Die Internet-TV-Plattform Wilmaa hat diese Woche das „persönliche Musikfernsehen“ Rayneer in sein Angebot integriert- und  in einer Beta-Version seine Homepage mit neuen Funktionen aufgeschaltet. Ein Interview mit Wilmaa-Gründer Thomas Gabathuler über den Anspruch, das Programm noch weiter zu personalisieren.

Die Internet-TV-Plattform Wilmaa hat diese Woche eine neue Homepage präsentiert und den Musik-Kanal Rayneer in sein Angebot aufgenommen. Mit dem „persönlichen Musikfernsehen“ Rayneer gibt der neue Kanal im Angebot von Wilmaa ausgewählte Musikvideos wieder. Wilmaa hält neben der ZKB die grösste Beteiligung am jungen Startup Rayneer, das vor rund einem Monat eine Investition von rund zwei Millionen Franken erhalten hat.

Startwerk hatte die Gelegenheit, ein Interview mit Wilmaa-Gründer Thomas Gabathuler über die Integration von Rayneer zu machen: 

In welcher Form arbeiten Wilmaa und Rayneer  zusammen?

Wilmaa und Rayneer starten ihre Zusammenarbeit mit der Lancierung eines eigenen Rayneer-Kanals auf wilmaa.com, der seit Mittwoch läuft. In einer ersten Phase sieht man auf Wilmaa ausgewählte Musikvideos von Rayneer. Wer Musikstücke durch Markierung mit einem Herz „liked“ oder via Klick zum nächsten Video „skipped“, lässt seinen Rayneer-Kanal so wissen, was man mag und was nicht. So präsentiert der Kanal ein zuverlässig immer passenderes Programm an Musikvideos. Eine fakultative Verknüpfung mit Facebook folgt bald. Damit trimmen Wilmaa-Userinnen und -User den Musikkanal Rayneer noch besser auf ihren persönlichen Musikgeschmack. In Clip-Form – direkt als Fernsehkanal auf Wilmaa.

Weshalb gibt es eine Integration von Rayneer auf Wilmaa? 

Rayneer’s Ansatz eines persönlichen Musikprogramms passt genau zur Vision von Wilmaa. Fernsehzuschauer wünschen sich heute und künftig immer weiter personalisierbares Programm. Sie wollen sehen, was sie sich wünschen. Sie wollen es sehen, wann Sie Lust dazu haben. Auf allen möglichen Devices, ohne Grenzen. Hier sieht Wilmaa, dass Rayneer seinen Userinnen und Usern einen musikalischen Mehrwert bietet. Durch eine einfache Anbindung und einen Kanal, der von simplen Likes und Dislikes lernt.

War dieses Vorhaben mit der Beteiligung von Anfang an geplant?

Ja. Wilmaa sieht sich in der Rolle des strategischen Investors. Dabei spielen genau solche Synergien die Hauptrolle.

Besteht nicht die Möglichkeit, dass sich Wilmaa und Rayneer gegenseitig kannibalisieren?

Ganz im Gegenteil. Die Ergänzung von Musik zu TV-Inhalten sehen wir als sehr gewinnbringend für unsere Userinnen und User. Wer klassische TV-Inhalte sehen möchte, schaut Wilmaa. Wer zwischendurch Musik sehen und hören will, schaltet auf Rayneer um. Und umgekehrt. User wünschen sich die freie Wahl. Wilma und Rayneer können das zusammen anbieten. Wilmaa ist eine TV-Aggregationsplattform. Ein Musikkanal wie Rayneer passt perfekt in unsere Angebotsstruktur und zu unserer Vision. Gutes Musikfernsehen ist heute vorwiegend als Pay-TV zu bekommen. Mit Rayneer schliessen wir hier eine Lücke.

Worin besteht das Potenzial bzw. die Synergien dieser Zusammenarbeit?

Einerseits durch die Integration dieses spannenden Angebotes, andererseits in einer noch längeren Verweildauer auf wilmaa.com. Wir können uns gut vorstellen, in Zusammenarbeit mit Rayneer auch weiteren Content ganz nach dem persönlichen Geschmack unserer Userinnen und User zusammenzustellen. Wir sehen in Rayneer’s Technologie sehr viel Potential und vielseitige Möglichkeiten.

Wie wirkt sich die Integration auf Werbepartner auf beiden Seiten aus?

Das Modell entspricht dem Modell der bisherigen TV-Kanäle. Es ändert sich also nichts.

Wird Rayneer trotzdem „unabhängig“ bleiben?

Natürlich haben wir das Ziel, Synergien so weit wie möglich und sinnvoll zu nutzen. Rayneer ist und bleibt aber in der Ausrichtung ihrer Produkte vollständig unabhängig.