Bei Autofahrten mit mehreren Personen kommt öfters die Frage auf: wer übernimmt die Benzinkosten? Die mobile Applikation Zhitch hilft beim Kostenmanagement für gemeinsame Fahrten.

Die Smartphone-App Zhitch will zu Car-Sharing motivieren, indem sie das gerechte Teilen von Benzinkosten vereinfacht. Ein Autolenker aktiviert dazu auf dem Handy die aktuelle Fahrt und fügt seine Mitfahrer hinzu. Diese können auch gleich von der eigenen Facebook Freundesliste synchronisiert werden. Durch GPS wird die Route aufgezeichnet und falls eine weitere Person während der Fahrt zusteigt, kann diese auch hinzugefügt werden. Genauso werden Fahrgäste, die das Auto verlassen, per Knopfdruck entfernt. Am Schluss können die Benzinkosten verursachergerecht aufgeteilt werden.

Als zusätzliche Motivation für die Nutzung dient das Sammeln von Punkten für Ranglisten und Badges, die man mit jeder Fahrt erhält. Somit kann man sich mit den eigenen Freunden bei der zurückgelegten Distanz messen.

Anreiz für gemeinsame Fahrten

Die Idee zu Zhitch hatte Gründer Beat Bruehwiler, als er in Japan arbeitete. Bei einer Diskussion um eine Verkehrs-App, welche unter anderem Staus vorhersagen soll, wurde ihm das zu lösende Problem bewusst: «Es ist die Verkehrssituation an sich. Die Autos sind im Durchschnitt mit nur 1,3 Personen besetzt und es existiert Potential nach oben. Wir möchten einen guten Anreiz geben, nicht alleine im Auto zu sitzen». Dabei soll Zhitch (abgeleitet von «to hitch» – per Anhalter fahren) helfen. Hinter dem Projekt stecken Bruehwiler, der als CEO und CTO fungiert, und CFO Lars Peder Eriksen. Zudem arbeitet Zhitch eng mit zwei Softwarefirmen zusammen, welche zur Realisation der Applikation beigetragen haben.

Vision und Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell von Zhitch basiert auf einer Transaktionsgebühr von 12,5 Prozent für alle Überweisungen, die via Zhitch getätigt werden. So haben die Nutzer die Möglichkeit, ihre Fahrkosten aus der App heraus auf das Zhitch-Konto anderer Nutzer zu überweisen. Das eigene Konto kann per Kreditkarte oder PayPal aufgeladen werden. Dieser bargeldlose Bezahlprozess wirkt zwar zukunftsweisend, aber inwieweit Freunde ein virtuelles Konto einrichten wollen statt Kleingeld zu tauschen, muss sich zeigen. Dennoch ist Zhitch eine hilfreiche Applikation für Leute, die öfters als Mitfahrer ihren Zielort erreichen; gerade wenn es um längere Fahrten geht.

Das Team von Zhitch hat weitere Anwendungsbereiche in der Pipeline, über die sie zurzeit noch nichts verraten wollen. Trotzdem soll die Vision unverändert bleiben: «Wir möchten den persönlichen Strassenverkehr revolutionieren, um ein nachhaltigeres Transportwesen ohne gesetzliche Vorschriften oder Einschränkungen zu ermöglichen», meint Bruehwiler.

Zhitch sucht derzeit noch personelle Verstärkung im Bereich Marketing.