Kostenplanung, Break-Even, Mitgründer und Coaching: Wichtige Punkte für angehende Gründer.
Viele Gründer beschäftigen sich anfangs nur mit ihrer Idee. Das ist im Idealfall die Art und Weise, wie sie ein Problem ihrer Kundensegmente lösen wollen.
Viel häufiger ist es eine Produkt-Idee, in die sie sich verliebt haben und die sie unbedingt realisieren wollen – auch wenn sie noch nicht genau wissen, wer als Kunde in Frage kommt und ob überhaupt Bedarf besteht. Dabei haben Gründer von Anfang an auch noch andere Dinge zu beachten:
- das Geschäftsmodell zum Beispiel, mit dem ihr Startup Umsätze generieren will
- die Frage, wie das Geschäftsmodell nachhaltig gestaltet wird, also schwer kopierbar für die Wettbewerber
- Ob man alleine gründet, und falls nicht, wie man gute Mitgründer findet
Und es gibt weitere Punkte, die man auf dem Radar haben sollte.
In ihrem Artikel Essential To-Do List for First-time Entrepreneurs führen Mary Goodman und Rich Russakoff sechs Dinge auf, die auf eine Checkliste gehören:
- Übertreibe Deine Kostenplanung (oder besser: Deine Kosten-Vermutung): in Arizona musste ein Kletterer gerettet werden, als er versuchte, sich mit einem 80-Meter-Seil von einem 150-Meter-Felsen abzuseilen. Übertreibe Deine Kostenplanung lieber – und erhöhe sie dann nochmal um einen 20-Prozent-Puffer für Unvorhergesehenes.
- Kenne Deinen Break-Even-Point: 10’000 Franken Umsatz bedeuten nicht, dass Du 10’000 Franken Deckungsbeitrag erwirtschaftet hast. Du musst ganz genau wissen, wie viel Umsatz Du brauchst, um genug Deckungsbeitrag zu erwirtschaften, damit Du Deine Kosten decken kannst.
- Achte darauf, dass Volumen nicht hilft, Profite zu ersetzen: Durch Preissenkung kriegst Du vielleicht mehr Kunden, aber Du verzichtest auf Marge – und somit auf positiven Cash-Flow. Preise später wieder zu erhöhen ist schwerer als sie dort zu lassen, wo sie sind.
- Achte auf Deine Finanzen, indem Du von Anfang auf entsprechende Berater zurückgreifst. Fange nicht erst nach neun Monaten Startup damit an, Deine Kontenbelege zu sammeln und über die Steuererklärung nachzudenken (das wird dann fast unmöglich und auf jeden Fall teurer, als wenn Du von Anfang an Ordnung und System hast).
- Such Dir einen Mentor oder Coach: Viele Fragen, die Du hast, kann jemand beantworten, der schon mal in einer ähnlichen Situation war. Alternativen zum Mentor/Coach sind beispielsweise regelmäßige Meetups mit anderen Unternehmern und der damit verbundene Erfahrungsaustausch.
- Lerne die Finanzsprache: Du musst verstehen, wie Betriebswirte denken und sprechen. Was ist eine Burn-Rate, wie hoch ist Dein Deckungsbeitrag? Welchen Overhead erzeugst Du? Das sind Dinge, die Du verstehen musst. Also beschäftige Dich damit oder frage Deinen Steuerberater/Coach.
(Bild: Dierken bei flickr.com / CC BY 2.0)