Question Time: Regelmässig stellt sich ein Startupper unserer Fragerunde. Diesmal Tibor Braun vom E-Commerce-Startup Perfectfor2.

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Tibor Braun

Was ist die Idee hinter Perfectfor2?

Perfectfor2 ist die erste Onlineplattform für Pärchen und Verliebte. Bei uns können romantische Kurztrips, Wellness-Weekends oder einzigartige Tageserlebnisse wie zum Beispiel ein Candlelightdinner in einer Gondel gebucht und verschenkt werden.

Wie kam das Ganze ins Rollen?

Mein Geschäftspartner suchte vor einigen Jahren ein romantisches Erlebnis für sich und seine Freundin. Das war zeitaufwändig und mühsam. So entstand die Idee, solche Packages für zwei Personen auf einem Portal zu vereinen. Ende 2009 startete Tobias Lang dann mit der Entwicklung einer ersten Website unter dem Namen www.dasperfektedate.com und ging damit im April 2010 online. Ich stieg im Februar 2010 ein und übernahm hauptsächlich den Aufbau der Angebote.

Woran arbeitet ihr zurzeit?

Zurzeit befinden wir uns in vielen Gesprächen mit Investoren. In dieser ersten Finanzierungsrunde geht es darum, noch schneller zu wachsen. Zudem wird es demnächst neue kreative Konzepte geben, die für unsere Hotelpartner und die User einen Mehrwert bieten.

Was war eure kniffligste Aufgabe bist jetzt und was habt ihr daraus gelernt?

Unser Wettbewerber Invit Travel legte letztes Jahr den Hotelpartnern plötzlich neue Verträge mit Exklusivitätsklauseln (ausgeschlossen lediglich Perfectfor2.com) vor und zwang die Partner dazu, diese zu unterschreiben. Sonst würde man nicht mehr mit dem Hotel zusammenarbeiten. Dies brachte einige Unruhe in den Markt und hat insbesondere die Hotelpartner irritiert, da diese eigentlich über mehrere Kanäle distribuieren möchten. So ein Vorgehen mit Ausnützen der besseren Marktstellung ist im Tourismusbereich sehr unüblich und wurde zum Glück von den meisten Partnern nicht akzeptiert. Letztlich gab uns dieser Vorfall aber die Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind und vieles richtig gemacht haben.

E-Commerce ist mittlerweile eine Wissenschaft. Wie analytisch geht ihr im Alltag vor?

Ja, es ist wirklich eine Wissenschaft für sich. Deshalb haben wir eine eigene Abteilung mit kompetenten Mitarbeitern. Wir konnten erst vor kurzem den ehemaligen Head of SEO von GetyourGuide für unser Projekt begeistern und dieser ist bereits seit Mai daran, den Bereich noch professioneller zu organisieren.

Ihr akquiriert ja laufend Partner für die Angebote, die ihr vertreibt. Hast du einen Tipp für andere Startups, wie man am besten an diese Akquise-Aufgabe herangeht?

Am schnellsten funktioniert es, wenn man verschiedene Channels parallel nutzt, zum Beispiel Xing, Facebook, Linkedin. Hier kann man im Vorfeld Entscheider finden und dann direkt kontaktieren. Organisationen, welche gleich mehrere Partner betreuen (in unserem Fall Hotelmarketingfirmen) können die Akquise auch beschleunigen.

Gab es eine Idee bei der Vermarkten, die besonders gut funktioniert hat?

Besonders gut funktionieren aussergewöhnliche Konzepte, welche im Onlinebereich nicht so üblich sind. Letztes Jahr haben wir eine Kooperation mit einem Industriepartner durchgeführt, welcher unsere Kunden während der Sommermonate vergünstigt in ausgewählte Erlebnisse geschickt haben. Der Vorteil: Unsere Hotelpartner, welche für diese Promotion ausgesucht worden sind, hatten hier keinerlei Zusatzkosten, da der Price Off über den Industriepartner bezahlt wurde. Die Kunden fanden das auch charmant und haben diesen Price Off zahlreich genutzt.

Was war der bisher beste Moment für euch in der Geschichte eures Startups?

Da gab es zum Glück viele, der schönste Moment war aber, als wir merkten, dass unsere Plattform genutzt wird und immer stärker wächst. Daneben ist es auch schön zu sehen, wie unser Angebot auch in anderen Ländern Anklang findet. Uns gehen nie die Kunden aus – Verliebte wird es immer geben.

Welches Startup sollen wir als nächstes in dieser Rubrik bringen?

Da auch die Gesundheit im Unternehmer Alltag leiden kann, aber nicht leiden soll, gibt es neu den gesunden Lieferservice von Séverine und Sabrina von Marthas Salad.

Kurze Fragen, kurze Antworten: Einmal pro Woche horchen wir in dieser Fragerunde einen Startup-Gründer aus. Das Format funktioniert wie eine Staffette; der jeweilige Interviewpartner sucht den nächsten aus. 

(Bild: zvg)