Am Europa Forum Luzern lernen Unternehmer, wie man im Zuge der Digitalisierung den Anschluss nicht verpasst und auf das neue Zeitalter vorbereitet ist. Im Interview erklärt Direktor Christof Wicki, was er für den Anlass geplant hat.

Die Digitalisierung der Wirtschaft schreitet rasant und unaufhaltsam und erfasst nahezu alle Branchen. Es zwingt Unternehmen dazu sich neu zu erfinden und traditionelle Geschäftsmodelle in Frage zu stellen. Am Europa Forum Luzern lernen die Teilnehmenden, was die digitale Revolution für Unternehmen aus nationaler und internationaler Perspektive konkret bedeutet.

Startups kennen diese Entwicklung nur zu gut. Darum wurden fünf auserwählte Startups eingeladen, die vom Förderprogramm Venture Kick unterstützt wurden, und pitchen ihre Idee vor den Teilnehmenden. Christof Wicki, Direktor des Europa Forums, erklärt den Anlass.

Christof Wicki (Bild), bevor wir uns über das Europa Forum Luzern unterhalten, stellen Sie sich kurz unseren Lesern vor.
Ich habe Geografie, Volkswirtschaft und Neuzeitliche Geschichte an der Uni Zürich studiert. Danach arbeitete ich mehrere Jahre als Raumplaner in einem privaten Planungsbüro. Nach dem Nach-Diplomstudium zu Europäische Integration am Europa-Institut der Uni Basel und der Dissertation begann ich vor rund 20 Jahren beim Europa Forum Luzern. Heute bin ich zu 50% als Direktor beim Trägerverein angestellt, die anderen 50% arbeite ich bei der Messe Luzern als verantwortlicher Leiter Kongresse.

Stellen Sie in ein paar Sätzen das Europa Forum Luzern vor. Was ist das Ziel dieser Veranstaltung?
Unter dem Motto Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Dialog stehen drei Ziele im Vordergrund:

  1. Förderung eines konstruktiven Dialogs zu Europa,
  2. damit wollen wir einen Beitrag zur Stärkung des Standortes Schweiz leisten,
  3. Markenzeichen soll eine sachliche, neutrale und unabhängige Auseinandersetzung zu wichtigen Europathemen sein.

Wie sind Sie darauf gekommen, das zu machen?
Nach meiner Dissertation zu den Bilateralen I (Verkehrsverhandlungen), hat mich das Verhältnis Schweiz-Europa zu faszinieren begonnen und tut es noch heute. Dass im gleichen Zeitraum das Europa Forum Luzern aufgebaut wurde, war Zufall und Glück. Ich konnte mich mit meinem Wissen einbringen.

Wie ist Ihr Team aufgestellt?
Intern arbeiten drei Personen im Back-Office (Teilzeit). Marketing, Kommunikation, Partnering und Medienarbeit decken wir teilweise intern durch mich ab, hier sind wir aber auch auf externe Unterstützung angewiesen. Die Programme werden im entsprechenden Komitee entwickelt.

Welche Experten werden am Anlass teilnehmen?
Das Programm wurde bewusst breit und interdisziplinär konzipiert. Aus dem strategischen Management sind etwa zu erwähnen Roche-VRP Christoph Franz, Swiss Life-VRP Rolf Dörig und UBS-Chef Sergio Ermotti, aus IT- und digitalen Kreisen Francisco Fernandez (Avaloq), Thomas Meyer (Accenture), Roger Wüthrich (Swisscom), Stefan Krawczyk (eBay) oder Constantin Hilt (Siroop). Von Seiten der Politik und Wissenschaft treten u.a. Bundespräsidentin Doris Leuthard, Nationalrätin Christa Markwalder, Prof. Edy Portmann (Uni Bern) oder Prof. Clemens Cap von der Uni Rostok auf. Letztendlich sind auch mehrere Startups mit digitalen Geschäftsmodellen anwesend, die am Anlass ihre Ideen pitchen werden.

Startups ist das richtige Stichwort. Diese wurden in Zusammenarbeit mit Venture Kick eingeladen. Wie verlief die Zusammenarbeit mit Venture Kick?
Die Zusammenarbeit war sehr konstruktiv und unkompliziert. Venture Kick hat rasch unsere Idee aufgenommen, sowie das Pitching konzipiert und mit fünf Startups hervorragend besetzt. Wir haben uns für folgende Startups entschieden:

·         Bexio – Jeremias Meier
·         Selfnation – Andreas Guggenbühl
·         Beekeeper – Cristian Grossmann
·         Coople (ehemals Staff Finder) – Viktor Calabrò

·         Advanon – Phil Lojacono

 

Wieso gerade diese fünf Startups?
Wir wollten Startups, die bereits im Markt tätig sind. Damit können sie nicht nur die Geschäftsidee als solches präsentieren, sondern auch die erfolgreiche Lancierung inkl. Markteintritt zeigen. Das hat einen hohen praktischen Nutzen für die Besucher.

IFJ-Gründer Beat Schillig wird die Moderation des Pitching übernehmen. Was erwarten Sie von ihm?
Seine Aufgabe wird sein, die Startups treffend einzuführen und zu jedem eine Besonderheit ihres Erfolgs herauszustreichen.

Planen Sie weitere Kooperationen mit Venture Kick / IFJ?
Das ist eine denkbare Strategie. Da die kommenden Anlässe jedoch noch nicht programmiert sind, wissen wir noch nicht genau, ob Startups nächstes Mal ins Konzept passen oder nicht. Es wäre aber eine wünschenswerte Fortsetzung.

Wie sehen die nächsten Schritte bis zum Event aus?
Nach der Lancierung des Programmheftes startet noch im Sommer die zweite Welle des Marketings inklusive Medienarbeit. Danach werden die Themen der Beiträge und Executive Sessions im Detail mit den Speakern abgesprochen. Die operative Detailplanung folgt dann im Herbst bis zum Anlass