Die Startup Weekends bekommen Zuwachs. Die Veranstaltung will 2012 neue Standorte in der Schweiz erschliessen.

Gleich zwei Startup Weekends gingen vor einer Woche zeitgleich über die Bühne, und zwar die neusten Ableger des Konzepts hierzulande – Bern und Genf. Bern ist eine Premiere, in Genf hat das Startup Weekend seine Premiere bereits 2010 gefeiert.

Das Konzept der Startup Weekends ist einfach – Gründungsinteressierte haben zwei Tage Zeit, um eine Geschäftsidee auszutüfteln und präsentationsreif zu machen. Die Projekte werden anschliessend gepitcht und von einer Jury prämiert.

Hier sind die Sieger-Ideen der beiden Anlässe.

Bern:

  • my expandable closet: Das Projekt dreier BWL-Studentinnen sieht vor, eine Online-Tauschbörse für Kleider aufzubauen. Über diesen Verleih sollen Nutzer ihren Kleiderschrank kostengünstig erweitern können.
  • Das Team von Crystal Pack möchte Bewegungsenergie zur Elektrizitätserzeugung nutzen: Sogenannte piezoelektrische Elemente werden an einigen Orten bereits als Bodenbeläge eingesetzt, um aus Schritten Strom zu machen. Dieses Prinzip möchten die Gründer auf Verkehrsstrassen anwenden und so Autos saubere Energie produzieren lassen.
  • Webinara soll eine Plattform für virtuelle Klassenzimmer werden. Beherbergen soll sie Live-Übertragungen von Webinaren, in denen Dozenten und Kursteilnehmer via Videochat kommunzieren.

In Genf waren 120 Teilnehmer in 14 Teams am Start. Die einzelnen Pitches wurden gefilmt und die Gewinnerpräsentationen sind inzwischen auf Youtube verfügbar.

  • MySollars.com (Website) hat die Jury überzeugt und landete auf dem ersten Platz. MySollars ist ein Webservice, der Nutzer den eigenen CO2-Fussabdruck per Spenden kompensieren lässt. Diese können gemäss den eigenen Vorgaben Geld in Klimaprojekte investieren. Mit einer Mischung aus Customer Education, Projekt-Fundraising und CO2-Kompensation bietet das Startup ähnliche Leistungen wie etwa MyClimate. MySollars ist aber streng genommen kein «waschechtes» Startup-Weekend-Projekt. Es ist ein bereits in der Betaversion bestehendes Spinoff des Startups World Climate Credit.
  • Das Team von monvote.ch (Website) hat ein Konzept für eine politische Diskussionsplattform im Netz erstellt. Die Website will Debatten rund um aktuelle Abstimmungen mit einer Pro- und einer Kontra-Seite abbilden und à la Politnetz zum Diskutieren der Vorlagen einladen.
  • Der Verticator ist noch eine Designstudie, dereinst soll man ihn aber im Laden kaufen können. Das Produkt ist eine Art Sensorveste, die bei der Diagnose und Behandlung von Rückenschmerzen helfen will. Sie übermittelt elektronisch, welche Haltung der Träger hat und welche Muskelpartien verspannt sind.

Das Prinzip Startup Weekend scheint hierzulande weiter auf Expansionskurs. Künftig wollen die Initianten in fünf Deutschweizer Städten präsent sein mit einer Veranstaltung pro Jahr (die Startup Weekends in der Romandie laufen unter anderer Ägide). Neben Zürich und Bern sollen das 2012 auch Basel, Luzern und St. Gallen sein. Die Organisatoren sind zurzeit dabei, Kontakte zu lokalen Inkubatoren, studentischen Vereinen und Bildungspartnern zu knüpfen.