Spontacts kommt in neue Hände. Der Startup-Arm der deutschen Scout24-Gruppe übernimmt die Plattform und bringt sie an den deutschen Markt.

Die Spontacts-Gründer (Bild: zvg, x-foto.ch)Wie inside-it.ch meldet, haben die Spontacts-Gründer ihre Plattform verkauft. Die deutsche Scout24-Holding, die auch eine Aktienmehrheit an der Scout24 Schweiz AG hält, hat für eine nicht genannte Summe zugeschlagen und sich Technologie und Marke gesichert. Der offenbar bereits im Juli geschlossene Deal wurde von Spontacts selbst erst vergangene Woche kommuniziert. Spontacts ist eine Webcommunity zur Freizeitplanung.

Christoph Seitz und seine Mitgründer sind künftig noch «als Berater tätig». Auf Nachfrage, was das genau bedeutet, bleibt er vage: «Das heisst, dass wir die Entwicklung und den Marktausbau von Spontacts auch weiter begleiten, sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland. Es ist uns enorm wichtig, auch weiterhin nah dran zu sein.»

Zürich – München

Ab sofort hat das Unternehmen zwei Standorte: «Wir haben zwei Büros für Spontacts, eins in München, bei Scout 24 Services und eins in der Schweiz.» Das Gründerteam pendle zwischen Deutschland und der Schweiz, wobei Christoph vor allem in München aktiv sein werde. Dort sind Produktentwicklung und Marktausbau angesiedelt.

Das Geschäftsmodell der Webplattform soll künftig auf Ticketverkäufen und Provisionen basieren: Spontacts will Tickets für Events oder sonstige Freizeitveranstaltungen gleich mitanbieten oder die Teilnahme an Trendsportkursen, Wochenend-Trips oder ähnlichem vermitteln. «Mit dem Bereich Offers haben wir hier bereits erste Erfahrungen gesammelt,» so Christoph.

Start am deutschen Markt

Der gegenwärtige Stand beim Nutzeraufbau lässt sich einer Medienmitteilung von Scout24 entnehmen. Hier wird die Grösse der Community mit 20’000 angegeben.

Scout24 will Spontacts 2013 am deutschen Markt lancieren, inklusive einer Webversion, die die bestehenden Apps ergänzen soll. Der Onlineriese dürfte auf das grössere Benutzerwachstum zielen, das Spontacts aus eigener Kraft nicht erreicht hatte und Entwicklungs- und Marketingpower für den Sprung nach Deutschland bereitstellen. «Das wäre von der Schweiz aus ohne entsprechende Ressourcen nicht möglich gewesen», so die Gründer. Der Freizeitplanungs-Konkurrent gonna.do muss nun achtgeben, nicht von Deutschland aus überrollt zu werden.

Daniel Kästli, Florian Specker und Christoph Seitz hatten das Zürcher Startup vor etwas mehr als zwei Jahren gegründet. Christoph Seitz hat die Entwicklung von Spontacts mit einer Reihe von Gastbeiträgen hier auf startwerk.ch begleitet.