In seinem ersten Startup-Diary beschreibt Christoph Seitz wie die Ideenfindung bei Spontacts ablief und wie Begeisterung und ein Quäntchen Glück oft zu positiven Entwicklungen beitragen.

Von Christoph Seitz
Auch dazu wird man sich über Spontacts verabreden können: Christoph Seitz beim KochenDas Internet setzt der unternehmerischen Kreativität keine Grenzen. Jeder träumt davon, mit seinem Webprojekt die Massen zu begeistern. Vielversprechend sind Geschäftsideen, die ein Marktbedürfnis treffen, ein ganzes Team zur Höchstleistung inspirieren und das nötige Quäntchen Glück herausfordern. Das heisst aber nicht, dass die Idee von Anfang an genau definiert sein muss, wie das Beispiel von Spontacts zeigt.

Zuerst das Team, dann die Idee

Eine Geschäftsidee, die man im Team entwickelt, hält oft länger. Wer alleine in seiner Garage eine coole Applikation programmiert, hat wenig Zeit für Marktrecherchen und Networking. Jede Stunde geht für die Entwicklung drauf, und am Schluss merkt man: Die Idee gibt es ja schon, oder jemand anders war schneller. Bei Spontacts stand am Anfang das Team. Die durchschlagende Idee mussten wir erst finden, verfeinern und immer wieder testen. Dieser „Selbstfindungsprozess“ schweisste uns zusätzlich zusammen.

Herausfinden, was einen wirklich motiviert

Als wir müde wurden, immer neue Geschäftsideen zu diskutieren, half nur eines: Papier und Stift hervornehmen und die Sache auf den Punkt bringen. Jeder hatte seine eigenen Vorstellungen, wie er die Welt verändern wollte. Wir zeichneten alle Ideen auf ein Stück Packpapier, schön strukturiert in Berater-Manier. Für jede Idee stellten wir uns die gleichen Fragen: „Hat diese Idee Potential?“ Und, noch viel entscheidender: „Kann ich mich mit der Idee identifizieren und bin ich bereit, Zeit und Energie zu investieren?“ Wir konnten uns alle dafür begeistern, Leute spontan für Freizeitaktivitäten zusammenzubringen. Diese innere Motivation ist bis heute dafür verantwortlich, dass wir als Team an einem Strick ziehen.

Das Quäntchen Glück

Im Gespräch mit potentiellen Geschäftspartnern wird schnell klar, ob die Idee Potential hat oder nicht. Wer die Verantwortlichen in Medienhäusern und anderen Kommunikationskanälen begeistert, hat Chancen auf Erfolg. Der „Lucky Punch“ ist dabei allerdings schwer planbar. Analog zu persönlichen Beziehungen ergeben sich die besten geschäftlichen Kontakte oft dann, wenn man sie am wenigsten erwartet: Bei einem Lawinenkurs, beim Wakeboarden, bei einer Hochzeit in Indien, über die Fanseite auf Facebook. Seine Idee über Xing zu pushen ist zwar hilfreich. Vielversprechender ist aber, die Idee im privaten Umfeld emotional rüberzubringen und gut sichtbar in den Wind zu stellen. Dann stehen die Chancen gut, mit Kuno Lauener zu singen: „Irgendeinisch fingt ds Glück eim“.
So sind wir heute in Verhandlungen mit Kommunikationspartnern, die wir uns bei der Gründung nicht einmal erträumt hätten. Falls eine Zusammenarbeit zustande kommt, kann sich das durchaus auch auf das Geschäftsmodell von Spontacts auswirken. Was wiederum die These belegt, dass die Geschicke eines Internet-Startups kaum vorhersehbar sind. Wir raten allen, die selbst ein solches gründen wollen: Redet im Freundeskreis über eure Ideen, findet Leute, die ähnliche Visionen haben, entwickelt die Idee gemeinsam weiter und startet das Abenteuer! Es kommt sowieso anders, als man denkt.

www.spontacts.ch