielle Unterstützung im Krankheitsfall zeugt von Wertschätzung durch das Unternehmen und kann Mitarbeitenden finanzielle Sorgen nehmen. Die Krankentaggeldversicherung kann ein Unternehmen für Mitarbeitende attraktiver werden lassen. Vor allem für ein Startup, das noch nicht durch etablierte Strukturen und eine langjährig erprobte Unternehmenskultur punkten kann, ist dies wichtig, um qualifizierte Interessenten zu überzeugen.
Ein verbessertes Risikomanagement: Ein Unternehmen, das sich in der Startphase befindet, ist meist in einem höheren Masse Unsicherheiten und finanziellen Risiken ausgesetzt. Mit einer kollektiven Krankentaggeldversicherung wird ein Risikopunkt – der Kostenfaktor bei Ausfall wertvoller Mitarbeitender durch Krankheit – minimiert. Gründer können sich im Falle einer längerfristigen Erkrankung eines Mitarbeitenden darauf konzentrieren, für einen Ausgleich zu sorgen, ohne sich über die finanziellen Belastungen Gedanken machen zu müssen.