Der Luft- und Raumfahrtindustrie fällt ökonomisch und technologisch gesehen eine besonders wichtige strategische Rolle zu. Die innovationsstarke und forschungsintensive Branche verbindet mit ihren Hightech-Lösungen unterschiedliche Bereiche wie IT, Flugzeugbau und Marktwirtschaft miteinander. Innerhalb der Luftfahrtbranche wächst derzeit die Anzahl zukunftsweisender Startups.

Jungunternehmer mit unkonventionellen Ideen
Nach Einschätzung von Experten bereichern die Startups die Luftfahrtszene vor allem durch ihre unkonventionellen Ideen, mit denen sie neue Perspektiven und individuelle Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Anlässlich der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA findet in der deutschen Hauptstadt Berlin erstmalig der bereits jetzt ausgebuchte ILA Startup Day statt. Dort wollen 50 junge Gründerteams die von ihnen entwickelten Lösungen der Aerospace-Branche vorstellen. Das Ziel der Veranstalter liegt dabei in der Förderung der Innovationskraft von Startups. Jungunternehmern soll demnach eine Plattform zur Präsentation ihrer Verfahren und Produkte geboten werden. Gleichzeitig besteht wie bei jeder wichtigen internationalen Messe die Möglichkeit, sich mit wichtigen Key Playern zu vernetzen. Fachleuten zufolge besitzen Startups im Luftfahrtbereich ein hohes Potenzial für Kooperationen. Von etablierten Unternehmen wird im Gegenzug neben jahrelanger Expertise im Managementbereich auch ein gutes Kontaktnetzwerk und finanzielle Ressourcen erwartet.

Strategisches Business-Knowhow in Verbindung mit neuartigen Geschäftsmodellen
Bei einem Geschäftsausbau zählen auch das strategische Business-Knowhow und der Zugang zu relevanten Industrien. Durch die innovativen Ideen der Startups erhält die Luftfahrtbranche Zugang zu neuartigen Geschäftsmodellen und zukunftsweisender digitaler Technologie. Eines der vielversprechenden Startups im Luftfahrtbereich ist die schweizerische jetapp.ch, ein innovatives Unternehmen, das sich auf die Buchung geschäftlicher und privater Flugreisen im komfortablen Privatjet spezialisiert hat. Die professionell gestaltete Reservierungsplattform bietet kompetitive Preise für Reisen im Privatflugzeug und ein übersichtliches Online-Reservierungssystem. Der ausgewählte Privatjet kann sowohl für einen One-Way Flug, Hin- und Rückflug oder für einen Multi-City-Trip gebucht werden, bei Bedarf auch als Last-Minute Angebot. Neue Startups drängen auch im Bereich Elektrifizierung der Luftfahrt auf den Markt. An Bord der Flugzeuge werden immer mehr Systeme auf elektrische Antriebe umgestellt. Dabei befinden sich bereits erste voll- oder teilelektrisch betriebene Luftfahrzeuge in der Testphase oder im Zulassungsverfahren. In Dubai wurde kürzlich auf einer internationalen Luft- und Raumfahrtmesse ein autonom fliegendes Air-Taxi vorgestellt.

Elektrische Flugzeugantriebe im Fokus der Luftfahrtindustrie
Medienberichten zufolge sind hauptsächlich Startups an den Projekten für elektrische Flugzeugantriebe beteiligt, während traditionelle Flugzeugbauer nur für einen geringen Teil der Entwicklung verantwortlich sind. Von der Luftfahrtindustrie sollte diese Entwicklung keinesfalls unterschätzt werden. Demnach muss die Branche auf diesen Wandel besser vorbereitet sein, da elektrisch betriebene Flugzeuge zukünftig den Markt beherrschen würden, wie Aviatik-Experten feststellten. Durch Elektromodelle soll sich die Luftfahrt in den nächsten Jahrzehnten stark verändern. In diesem Bereich könnten weitere Startups eine wichtige Rolle übernehmen. Von Luftfahrt-Experten wird bereits jetzt mit einer Beteiligung von fast 50 Prozent unabhängiger Entwickler und Startups gerechnet, während sich die bekannten Flugzeughersteller nur in geringem Umfang an der Entwicklung beteiligen werden. Dabei wünschen sich Fachleute von der traditionellen Luftfahrtindustrie eine aktivere Beteiligung und das Eingehen geeigneter Partnerschaften beispielsweise mit Startups. Bei der gerade begonnenen Entwicklung des elektrischen Fliegens sind noch einige Hürden zu überwinden. Demnach müssen für neue Flugzeuge leichtere und gleichzeitig leistungsstarke Motoren entwickelt werden. Dabei kommen auch neue Bauweisen, beispielsweise mit mehreren Propellern, in Frage.