Mit c-crowd ist die demokratische Art der Finanzierung endgültig in der Schweiz angekommen. Neben klassischem Crowdfunding bringt die Plattform auch Venture Capital zu Startups.

Der Serien-Unternehmer Marc P. Bernegger hat c-crowd zusmmen mit Philipp Steinberger und Oliver Rappold im April 2011 lanciert. c-crowd ist auf den ersten Blick eine Crowdfunding-Plattform, wie es sie bereits an verschiedenen Orten gibt. Revolutionär daran ist allerdings die angebotene Möglichkeit der Startupfinanzierung: c-crowd lässt alle klassischen Vermittler zwischen Geldgebern und Unternehmern aussen vor und erlaubt es den Gründern, direkt an Privatpersonen zu gelangen.

Um die Seriosität der Kapitalgeber und der Kapitalnehmer sicherzustellen verlangt c-crowd Gebühren. Die Kapitalgeber bezahlen jährlich 299 Franken (für Early Adopters vor dem 30. Juni 2011 kostet das erste Jahr nur 99 Franken). Ebenfalls 299 Franken beträgt die Aufschaltgebühr für Unternehmen. Diese wird allerdings später mit der Kommission von c-crowd verrechnet. Ausserdem müssen die Unternehmen die Zulassungskriterien von c-crowd erfüllen. Wie der gesamte Investitionsprozess abläuft, ist hier beschrieben.

Wer über c-crowd in ein Unternehmen investiert, tut dies selbstverständlich nicht à fonds perdu. Über eine Kapitalerhöhung wird der Investor Mitaktionär und trägt damit das unternehmerische Risiko mit. Um sicherzustellen, dass das Geld ins Unternehmen und nicht an die Gründer geht, ist ein Verkauf von Aktien durch diese nicht vorgesehen. Alternative Finanzierungen können allerdings ausgehandelt werden.

Zwar wirkt c-crowd nicht ganz so jugendlich-flockig wie andere Crowdfunding-Plattformen. Dafür bewegen sich die Investoren in einem sicheren Umfeld. So ist c-crowd die bisher einzige Plattform dieser Art, die von der Aufsichtsbehörde (FINMA) in einem Ruling für legal erklärt wurde. Damit deckt die Plattform einerseits die rechtlichen Aspekte gut ab, bietet den Investoren aber auch eine seltene Nähe zu ihrem Investment. Wie Philipp Steinberger im Blog von c-crowd zitiert wird: „c-crowd [vermittelt] mehr als nur einen jährlichen Kontoauszug, nämlich eine emotionelle Bindung zum Projekt und unmittelbaren Kontakt mit den Projektinitiatoren – dies im Gegensatz zu den bekannten Vehikeln von Banken, Private Equity / Venture Capital Unternehmen oder globalen Stiftungen“

Die andere Seite von c-crowd

Nicht nur für Schweizer Unternehmen bietet c-crowd eine neue Möglichkeit des Fundraising: Gemeinnützige Projekte mit einem Bezug zur Schweiz können sich einem breiten Publikum präsentieren, welches anschliessend einen Spendenentscheid fällt. Allerdings hören damit die Gemeinsamkeiten mit „klassischen“ Crowdfunding-Modellen, wie wir sie vor einiger Zeit auf Startwerk beschrieben haben auch schon auf.

c-crowd wickelt keine Zahlungen für die Organisationen ab. Mit dem Anklicken des „Spenden“-Buttons bekundet man lediglich die Bereitschaft einen bestimmten Betrag zu spenden, worauf man die Kontonummer direkt vom Empfänger zugeschickt erhält. Damit fällt die „All or Nothing“-Klausel, wie sie zum Beispiel Kickstarter kennt weg. Dafür garantiert c-crowd durch eine recht ausführliche Prüfung der Projekte dafür, dass die Spendengelder am richtigen Ort ankommen.