Vier Studenten haben in St. Gallen einen Startup-Inkubator auf die Beine gestellt. Wir stellen das Konzept vor.
Startup-Fabriken schiessen dieser Tage überall aus dem Boden. Ein seit kurzem aktiver Inkubator mit einem eigenen Ansatz ist Ventureworks. Die Ventureworks-Teammitglieder steigen nämlich aktiv als Gründungsmitglieder bei Startups ein und koordinieren die Produktentwicklung mit.
Ventureworks schnürt ein Gesamtpaket: Gegen eine Beteiligung am Startup, die jeweils individuell vereinbart wird, bietet der Inkubator Coaching und Dienstleistungen. Diese reichen von Verbesserungen am Konzept über Hilfe bei der Finanzierung bis hin zur Suche nach passenden Gründungsmitgliedern. Startups erhalten auch gleich physisch ein Zuhause: Ventureworks stellt Büroräume in St. Gallen zur Verfügung. Zurzeit werden die Raumkapazitäten erweitert, um bis zu 30 Jungunternehmern einen Arbeitsplatz zu ermöglichen: «Wir möchten möglichst viele Gründer bei uns im grossen Büro unterbringen – so entstehen Synergien zwischen den Startups und wir können die optimale Hilfestellung leisten oder rechtzeitig eingreifen, wenn Dinge nicht optimal laufen».
Hinter Ventureworks stehen die vier HSG-Studenten Max Diez (IT), Simon Kreuz (Web & Design), Samuel Scheer (Investor Relations) und Garry Spanz (Operations).
Fokus auf Webstartups
Bei Ventureworks können Gründungsinteressierte auch Anschluss an bestehende oder geplante Projekte finden. Das funktioniert per Selektionsprozess. Bei einem ersten Bewerbungsgespräch geht es darum, welches Startup passt und ob sogar ein neues Projekt lanciert wird. Danach wird bei einem zweiten Treffen der Kontakt zu potentiellen Mitgründern hergestellt. Wichtig ist dabei für Garry Spanz, dass ein Entrepreneur Drive, Eigeninitiative und einen hohen Qualitätsanspruch an die eigene Arbeit mitbringt. Zudem sei Charisma ein wichtiger Punkt, da man als Gründer stets Share- und Stakeholder überzeugen müsse.
Auch wenn andere Arten von Startups eine Chance haben, der Fokus von Ventureworks liegt bei internetbasierten Unternehmen: «Durch unseren Hintergrund und die bisherigen Erfahrungen und Stärken unseres Gründerteams können wir hier den grössten Mehrwert bieten», so Garry.
Ventureworks kann bereits auf einige realisierte Startups blicken, etwa NoTube, das 2011 am Startup Weekend Zürich mit von der Partie war. NoTube ist eine Webplattform, welche Online-Therapien für Kleinkinder mit Essstörungen anbietet.
Unterstützung durch Investoren & Universität
Für die Finanzierung der Startups werden je nach Projekt passende Business Angels oder Stiftungen angegangen. Zu letzteren gehört auch die auf die Ostschweiz spezialisierte Stiftung Startfeld. Ausserdem pflegt man Kontakte zu Playern wie DeinDeal (mit ihrem E-Commerce Inkubator) oder dem in Berlin ansässigen Inkubator Springstar.
Mit der Universität als Partner können einerseits gründungsinteressierte Studierende erreicht werden (HSG Entrepreneurship Campus), andererseits stehen Professoren als Coaches bereit. Garry Spanz ist überzeugt, dass die Zusammenarbeit sich auch für die HSG lohnt: «Die Universität profitiert von uns, indem wir als Case für Entrepreneurship-Vorlesungen verwendet werden».