Kurze Fragen, kurze Antworten – jede Woche stellt sich ein Startupper einem Mini-Interview. Diesmal mit Dominique Kronenberg von Climeworks.

Dominique KronenbergWas ist die Idee hinter Climeworks?

Climeworks entwickelt eine Technologie, mit welcher CO2 aus der Luft gefiltert werden kann. Das eingefangene Gas wird zunächst an CO2 – Abnehmer in der Schweiz und in Europa verkauft (z.B. zur CO2-Düngung in Gewächshäusern oder zur Mineralwasserproduktion) und später zur Herstellung von synthetischen Treibstoffen verwendet.

Woher kommt die Technologie dazu?

Die Climeworks-Technologie hat ihren Ursprung an der Professur für erneuerbare Energietechnologien der ETH Zürich, wo auch heute noch ein Grossteil der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten stattfinden. Die beiden Gründer Christoph Gebald und Jan Wurzbacher haben in ihrer Diplomarbeit das Verfahren weiterentwickelt und die Energieeffizienz verbessert.

Gibt es schon Anfragen potentieller Kunden?

Wir haben momentan noch kein kommerzielles Produkt. Unser nächster Schritt aus dem Labor wird eine grössere Pilotanlage sein, die wir Mitte 2012 in Betrieb nehmen werden. Auf Grund der Aktualität des CO2 – Themas spüren wir aber heute schon das Interesse von potentiellen Kunden und der breiten Öffentlichkeit.

Was war die grösste Herausforderung mit der ihr zu kämpfen hattet?

Als ETH Ingenieuren fehlte uns die Praxiserfahrung in der Fertigung und Produktion von Anlagen. Nachdem wir anfangs selber in der Werkstatt standen, sind wir nun – nach unserer ersten Finanzierungsrunde – in der Lage, gewisse Komponenten an Spezialisten auslagern zu können.

In welchem Bereich fehlte euch bei der Gründung noch Know-How?

Da die Gründer und die ersten Teammitglieder alle eine Maschinenbau-Ausbildung absolviert haben, fehlte für die Umsetzung unseres Systems vor allem Grundwissen in der Chemie und Erfahrungen aus der chemischen Verfahrenstechnik.

Warum bist du Unternehmer geworden und was wäre deine Alternative im Berufsleben?

Mich reizt vor allem die Abwechslung im Unternehmeralltag und die Vielfalt an ungelösten Problemstellungen, welchen man täglich ausgesetzt ist. Nach dem Studium habe ich mir verschiedene Stellen im Strom- und Energiesektor und in der technischen Unternehmensberatung angeschaut.

Bei welcher Geschäftsidee ärgerst du dich, dass du sie nicht als erster hattest?

Mich faszinieren viele kleine und nützliche Gadgets, Apps und Services, die das Leben vereinfachen und effizienter machen. Blacksocks ist für mich ein Paradebeispiel dafür.

Hast du einen Tipp für angehende Gründer?

Investiert viel Zeit in die Auswahl eurer Mitarbeiter, Partner und Coaches.

Welches Startup sollen wir als nächstes in dieser Rubrik bringen?

Spocal, die Gründer haben eine lustige App gebaut, mit welcher man sich anonym mit Leuten in der Umgebung unterhalten kann.