Der Sozialunternehmerpreis der Social Entrepreneurship Foundation geht in eine neue Runde. Startups, die ein gemeinnütziges Konzept haben, können sich bis zum 31. Mai 2012 bewerben.

«Gewinn mit Sinn» und das unternehmerische Angehen gesellschaftlicher Probleme – so wird Social Entrepreneurship häufig umschrieben. Der sehr junge Trend sieht sich als Brückenschlag zwischen Unternehmertum und Gemeinnützigkeit. Wie der Anteil Unternehmertum in der Mixtur aber genau aussieht, und inwiefern sich die Arbeitsweise von der bestehender sozialer Einrichtungen abhebt, das ist nicht so klar.

Sozialfirmen haben in vielen Fällen gleich viel Overhead wie Charities und sind ebenso von Spenden abhängig. Weiteres Problem: Das Erwirtschaften von Gewinn und der soziale Mehrwert sind in keiner Metrik wirklich vereinbar. So weiss denn auch niemand so genau, was Social Entrepreneurship eigentlich ist, das wohl irgendwo auf den Spannbreite zwischen purer Wohltätigkeit und Corporate Social Responsibility-Bemühungen von Unternehmen anzusiedeln ist. Deshalb steht Social Entrepreneurship auch unter dem Rechtfertigungszwang, zu zeigen, dass es nicht nur reines Buzzword, ein leeres Wohltätigkeits-Etikett oder alter Wein in neuen Schläuchen ist.

Hierzulande solide und nachhaltige Projekte zu fördern und Modell Social Entrepreneurship zu entwickeln, das versucht die Social Entrepreneurship Foundation SEF-Swiss (ehemals SEI). Diese führte bereits vor einem Jahr einen Wettbewerb durch, um Erfolg versprechende Startups in diesem Bereich zu finden und ihnen Starthilfe zu geben. 48 Projekte haben sich für den 2011 erstmals durchgeführten Award angemeldet. Ausgezeichnet wurden Orphanbiotec (Entwicklung von Medikamenten für die Behandlung seltener Krankheiten) und Die Sozialfirma (Integration von Personen mit Leistungsbeinträchtigungen ins Arbeitsleben).

Die Anmeldung für den neuen Award läuft bis zum 31. Mai 2012. Dieses Jahr sind folgende Preise zu gewinnen:

  • Hauptpreis SEF-Swiss: 10.000 CHF
  • Spezialpreis Integration: 10.000 CHF
  • Spezialpreis Green Innovation: 10.000 CHF

Fünf Kriterien bestehen für die Bewertung der Ideen:

  • Fachkompetenz Gründungsteam
  • Soziale Innovation
  • Businessmodell und Finanzierung
  • Soziale/ökologische Wirkung
  • Replizierbarkeit und Verbreitung

Einen Überblick über die zuletzt von der SEF-Swiss geförderten Projekte (etwa Polyport) gibt die Broschüre zum SEF Professional Program. Darunter finden sich eine Reihe interessanter Ansätze, von der Selbsthilfe für chronische Schmerzpatienten über das Verfügbarmachen von freiem Wissen im Netz bis hin zu einer Energiegenossenschaft.