Immer mehr Unternehmen entscheiden sich für eine internationale Ausrichtung ihrer Geschäftstätigkeit. Ziel ist stets die Erlangung von Wettbewerbsvorteilen. Dabei dürfen jedoch Globalisierung und Internationalisierung nicht miteinander verwechselt werden. Bei der Globalisierung geht es um eine zunehmende weltweite Vernetzung. Die Internationalisierung läuft aber lediglich zwischen einzelnen Nationen ab. Wenn beispielsweise ein Unternehmen bereits in zwei Ländern seine Geschäftstätigkeit entfaltet, wird von Internationalisierung gesprochen. Allerdings fördert der Prozess der Globalisierung selbstverständlich auch die Internationalisierung von Unternehmen. 

Die Internationalisierung von Unternehmen beginnt bereits mit deren Engagement auf ausländischen Märkten. Es umfasst alle nur denkbaren Geschäftstätigkeiten der Firma im Ausland. Dazu zählen unter anderem der Export von Waren, Technologien oder Managementwissen sowie internationale Beteiligungen oder Direktinvestitionen. Durch diese Massnahmen wird es den Unternehmen ermöglicht, neue Märkte im Ausland zu erschliessen. Die Markterschliessung kann durch Preisvorteile oder Entwicklung ganz neuer Produkte erfolgen, indem unter anderem durch den Einsatz neuester Technologien ein Prozess in Gang gesetzt wird, der völlig neue Märkte entstehen lässt. Zur Internationalisierung gehört auch die Verlagerung der Produktion von Produkten ins Ausland, weil dort unter anderem die Lohnkosten niedriger sind, keine Zollschranken überwunden werden müssen oder die steuerliche Situation sehr günstig ist. Einen weiteren Aspekt der Internationalisierung von Unternehmen stellen die Unternehmensbeteiligungen an ausländischen Firmen dar. Wettbewerbsvorteile ergeben sich auch durch die Kooperation und Zusammenarbeit mit ausländischen Unternehmen. Diese äussern sich unter anderem durch Technologieaustausch, Lieferung dringend benötigter Produkte in der Produktionskette oder gemeinsame Strategien zur Erschließung neuer Märkte.

Übersetzungen als Startpunkt und Vorreiter
Ein Paradebeispiel stellen hierbei Dienstleister für beglaubigte Übersetzungen und Dolmetschleistungen dar, welche schon seit mehr als 10 Jahren auf einen komplett globalisierten Markt schauen. Es ist vollkommen gleich, wo die Anfrage einer Übersetzung stattfindet: wird in China eine Übersetzung auf Englisch benötigt, wird der zugehörige Übersetzer in Grossbritannien, den USA oder Australien gebucht. Je nach Zielgruppe. Gleichzeitig sind Übersetzungsagenturen ein zentraler Anlaufpunkt, um Unternehmen anderer Branchen auf internationales Parkett zu stellen.

Die Entwicklung zu einem internationalen Unternehmen, welches lediglich in zwei Ländern tätig ist, kann ein Zwischenschritt zur Entstehung eines multinationalen oder gar eines globalen Unternehmens sein. Von einem multinationalen oder transnationalen Unternehmen wird bereits dann gesprochen, wenn in mindestens zwei Ländern eine Wertschöpfung stattfindet. Das ist jedoch noch nicht der Fall, wenn sich die Internationalisierung lediglich auf den Export von Produkten bezieht. Wie bereits erwähnt, gibt es viele Aspekte der Internationalisierung. Es handelt sich um einen sehr komplexen Prozess, der es jedoch erlaubt, auf verschiedene Strategien zurückzugreifen. Welche Internationalisierungsstrategie konkret zur Anwendung kommt, ist aber wiederum von mehreren Faktoren abhängig. Die Formen der Internationalisierung von Unternehmen umfassen den Handel, die Direktinvestitionen, die Kooperation mit anderen Unternehmen, Lizenzverträge oder Kredite.

Der Handel ist durch den Export, den Import von Rohstoffen oder Teilen und der Lohnveredelung gekennzeichnet. So hat die Internationalisierung bereits stattgefunden, wenn das Unternehmen in einem Land produziert, aber dessen Produkte auch im Ausland absetzt.

„Trotz weltweiter Abschottungstendenzen im Rahmen Trumpscher Wirtschaftspolitik ist die Internationalisierung von Unternehmen ein gesetzmässiger Prozess, der nicht aufgehalten werden kann. Politische Bedingungen, Erhebungen von Zöllen, steuerliche Gegebenheiten und die allgemeine wirtschaftliche Lage in den einzelnen Ländern haben keinen Einfluss darauf, ob eine Internationalisierung stattfindet. Sie prägen jedoch zusammen mit nichtökonomischen Gründen wie persönlichen Beziehungen die jeweiligen Internationalisierungsstrategien. Veränderungen der äusseren Rahmenbedingung zwingen allerdings häufig zu einem Strategiewechsel.“, sagt Herr Weber vom Übersetzungsbüro Dialecta.

Die Direktinvestition im Ausland ist durch Neugründung oder Erweiterung von Unternehmen etwa durch den Aufbau von Produktionsstätten sowie durch den Erwerb von ausländischen Firmen und Betrieben gekennzeichnet. So lassen sich oft Handelshemmnisse wie hohe Zölle, Abgaben oder Steuern in abgeschotteten Märkten umgehen. In Produktionsstätten werden importierte Teile zusammengebaut. Der Grund für Direktinvestitionen wegen unterschiedlicher Lohnkosten verliert immer mehr an Bedeutung, weil das Wissen und die Anforderung an die Märkte immer wichtiger werden. Besonders exportintensive Unternehmen von hochwertigen Massengütern gehen immer häufiger dazu über, die Produktionsstätten in der Nähe der Absatzmärkte zu errichten, um ein Höchstmass an Marktnähe und damit auch der Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen. So können erhöhte Absatz- und Produktionsmengen erzielt werden.