Arteria: Von der virtuellen Bar zum Online-Analysetool – vom Projekt zum Produkt.

arteria: Pascal Bender und Philippe Wagner (Bild: zvg)Mit Clickmap haben Pascal Bender und Philippe Wagner, die Gründer des Basler Startups arteria, mit überschaubaren Ressourcen einen kompetitiven Webservice auf die Beine gestellt. Der Dienst ist ein Online-Analysetool: mittels Click-, Heat- und Foldmaps können Websitebetreiber das Klick- und Scrollverhalten ihrer Besucher unter die Lupe nehmen und Design sowie Struktur optimieren.

Die beiden Entwickler kennen sich aus dem Studium. Erste Gehversuche wagten sie mit – wie sie selbst sagen – Spass-Projekten. shruggy.com, mischbar.ch und flypost.in. Die Monetarisierung spielte bei diesen Ideen keine grosse Rolle. Am nächsten an einer Startupidee lag mischbar.ch, das eine virtuelle Getränkebar mit einem physischen Lieferservice kombiniert.

Kriterium: Skalierbarkeit

Pascal und Philippe blieben aber auf der Suche nach einer Geschäftsidee mit einem wirklich nachhaltigen Business Case. Unter anderem sollte sie skalieren, also mit den spärlichen Ressourcen eines Zweimannteams zu stemmen sein, ohne gleich an Kapazitätsgrenzen zu stossen. Die Idee zu Clickmap entstand aus einem eigenen Bedarf: Für die Analyse ihrer  Projekte suchten sie nach einem Tool, das Klick-Analysen in Echtzeit erlaubt.
Clickmap entstand darum zunächst zur Bereicherung der eigenen Werkzeugkiste. Nach einem ersten, selbstentwickelten Prototypen und einem Review mit Business-Coaches beschlossen Pascal und Philippe, daraus ein Unternehmen zu machen. Den ersten Baustein legen sie im Frühling 2011, bereits im Herbst war das Startup gegründet.

Da Skalierbarkeit ein Hauptkriterium blieb, achteten sie frühzeitig darauf, dass der Verkaufsprozess automatisch ablaufen konnte. Bezahlung und Einsatz auf der eigenen Site sind darum ohne Supportaufwand durch den Kunden selbst möglich.

Feedback gibt den Kurs vor

Für das Marketing setzt das Team auf Onlinewerbung und Kaltakquise. Vermehrt sollen künftig auch Agenturen Clickmap vertreiben; die Gründer sind dabei, hier Partnerschaften aufzubauen. Als Aufgabenteilung im Zweierteam kristallierte sich heraus, dass Philippe den Hauptteil der Enwicklungsarbeit übernimmt, während Pascal sich um das Business Development kümmert.

Auf die künftige Entwicklung wartet derzeit eine gefüllte Produktpipeline. Was als nächstes realisiert wird, entscheiden die Gründer per Feedback: Je nachdem, wie stark Features nachgefragt werden, rücken sie in der Priorisierung nach vorne. Eine fixe Roadmap gibt es zugunsten dieser agilen Entwicklung nicht. Damit wollen die Gründer den grösstmöglichen Marktnutzen sicherstellen – was sich bisher bewährt habe, so Pascal.
Das bedeutet für arteria stetes Abwägen zwischen «quick money» und strategischer Planung. Auch wenn die Verlockung gross sei, gegenwärtig wollen sie lieber auf einzelne Projektgeschäfte verzichten, um dafür die Produktentwicklung voran zu treiben: Ein Ratschlag, den Pascal auch anderen Startups ans Herz legt.