Unternehmer sein ist hart: Viel Arbeit, ständiges Improvisieren, schlechter Lohn und hohes Risiko. Doch Unternehmer sein kann man auch erst mal im Kleinen. Einige Beispiele.

Gerade neben dem Studium ist es leicht, sich einige Stunden Zeit zu nehmen und etwas auf die Beine zu stellen. Natürlich gibt es viele ausserordentlich motivierte und talentierte Studenten, die nebenher gleich schon ein Startup im engeren Sinn ins Leben rufen. Manch einer wäre damit aber überfordert. Deshalb hier einige Möglichkeiten, wie man erst mal klein anfangen kann:

Leute zusammenbringen

Unabhängig vom Fachbereich gibt es an jeder Universität oder Fachhochschule viele, die ähnliche Interessen haben. Oft ist es eine dankbare Aufgabe, diese Leute zusammenzubringen und eine Konferenz zu einem beliebten Thema zu organisieren. Ziel kann eine akademische Diskussion, Networking oder das Erarbeiten von Lösungen für ein konkretes Problem sein. Naheliegendes Beispiel ist der Start Summit, der alljährlich im Frühling in St. Gallen stattfindet und von Studenten organisiert wird. Ohne direkt ein paar Jahre ihres Lebens einer Idee zu opfern, können die Studierenden durch Arbeit an einem solchen Anlass lernen, Investoren (Sponsoren) und Kunden (Teilnehmer) zu überzeugen und je nach dem auch Mitarbeiter zu motivieren. Nicht wenigen nützen diese Erfahrungen später, wenn sie ihr eigenes Unternehmen aufziehen.

Der Uni Konkurrenz machen

Die Bolognareform hat manchen Studenten zum nervösen Wrack gemacht (zumindest liest man das in einschlägigen Publikationen wie Zeit Campus). Gewiefte Studenten mit mehr akademischem Talent und mehr Geschäftssinn als der durchschnittliche Kommilitone haben das ausgenütz und – zuerst im Kleinen – angefangen Repetitionskurse und Zusammenfassungen anzubieten. Nicht nur haben diese dabei garantiert einiges darüber gelernt, wie man Kunden anlockt, zufriedenstellt und bei der Stange hält (manche geben sogar das Geld zurück, falls man nicht besteht), es haben sich daraus auch grössere Operationen entwickelt, die mittlerweile an mehreren Universitäten ihre Produkte anbieten. Ein weiterer Beweis für den Erfolg ist, dass namentlich die Universität St. Gallen versucht die Ausbreitung dieses Angebots einzudämmen – die Studenten haben nicht mehr in den Vorlesungen sondern durch die Nachholseminare gelernt.

Party

Party machen tun alle gern. Eine zu organisieren ist nicht unbedingt ein Picknick, kann sich aber sehr lohnen. Oft kann der Organisator von der vorhandenen Infrastruktur profitieren und kann sich darauf konzentrieren, die Werbetrommel zu rühren und gute DJ’s zu verpflichten. Klar, das kann schief gehen. Doch die Erfahrungen die man sammelt, wenn man tausend Personen davon überzeugen muss wo hinzugehen, Eintritt zu bezahlen und anschliessend gute Laune zu haben, sind sicher wertvoll, wenn man später ein Produkt verkaufen will.

Und zum Schluss die Frage: Gibt es unter den Lesern einige, welche gerade den beschriebenen weg vom unternehmerischen Studenten zum Unternehmer gehen?